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„Beitrag zum Klimaschutz”Uni Köln eröffnet Radstation auf dem Albertus-Magnus-Platz

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Köln – Seit drei Jahren klafft mitten im Herzen der Kölner Universität, auf dem Albertus-Magnus-Platz, eine Baugrube. Das Warten auf die Sanierung des Platzes dauert zwar an. Am Montag konnte die Hochschule zumindest einen Teil des Platzes offiziell eröffnen. Mit der Fahrradgarage, die sich unterirdisch zwischen Hauptgebäude, Philosophikum und Hörsaalgebäude befindet, soll auch ein Beitrag zur Verkehrswende geleistet werden. „Mit der Radgarage wird es noch attraktiver, mit dem Rad zur Universität zu kommen“, sagte Kanzler Michael Stückradt. Mittelfristig soll auch der Platz von der neuen Garage profitieren.

Die Radstation, an der seit 2019 gearbeitet wurde, bietet auf 1500 Quadratmetern Platz für 960 Fahrräder. Zudem gibt es Flächen, um Lastenräder oder Kinderwagen abzustellen. An 18 Ladepunkten können E-Bikes oder Pedelecs aufgeladen werden. Weiterhin werden Leih-Räder den Studierenden und Mitarbeitenden der Hochschule angeboten. Wer technische Probleme mit seinem Rad hat, kann es zudem in der Radstation reparieren lassen. Die neue Fahrradstation hat 6,3 Millionen Euro gekostet. Den Löwenanteil haben davon der Bund und das Land NRW übernommen.

Projekt kostet 6,3 Millionen Euro

Die Garage können Studierende und Mitarbeitende der Hochschule kostenlos nutzen. Durch digitale Anzeigen sollen sie darauf hingewiesen werden wie viele Stellplätze in der Garage noch frei sind. Betrieben wird die Station vom katholischen Sozialverband Invia, der auch seit dem Jahr 2003 die Radstation am Hauptbahnhof führt. An der Universität sind sechs Mitarbeitende im Einsatz, darunter auch Langzeitarbeitslose, die von Sozialarbeitenden unterstützt werden. Ziel ist es, dass die Mitarbeitenden eine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt erhalten, sagte Invia-Vorständin Katja Schauen.

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Bürgermeister Andreas Wolter lobte das Projekt als „starkes Signal für die Verkehrswende“ und einen „Beitrag zum Klimaschutz“. Asta-Vorsitzender Ben Himmelrath forderte aber auch, dass künftig die Radwege an der Universität verbessert und ausgebaut werden sollen.

Die Radstation soll helfen, dass auch der Albertus-Magnus-Platz einmal schöner als in der Vergangenheit gestaltet werden kann, sagte der Baudezernent der Universität, Markus Gerhards. Denn wenn die Räder größtenteils unter der Erde verschwinden, soll es mehr Platz für Fußgänger und Fußgängerinnen geben und sich die Aufenthaltsqualität verbessern. Das wird freilich noch dauern: Gerhards rechnet damit, dass sich die Sanierungsarbeiten noch bis 2025 hinziehen.

Albertus-Magnus-Platz soll 2025 fertig werden

Die Planungen waren in der Vergangenheit mehrmals verändert worden. So soll auf dem Platz statt Asphalt höherwertiges Valser-Quarit verbaut werden. Zudem sollen dreidimensionale Elemente, wie sie in einem ersten Entwurf auf dem gesamten Platz geplant waren, nur noch zwischen Hörsaalgebäude und Philosophikum aufgetragen werden. Ein ursprünglich anvisierter Eröffnungstermin für 2023 könne freilich nicht gehalten werden, hatte Gerhards unlängst im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gesagt.

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Die neue Radstation bietet Platz für 960 Fahrräder.

In diesem Jahr will die Universität dem Land die Planungen vorlegen und sich mit der Stadt abstimmen, die für den Bereich an der Brücke über die Universitätsstraße zuständig ist. 2024 soll das Projekt ausgeschrieben werden, 2025 sollen die Baumaßnahmen durchgeführt werden. Die Baukosten werden voraussichtlich von 6,8 Millionen Euro auf acht Millionen Euro steigen.

Uni will grünen Strom nutzen

Der Bau der Radgarage sei eines von mehreren Projekten, mit denen die Universität einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten will, ergänzte Stückradt. So habe die Hochschule mit Günter Schwarz den Posten des Nachhaltigkeitsbeauftragten besetzt und ihren CO2-Abdruck errechnen lassen. Unter anderem wolle die Hochschule künftig ausschließlich grünen Strom nutzen und führe derzeit Gespräche mit der KVB, um die Studierenden noch besser mit dem öffentlichen Nahverkehr an den Campus zu bringen.

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Räder können in der Radstation auch repariert werden.

Die Radstation ist wegen ihrer zentralen Lage augenfällig, nimmt sich aber im Vergleich zu den Kosten anderer Projekte, an denen die Universität derzeit arbeitet, eher klein aus. Derzeit führe die Hochschule Baumaßnahmen im Rahmen des Masterplans in Höhe von 200 Millionen Euro durch, sagte Gerhards. So soll am Mittwoch das International House für Gäste der Hochschule der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Zudem sollen noch im dritten Quartal der Neubau der Physik sowie im vierten Quartal der Neubau der Zoologie in der Außenstelle der Universität in Rees am Niederrhein vollendet werden. Weiterhin saniert die Uni derzeit für 66 Millionen Euro das Hauptgebäude sowie das Wiso-Hochhaus an der Universitätsstraße für 60 Millionen Euro.