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Vatikan lehnt Segnung homosexueller Paare abKölner hängen Regenbogenflagge am Dom auf

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Pride Flagge Dom

Gregor Stiels und Tim Kurzbach hängen eine Pride-Flagge an das neue Domgitter vor dem Nordportal.

Köln – Aus Protest gegen das Nein der römischen Glaubenskongregation zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare haben am Samstag die Vorsitzenden der katholischen Laiengremien in Köln und im Erzbistum eine Regenbogenflagge - das Symbol der Schwulen- und Lesbenbewegung - am Schutzgitter vor der Nordseite des Doms angebracht.

„Wenn ihr Zäune segnet, könnt ihr auch Menschen segnen“, lautete das Motto der Aktion. Es nimmt Bezug darauf, dass im Juni 2020 der ehemalige Dompropst Gerd Bachner das Gitter eingesegnet hatte.

„Wir sind erschrocken, wie lebensfremd die Kirche antwortet“

Am Montag hatte der Vatikan die Antwort der Glaubenskongregation auf die Frage „Hat die Kirche die Vollmacht, Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts zu segnen?" veröffentlicht. Es ist ein lapidares „Nein“. Der Kölner Katholikenausschuss sei „schockiert“ davon, sagte dessen Vorsitzender Gregor Stiels. „Wir sind erschrocken, wie lebensfremd die Kirche antwortet.“ Die katholischen Laien dagegen würden „mitten im Leben stehen“ und wüssten, dass sich viele homosexuelle Paare wünschten, gesegnet zu werden.

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„Als überzeugter Christ kann ich nicht verstehen, warum es untersagt sein soll, die Liebe von Menschen zu segnen“, sagte Tim Kurzbach, Vorsitzender des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum Köln und betonte: „Der Kern der Botschaft von Jesus Christus ist: Ihr sollt ein Segen sein.“ Auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken, das höchste repräsentative Gremium der katholischen Laien in Deutschland, habe deutlich gemacht, dass das Nein der Glaubenskongregation „nicht in Ordnung“ sei.

Bürgermeister Andreas Wolter verfolgte die Protestaktion und sagte: „Was aus Rom gekommen ist, wirkt in die Gesellschaft hinein.“ Um ihre Position deutlich zu machen, habe die Stadt vor dem Rathaus die Regenbogenflagge gehisst. In Köln wehten solche Fahnen unter der Woche bereits an den Kirchen Sankt Theodor und Sankt Agnes.