Das wellenförmige Mahnmal wurde von angehenden Steinmetzen des Berufskollegs Ulrepforte gestaltet.
„Symbol der Hoffnung“Denkmal für die Toten der Pandemie auf dem Kölner Westfriedhof eingeweiht
Plötzlich waren die Jahre der Corona-Pandemie wieder ganz nah: Auf dem Westfriedhof in Ehrenfeld wurde das Corona-Denkmal der Stadt Köln feierlich vorgestellt und von Oberbürgermeisterin Henriette Reker eingeweiht.
Das von angehenden Steinmetzen des Berufskollegs Ulrepforte entworfene wellenförmige Mahnmal verbildlicht den statistischen Kurvenverlauf der weltweit erfassten Todesfälle in der Pandemiezeit von 2020 bis 2022. Es ist gestaltet aus Stelen aus grauem Basalt. Der rote Säulenstein aus Mainsandstein in der Mitte markiert den Höhe- und Wendepunkt der wellenartigen Entwicklung.
Oberbürgermeisterin Reker erinnert an das Leid der Pandemie
Schon während der Pandemie war 2021 die Errichtung einer zentralen Gedenkstätte vom Rat der Stadt beschlossen worden. Sie sollte erinnern an die weltweit über sechs Millionen Toten und die über 1000 an und mit Corona verstorbenen Kölnerinnen und Kölner. Oberbürgermeisterin Reker rief allen nochmal die Zeit der Lockdowns in Erinnerung mit den geschlossenen Schulen und Kitas, dem Leid der Kontaktbeschränkungen und der immer wieder enttäuschten Hoffnung auf ein Ende der Pandemie.
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Mit einer Schweigeminute erinnerte sie an die Verstorbenen, ihre Angehörigen, aber auch an diejenigen, die bis heute an den Folgen der Pandemie leiden. Gleichzeitig drückte sie ihre Dankbarkeit dafür aus, dass die Kölner Kurve „deutlich flacher ausgefallen ist als die der Welt“.
„Es ist gut, dass das Denkmal von der Generation der Jungen gestaltet wurde, die besonders unter der Pandemie gelitten hat“, würdigte Reker die Arbeit der Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs. Schulleiter Wolfgang Linder sprach von einer „großartigen Gemeinschaftsleistung“, an der drei Ausbildungsjahrgänge beteiligt waren. Sie alle hätten vom Entwurf bis zur Ausführung etwas geschaffen, das in Kopf und Herzen bleibt.
Für die Nachwuchssteinmetze erläuterten Katharina Zichel und Valentin Weis, wie aus dem Siegerentwurf mit Druckluft und Meißel das Denkmal wurde. Ein „Symbol der Solidarität und Hoffnung für die Zukunft“ sei es geworden. „Wir haben etwas geschaffen, das weit über uns hinausweist und uns alle verbindet“, betonte Weis. Um die Gedenkstätte wurden intensiv duftende Blumen und Kräuter gepflanzt – symbolisch für den Geruchssinn, der bei vielen Infizierten eingeschränkt war.
Reker sagte, die Entscheidung sei für den Westfriedhof gefallen, da sich hier Gräber von Menschen vieler Religionen fänden. „Es ist ein Friedhof der Vielfalt.“ Das Denkmal ist direkt am Hauptweg rechts der Trauerhalle platziert.