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Nach stundenlanger StörungKölner Politik fordert Antworten zum Netcologne-Ausfall

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Auf einer Werbetafel wird am 12. Februar auf den Ausfall des Notrufs hingewiesen.

Auf einer Werbetafel wird am 12. Februar auf den Ausfall des Notrufs hingewiesen.

Der Digitalisierungsausschuss des Rates soll darüber beraten, wie die städtische IT-Infrastruktur bei Problemen weiterlaufen kann.

Nach dem rund achtstündigen Ausfall von Internet und Telefon beim städtischen Telekommunikationsunternehmen Netcologne am 12. Februar beschäftigt sich die Kölner Politik am 17. März damit. Grüne (27 von 90 Sitzen im Stadtrat) und CDU (20) haben beantragt, den Ausfall im Digitalisierungsausschuss des Stadtrates zu behandeln.

Deshalb stellen die beiden Fraktionen insgesamt fünf Fragen an die Stadtverwaltung. Unter anderem lauten sie: „Welche Angebote der Stadt Köln waren für wie lange nicht erreichbar?“ Oder: „Welche – grob geschätzten – Kosten kämen auf die Stadt Köln zu, wenn die Erreichbarkeit der oben genannten Angebote redundant ausgelegt wird?“ Und: „Welche Erreichbarkeit (in Prozent) hatten die Angebote der Stadt Köln im Jahr 2024?“

Finanzchef spricht von „Tag zum Vergessen“

Wie berichtet, hatte die Großstörung bei Netcologne am 12. Februar viele Unternehmen und Schulen lahmgelegt. Netcologne teilte am Tag darauf mit, ein „Konfigurationsfehler“ sei schuld gewesen, der habe eine Kettenreaktion ausgelöst. Claus van der Velden, Finanzchef von Netcologne, sprach von einem „Tag zum Vergessen“. Einen Hacker-Angriff von außen schloss das Unternehmen aus.

Holger Behrens, Vorsitzender des Bundesverbands für den Schutz Kritischer Infrastrukturen, sagte damals dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, auch er kenne die Ursache und ihre Schwere nicht, aber: „Rund acht Stunden sind schon sehr, sehr lange. Da habe ich Bauchschmerzen. Da sollten schon Strukturen vorhanden sein, dass das schneller wieder läuft.“

Feuerwehr würde Funk nutzen im Notfall

Damals hatte ein Sprecher der Stadt mitgeteilt, dass die Mehrheit der Mitarbeitenden der Stadtverwaltung wie gewohnt arbeiten konnte. Die Stadt verfüge über ein IT-Notfall- und Problem-Management, das verschiedene Szenarien abdeckt und entsprechende Vorbereitungen und Vorgehensweisen enthält. „Diese sind vertraulich“, hieß es weiter.

Die Stadt gab aber bekannt, dass bei einem langen und weitläufigen Notrufausfall alle Feuerwachen der Berufsfeuerwehr und die Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehr dauerhaft besetzt würden. Einsatzkräfte würden in der Stadt Patrouille fahren, sodass die Bevölkerung Notfälle an die Einsatzkräfte melden könne. Die Feuerwehr schließe sich dann über ihren Funk kurz.

Über die fehlende Notruf-Möglichkeit teilte der Sprecher mit: „Bei einem länger andauernden Ausfall hätte die Stadt Köln die Möglichkeit genutzt, auf einen anderen Provider zu wechseln.“ (mhe)