Seit einem Monat hat das neue Restaurant „Im Fachwerk“ am Heumarkt 60 eröffnet. Die Betreiber erleben die EM mit gemischten Gefühlen.
Neueröffnung in der Kölner AltstadtWarum das „Im Fachwerk“ gänzlich auf Alkohol verzichtet
Den Fußballfans in „Sauflaune“ erteilen Marie Guski und Mosharef Hossain eine Absage: In ihrem neuen Restaurant „Im Fachwerk“ am Heumarkt verzichten die beiden Gastronomen nämlich ganz bewusst auf Alkohol. „Wir bieten keinen Alkohol an. Dadurch wollen wir uns absetzen und mit der Zeit gehen“, sagt Guski. Für sie stehe der Essensgenuss im Vordergrund, auch der gesundheitliche Aspekt spiele eine Rolle.
Trotz Schankerlaubnis wollen sie an ihrem Konzept festhalten und mit kreativen, alkoholfreien Cocktails wie dem Watermelon-Splash-Ice mit zerstampfter Wassermelone, Zuckersirup und Soda punkten.
Im Fachwerk: Während der EM an Risiko-Spieltagen nur To-Go-Verkauf am Fenster
Der EM sehen die beiden in dieser Neueröffnungsphase mit gemischten Gefühl entgegen: Während sie noch an der Speisekarte feilen und sich in der gastronomisch starken Altstadt-Meile etablieren wollen, fürchten sie die Menschenmassen, die sich bei Spielen in Köln oder bei allen Deutschland-Spielen durch die engen Gassen schieben könnten.
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„Daher gibt es an diesen Spieltagen nur To-Go-Verkauf am Fenster. Wir haben auch ein bisschen Angst davor, dass unser Inventar leidet“, sagt Guski. Im schnuckligen Fachwerkhaus stehen noch Tische und Stühle des vorherigen Inhabers – hier kam Jahrzehnte lang das Restaurant „Hacienda“ mit seiner argentinischen Küche unter. Der Betreiber hat nun noch das „Toro Negro“ gleich nebenan.
Das Inventar haben Guski und Hossain übernommen, den Tischen jedoch einen frischen, grünen Anstrich verliehen. Die mediterran anmutenden Fliesen im vorderen Teil haben sie durch ein modernes hellgrau überdeckt, Lichtschienen eingeführt und vor allem die Theke erneuert: Auffällig ist die neue Glasbausteintheke.
„Wir haben das Moderne mit dem Alten verbunden“, sagt Hossain. Die beiden teilen eine gemeinsame Gastro-Geschichte. Kennengelernt haben sie sich vor acht Jahren im „Herr Pimock“ an der Aachener Straße. Dort war der 36-Jährige in der Küche und Guski im Service tätig. Später arbeiteten sie auch im Café Hallmackenreuther am Brüsseler Platz zusammen.
Hossain hegte schon immer den Traum eines eigenen Lokals. Über den Bekanntenkreis kam er vergangenes Jahr an das Lokal am Heumarkt – Guski sollte ihn zunächst einfach beraten, doch die beiden merkten, wie sehr sie harmonierten. „Wir ergänzen uns sehr gut“, so Guski. Als Verstärkung hat Hossain seinen Bruder mit ins Boot geholt: Robiul Hossain ist Küchenchef.
Im Fachwerk in Köln bietet Pizza und Pasta
Dieser war zuvor zweieinhalb Jahre beim benachbarten „Pinocchio“ in der Küche, kennt also nicht nur die Altstadt gut, sondern ist auch mit der italienischen Küche vertraut. Von Bangladesch wanderten die Brüder nach Italien aus. Im süditalienischen Bari arbeitete Robiul Hossain mehr als zehn Jahre in der Gastronomie. Auch „Im Fachwerk“ konzentriert man sich auf italienische Küche: Pizza aus dem dort beheimateten Steinofen, Pasta, aber auch Salate gibt es im Angebot. Ein paar Fisch- und Steakgerichte haben sie ebenfalls in petto. Nicht italienisch, aber doch der Umgebung geschuldet: das obligatorische Schnitzel.
Künftig soll es auch einen Café-Betrieb ab nachmittags geben. Neben dem Verzicht auf Alkohol soll auch das für eine neue Richtung stehen: Die beiden wollen eine familienfreundliche Atmosphäre schaffen.
Im Fachwerk, Heumarkt 60, öffnet täglich ab 12 Uhr bis 1 Uhr, am Wochenende ab 13 Uhr bis open-end mit dem ToGo-Verkauf.