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„Kriege schon wieder Gänsehaut“Nach Hilferuf – So steht es um die Zukunft der Schull- un Veedelszöch

Lesezeit 3 Minuten
Schull- un Veedelszöch in Köln

An Karnevalssonntag ziehen die Schull- un Veedelszöch durch die Straßen, durch viele Spenden auch 2026. (Archivfoto)

Durch gestiegene Kosten sahen die Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums den Zoch für 2026 in Gefahr.

Die Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums können gute Nachrichten verkünden: „Die großartige Spendenbereitschaft hat die Schull- un Veedelszöch 2026 gerettet“, sagte der Vorsitzende Bernhard Conin. Die Berichterstattung über die finanziellen Schwierigkeiten des gemeinnützigen Vereins hätten eine regelrechte Welle losgetreten. „Ich kriege schon wieder Gänsehaut“, sagte Conin bei seinem Bericht über die vielen Spenden von Karnevalsgesellschaften, Institutionen und auch Privatpersonen am Freitagmittag. Damit sei nicht nur der Zug für 2026 gerettet, auch für die Jahre danach stehe er mit großer Wahrscheinlichkeit nun auf sicheren Beinen.

Große Spendenbereitschaft unter den Kölnern

Wegen stark gestiegener Kosten, insbesondere im Bereich der Sicherheit und bei den Sanitätsdiensten, hatte Conin bei der Mitgliederversammlung im November Alarm geschlagen. Die Schull- un Veedelszöch für 2025 seien zwar durch Rücklagen gesichert, für das kommende Jahr sah er jedoch ein Finanzierungsloch in Höhe einer niedrigen sechsstelligen Summe.

Nach Berichten über die finanziell prekäre Situation seien jedoch viele kleine wie große Spenden zusammengekommen. „Dieses bürgerschaftliche Engagement hat uns zutiefst berührt und gezeigt, dass die Kölnerinnen und Kölner keinen alleine lassen.“

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Bernhard Conin, Vorsitzender, (m.)
Dominik Bayartz, Stellvertretender Vorsitzender (r.)
Johanna Cremer, Geschäftsführerin (l.)

Freuen sich über viele Spenden: Bernhard Conin, Vorsitzender, (m.) Dominik Bayartz, Stellvertretender Vorsitzender (r.) und Johanna Cremer, Geschäftsführerin (l.).

Gespräche mit Stadtdirektorin Andrea Blome und der Feuerwehr hätten außerdem dazu geführt, dass die Sicherheitsanforderungen überdacht wurden. Durch neue Bemessungen könnten so das Personal des Sanitätsdienstes um 25 Prozent und der Sicherheitsdienste um 15 Prozent reduziert werden. Eine Ersparnis von mehr als 170.000 Euro. „Trotzdem ist weiterhin ein sicherer und reibungsloser Ablauf gewährleistet.“

Die Schull- un Veedelszöch erhalten seit 1972 einen unveränderten Zuschuss von 7700 Euro. Die Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums hätten nie nach mehr gefragt, weil sie es nicht brauchten – nun aber schon. „Wir haben offene und konstruktive Gespräche mit den Fraktionen im Stadtrat geführt“, sagte Conin. So soll es weiterhin den Zuschuss in dieser Höhe geben, aber darüber hinaus werde der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am 13. Februar über erstmals weitere Fördermittel in Höhe von 50.000 Euro für 2025 und 75.000 Euro für 2026 abstimmen.

In all diese Gespräche sei Conin auch mit einem Votum für den ebenso finanziell gebeutelten Rosenmontagszug reingegangen, auch Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn habe bei den Fraktionen für größere Unterstützung geworben, und so sei laut Conin Teil dieser Vorlage für den Stadtrat auch ein Zuschuss für den Rosenmontagszug von 100.000 Euro. Genauso werde auch hier über eine Reduzierung der Auflagen nachgedacht, sagte Conin.

Die Spenden haben nicht nur den Zug 2026 gesichert, sondern auch das Startgeld und den Bustransfer, mit dem die Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums die Schulen bei den Schull- un Veedelszöch unterstützen. Auch andere Veranstaltungen des Vereins wie die gesamtstädtische Schulsitzung seien damit gesichert. Trotz allem appellierte Conin am Freitag an die Politik: Die Spendenbereitschaft sei zwar hoch, werde mit der Zeit aber sinken. Für eine langfristige Planung bedürfe es deshalb über 2026 hinaus eines sicheren Zuschusses.