- Mehr als zwei Jahrzehnte bewirteten Giorgio Karpathiotakis und Gelli Voulgaropoulou ihre Gäste im „Candia“ am Brüsseler Platz.
- Doch dann wurde der Mietvertrag für ihr Lokal nicht verlängert. Sie schlossen ihre daneben gelegene „Ouzeria“ und zogen weg.
- Jetzt sind sie zurück – im Kleinformat.
Köln – 22 Jahre lange gehörte das schwarz-weiße Schild des Restaurants „Candia“ so unverzichtbar zum Brüsseler Platz wie die Kirche St. Michael. Dann zogen sich Giorgio Karpathiotakis und Gelli Voulgaropoulou zurück. Grund war, dass der Mietvertrag für ihr Lokal nicht verlängert worden war.
Um sich künftig mehr um das auf Kreta lebende Enkelkind kümmern zu können, machten der 55-jährige gelernte Koch und seine 51-jährige Frau Nägel mit Köpfen. Sie gaben auch ihre ebenfalls am Brüsseler Platz liegende „Ouzeria“ ab. Das seit 2004 unter diesem Namen bestehende Lokal – vormals eine Grillstation – übernahm der langjährige Mitarbeiter Demetris Phili, und Giorgio und Gelli gingen erstmal in ihre Heimat zurück.
Ehepaar streckt Fühler nach neuer Lokalität in Köln aus
Während am ehemaligen „Candia“ das Schild des gastronomischen Nachfolgers „C.C. Kowalski“ angebracht wurde, streckte das griechische Ehepaar die Fühler nach einer neuen Lokalität aus; wohlwissend, dass es sich auch künftig nur schwer mit einem anderen Ausblick als den auf die katholische Pfarrkirche im Belgischen Viertel würde anfreunden können.
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Anderthalb Jahre gingen ins Land, bis Karpathiotakis einen Anruf von seinem Freund Walter Schnerring bekam, Betreiber der „Fetten Kuh“ auf der Bonner Straße, der seit September 2018 in den Räumlichkeiten einer ehemaliger Metzgerei das „Wurst Case Szenario“ eröffnet hatte. Da sich die „Fette Kuh“-Betreiber nach Worten von Küchenchef Martin Block mehr auf das Catering-Geschäft konzentrieren wollten, beschloss man, das Wurst-Lokal zu schließen. „Ich habe am Telefon zugesagt, ohne zu wissen, wie groß der Laden ist und wie teuer“, erzählt Voulgaropoulou strahlend.
„Little Candia“: Konzession für Außenplätze beantragt
Bevor er am vergangenen Wochenende die Eröffnung von seinem „Little Candia“ feierte, klemmten ihm Anwohner und ehemalige Stammgäste bereits Vorfreude-Zettelchen und „Hurra!“-Herzen an die Tür. Am Eröffnungstag platzte das lediglich aus acht Tischchen bestehende Lokal zwölf Stunden lang aus allen Nähten. Die Konzession für 18 bis 20 Außenplätze ist beantragt.
Auf der Karte steht das, was es früher schon gab: Gyros in allen Variationen (5,50 bis 10,50 Euro), Falafel (ab 5,50 Euro), Süßkartoffel-Pommes (3,90 Euro), Currywurst (3,50 Euro) oder Hähnchenschnitzel (7,90 Euro). Es gibt Früh-Kölsch vom Fass (1,90 Euro), offene Weine beginnen bei 3,20 Euro (für 0,15 Liter Retsina).
Little Candia, Brüsseler Straße 66, 50674 Köln. Telefon: 0221-94994141 Öffnungszeiten: täglich von 12-0 Uhr. Kein Ruhetag.