Köln werde „dem ausgerufenen Klimanotstand in keiner Weise gerecht“, so die Initiative.
Initiative sehen MängelDeutliche Kritik am „Aktionsplan Klimaschutz“ der Stadt Köln
Der Kölner Stadtrat hat in seiner Sitzung am Donnerstag den sogenannten „Klimaschutz-Aktionsplan“ beschlossen. In diesem werden bereits laufende und noch anstehende Klimaschutzmaßnahmen der Stadt und der städtischen Unternehmen gebündelt. Von den rund neun Millionen Tonnen CO₂ und anderen Treibhausgasen, die Köln jährlich einsparen muss, um bis 2035 klimaneutral zu werden – was das erklärte Ziel ist – umfassen die Maßnahmen im Aktionsplan ein Einsparpotenzial von 1,14 Millionen Tonnen.
Architekten sehen Bausektor im Aktionsplan Klimaschutz vernachlässigt
Zu wenig, findet die neue Initiative „Köln Countdown“, die sich am 6. Dezember gegründet hat. Sie kritisiert, dass der Aktionsplan wesentliche Handlungsfelder auslässt – insbesondere den CO₂-Ausstoß im Bausektor, auch „graue Energie“ genannt. „Köln lässt hier wesentliche Chancen liegen, und wird dem ausgerufenen Klimanotstand in keiner Weise gerecht“, schreibt die Initiative. So sei das vom Klimarat beschlossene „Köln-Paket“ nicht im Aktionsplan vorhanden. Dieses sollte zur schnelleren Sanierung von Kölner Gebäuden beitragen.
Ein Teil der Initiatoren war zuvor in der „Projektgruppe Gebäude“ beim Klimarat der Stadt Köln engagiert, heißt es in einer Mitteilung der Initiative. Mitglieder sind beispielsweise Kölner Architektinnen und Architekten sowie Ingenieure, darunter Aysin Ipekci (Bund Deutscher Architektinnen und Architekten), Jörg Ortjohann (Stiftung Energieeffizienz), Erich Pössl (Architektenkammer) und Erich Varnhagen (Architekt).
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Die Initiative will nun „das von der Verwaltung ausgeklammerte Thema der Emissionen des Bauens angehen“. Ein Beispiel dafür könne das Kölner Justizzentrum sein. Es soll abgerissen und komplett neu gebaut werden. Durch einen ressourcenschonenden Umbau könnten laut der Initiative allerdings 10.000 Tonnen CO₂ eingespart werden.
Die im Aktionsplan aufgeführten Einzelmaßnahmen werden unter sechs Handlungsfeldern gebündelt: Klimaneutrale Gebäude und Quartiere, Energieversorgung, Arbeiten und Wirtschaften, Mobilität und Logistik, Lebensstil und Bildung und kommunale und zivilgesellschaftliche Transformation.
Das höchste Einsparpotenzial weist das Handlungsfeld klimaneutrale Gebäude und Quartiere auf. Allein die energetische Sanierung der städtischen Gebäude wird dabei wohl mindestens 2,6 Milliarden Euro kosten.