Auf ihrem Kreisparteitag am 21. September will die FDP einen von ihnen zum Spitzenkandidat für die Ratsliste sowie zum OB-Kandidat wählen.
Als erste Kölner ParteiFDP stellt zwei Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl vor
Die FDP hat als erste Partei in Köln zwei Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl im kommenden Jahr benannt: Sylvia Laufenberg und Volker Görzel. Auf ihrem Kreisparteitag am 21. September will die FDP einen von ihnen zum Spitzenkandidat für die Ratsliste sowie zum OB-Kandidat wählen. Die FDP hatte schon im vergangenen Sommer angekündigt, einen eigenen Kandidaten für die Kommunalwahl im Herbst 2025 aufzustellen.
Volker Görzel sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Ich möchte den Kölnern den Stolz auf ihre Stadt zurückgeben.“ Die Kölnerinnen und Kölner erwecken laut Görzel den Eindruck, als verzweifelten sie an ihrer Stadt und der Verwaltung. Der 53-Jährige kritisierte etwa die Dauerbaustellen Mülheimer Brücke und Oper. Görzel ist seit 2017 Ratsmitglied, mit seiner Fraktion steht er in Opposition zum derzeitigen Ratsbündnis aus Grüne, CDU und Volt. „Wir müssen den Kölnern wieder zeigen: Es kann auch nach vorne gehen kann.“ 2009 bis 2014 hatte er auch schon ein Mandat im Stadtrat. Der Kommunalpolitiker lebt mit Frau und 16-jährigem Sohn in Longerich. Fraktionschef Ralph Sterck schlug Görzel als einen Nachfolger vor, wenn er nach nun 25 Jahren das Amt übergibt. Er ist bereits sein Stellvertreter.
Sylvia Laufenberg saß von 2009 bis 2020 für die FDP im Stadtrat. Dann sei sie bewusst aus der Fraktion ausgetreten, sagte sie. „Die Fraktion stand nicht mehr für die Strategie und den Spirit, für den ich stehe.“ Die Vorsitzende des Bezirksverbands Porz will über den Spitzenplatz der Ratsliste ihrer Partei nun wieder in den Rat – mit einem anderen Kurs als Görzel. Sie kritisierte: „In den letzten vier Jahren musste ich Stillstand in meiner eigenen Fraktion beobachten. Da ist kein Gestaltungswille da, das ist Kuschelpolitik mit den anderen Fraktionen.“ Das wolle sie ändern: „Die Alt-Herren-Strukturen müssen aufgebrochen werden. Ich möchte Vielfalt in unsere Partei und Fraktion bringen.“ Die 41-Jährige lebt in Westhoven mit ihrer Familie in einem Mehrgenerationen-Wohnhaus.
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Zuletzt hatte die FDP für die Oberbürgermeisterwahl 2009 einen eigenen Kandidaten aufgestellt. In den Wahlkampf war Ralph Sterck gezogen, der mit knapp sechs Prozent der Stimmen auf dem dritten Platz mit großem Abstand zum Sieger Jürgen Roters (SPD/Grüne, 55 Prozent) landete. Dass Laufenberg oder Görzel ernsthafte Chancen auf den Posten im kommenden Jahr haben, gilt also als unwahrscheinlich. Die FDP ist aktuell mit fünf Sitzen im Stadtrat vertreten.
Die zweite Amtszeit von Henriette Reker (67) als Oberbürgermeisterin endet am 31. Oktober 2025. Für eine dritte erneut anzutreten, schloss Reker zuletzt nicht aus. Jedoch wollen Grüne und CDU sie anders als 2015 und 2020 nicht mehr unterstützen. Sie stellen eigene Kandidaten auf, die SPD ebenso. Bisher stellte noch keine der aktuell stärksten Kölner Parteien Kandidaten vor.