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Kölsche Musik außerhalb des KarnevalsFinale des „Bänd Kontest“ emotionalisiert Kölner Südstadt

Lesezeit 3 Minuten
Die Sänger der Band „Wat ess!?“ auf der Bühne nachdem sie gewonnen haben.

Beim Finale des „Kölschen Musik Bänd Kontest “am Freitag in der Alteburg in Köln konnte „Wat ess!?“ den Sieg mit nach Hause nehmen.

Das Finale des „Kölschen Musik Bänd Kontest“ am Freitag, 16. Juni in der Alteburg in Köln liefert einen unerwarteten Gewinner.

Bei dem Finale des „Kölschen Musik Bänd Kontest“ von „Loss mer singe“ sind am Freitag (16. Juni) die vier Gewinner der Vorrunden in der Alteburg gegeneinander angetreten – etwas überrascht war am Ende des Abends die Band „Wat ess!?“, als sie den Pokal mit nach Hause nehmen durften.

Kölner „Bänd Kontest“: Sommer, Sonne, kölsche Musik

„Full House“ in der Alteburg, bestes Wetter und ausgelassene, fröhliche Stimmung – geschätzte 450 Menschen haben sich das Finale des 6. „Bänd Kontest “ in der Kölner Südstadt angeschaut. Es wurde jede Menge Kölsch getrunken und zuzeiten suchte man verzweifelt nach weiteren Gläsern.

Der Hof der Alteburg in der Südstadt mit vielen Menschen.

Wenn es im Saal zu warm wurde, konnte man sich in der Alteburg auch im Hof mit Kölsch und Pommes versorgen.

„Es geht um Bands, die Musik machen und das Publikum begeistern“, so einfach beschreibt Harald van Bonn, Moderator des Abends, das Konzept hinter dem Event. Unter dem Motto „Kölsch is mieh wie Karneval!“ geht es um Nachwuchsförderung für Musikerinnen und Musiker, die außerhalb des Karnevals Kölsche Musik machen.

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Die Jury des Abends setzte sich aus den Wirten der vier Vorrunden-Kneipen zusammen, Juroren aus dem Veranstalter-Team und kölschen Musikern – darunter Sebastian Plattner (Drei Ahle un 'ne Zivi), Ralf Hohn (Radio Altstadtwelle), Till Kersting (Carolin Kebekus) und Werner Kopal (BAP).

Von Afro-Kölsch bis Soul – Kölner Bands begeistern mit unterschiedlichen Stilen

Mit afro-kölscher Musik startete „Marie Band“ als erste Gruppe des Abends und setzte mit ihrem Song „Miteinander“ gleich zu Beginn ein Statement: Die Welt sei bunt und voller Vielfalt – als schwarze Frau in einer Männerdomäne anzutreten sei für die Sängerin eine Herausforderung.

Ein Publikum steht vor einer Bühne mit Band.

Vor einem vollen Saal spielte die „Marie Band“ als erste Gruppe des Abends.

Die größte Fanbase des Abends hatten die Sieger aus der Ubierschenke, die als zweite Gruppe auftreten durften. „Don de Cologne“ brachte das Publikum mit Mundharmonika und Volks-Pop-Rhythmen zum Schmunzeln. „Wie erwartet einen kleinen Hänger gehabt, aber wir hatten Spaß. Ich hoffe, das Publikum auch“, zieht der nassgeschwitzte Sänger nach dem Auftritt sein Fazit.

„Et jeht wigger“, ruft Harald von Bonn durch sein Megafon als der dritte Act des Abends dran ist. „Wat ess!?“ beschreibt sich selbst als „waschechte aber immer noch dreckige Schäl-Sick-Band“ und berührte mit ihrer steel-akustischen Musik und persönlichen, emotionalen Songtexten, die Herzen der Zuhörer.

„Vrings 5“ steht auf der Bühne. und performt.

Der eigentliche Favorit des Abends war die Band „Vrings 5“.

„Kölle, dich nimmt mi keine fott“ – so singt Tim Talent, der Leadsänger der letzten Band des Abends und verkörpert mit seinem Hut, einer Goldkette, lässigem Hemd und ausgefallener Brille genau die Soul-Atmosphäre der 70er, für die „Vrings 5“ steht. Zum Schluss heizen sie dem vollen Saal mit Saxophon-Solos und Bongo-Musik noch mal richtig ein.

Es gab keine Verlierer beim „Kölschen Musik Bänd Kontest“

„Wahnsinn, damit haben wir nicht gerechnet“, kommentierte Gitarrist Andreas Mombauer von „Wat ess!?“ immer noch etwas sprachlos den Sieg. Als Gewinner erhielten sie den „Loss mer singe“-Förderpreis der Kreissparkasse Köln im Wert von 2.500 Euro. „Vrings 5“ hat einen Geldpreis in Höhe von 700 Euro erhalten und „Don de Cologne“ sowie „Marie Band“ sackten jeweils 400 Euro ein.