- In den vergangenen Wochen sind die Corona-Zahlen in Köln deutlich angestiegen.
- Am Sonntag waren 196 Personen infiziert – sieben Wochen zuvor waren es nur 37 Kölner.
- Die Stadt erklärt, wie es zu diesem starken Anstieg kommt und ermahnt die Bevölkerung wieder zu mehr Disziplin.
Köln – Vor siebeneinhalb Wochen waren der Stadt nur noch 37 Kölner bekannt, die mit dem Coronavirus infiziert waren – am Sonntag waren es 196. Das wirft die Frage auf, wie es zu der relativ deutlichen Steigerung kommen konnte.
„Die steigenden Zahlen gehen vor allem auf vereinzelte lokale Ausbrüche zurück“, sagte eine Stadtsprecherin am Montag auf Anfrage. Dabei handelt es sich nach Angaben des Gesundheitsamts vor allem um Infektionen innerhalb größerer Familien, aber auch um Ansteckungen im sportlichen und medizinischen Bereich. So wurde etwa ein Ausbruch in einer Arztpraxis in Porz bekannt. Hinzu kommen Infektionen in Pflegeheimen und Flüchtlingsunterkünften.
Corona in Köln: Die Disziplin hat abgenommen
Das Gesundheitsamt sieht als Grund für die steigenden Zahlen unter anderem eine zunehmende Nachlässigkeit im Umgang mit den Hygiene- und Abstandsregeln. Die Disziplin beim Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, dem regelmäßigen Händewaschen und dem Einhalten eines Abstands von 1,50 Metern zu anderen Menschen hat in den vergangenen Wochen demnach abgenommen.
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Die Experten beobachten außerdem, dass mit dem Coronavirus infizierte Kölner inzwischen mehr Kontaktpersonen treffen als das noch in den vergangenen Monaten der Fall war – deshalb stecken sie in der Regel auch mehr Menschen an als zuvor. Die auf diese Weise neu infizierten Kontaktpersonen – und darunter besonders diejenigen, die sich innerhalb der Familie anstecken – verbreiten zudem selbst das Coronavirus stärker als noch vor einigen Wochen.
Köln: Corona-Zahl schwankt relativ stark
Grundsätzlich schwankt die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Kölner derzeit relativ stark. So waren es etwa am 19. Juli 180 aktuell Infizierte, während es am 20. Juli nur noch 157 waren. Am 22. Juli zählte die Stadt wieder 175 Infizierte, am Sonntag waren es 196 und am Montag wiederum nur noch 171. Die Schwankungen sind ein Zeichen dafür, dass derzeit kein exponentielles Wachstum festzustellen ist, wie es vor dem Lockdown im März und bis in den April hinein der Fall war.
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Von der bisherigen Höchstzahl von 1007 infizierten Kölnern am 5. April ist man weit entfernt. Auch die Zahl der Neuansteckungen pro Woche gibt zurzeit keinen Anlass zur Sorge – die Corona-Schutzregeln müssten erst wieder verschärft werden, wenn es 50 pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen wären. Die Stadt ruft dennoch dazu auf, die Hygiene- und Abstandsregeln weiter einzuhalten.