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Einmalige ImpfungLand stellt Stadt Köln Impfstoff für Geflüchtete zur Verfügung

Lesezeit 3 Minuten
Herkulesstraße Unterkunft

Die Flüchtlingsunterkunft in der Herkulesstraße in Köln

Köln – Die Stadt hat vereinzelt damit begonnen, Geflüchtete in Gemeinschaftsunterkünften zu impfen. Sie sollen mit dem Impfstoff der Firma Johnson & Johnson geimpft werden, der vom Land NRW zur Verfügung gestellt wird. „Dieser Impfstoff hat den Vorteil, dass bereits eine einmalige Impfung die volle Wirkung entfaltet und somit der organisatorische und zeitliche Aufwand einer zweiten Impfung vermieden wird“, teilte ein Stadtsprecher mit. Die derzeitige Impfstrategie sieht vor, genau aus diesem Grund Menschen mit Johnson & Johnson zu impfen, die möglicherweise für eine zweite Impfung nur schlecht erreichbar wären. Das gilt etwa für Wohnungslose, Menschen, die in sozial benachteiligten Stadtteilen leben und eben Geflüchtete.

Weitere Impfungen sind für den 21. Mai geplant. Auch die Impfungen für alle anderen Geflüchteten, die nicht in abgeschlossenen Unterkünften leben, würden vorbereitet.

Geimpft seien auch bereits die Flüchtlinge in der Notaufnahme Herkulesstraße. Hier hatte es im Februar einen Corona-Ausbruch gegeben, in dessen Rahmen sich 41 Flüchtlinge in der Notunterkunft mit dem Coronavirus infiziert hatten, 31 davon mit der hoch ansteckenden südafrikanischen oder brasilianischen Variante. Zudem wurde bei 16 Mitarbeitenden Corona nachgewiesen, bei elf die neue Variante.

Probleme bei Impfaktionen in Köln

Die ersten Impfaktionen hätten auch Probleme aufgezeigt. Wegen Sprachhürden sei es nicht immer einfach, über das Impfangebot zu informieren. Daher sei meist eine persönliche Ansprache durch die Mitarbeitenden des Sozialen Dienstes des Amtes für Wohnungswesen oder die Sozialarbeiter der Träger notwendig. Dies erfordere mehr Unterstützung bei der Organisation (etwa Anamnese oder Einwilligungserklärung) für jeden Geflüchteten.

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Noch Mitte April hatte es nicht so ausgesehen, als ob die Geflüchteten vor Juni geimpft werden könnten. Der Leiter des Wohnungsamts, Josef Ludwig, hatte im Sozialausschuss ausgeführt, dass die Stadt beim Land 3500 Impfdosen für Flüchtlinge bestellt habe. Vorgesehen war, die geflüchteten Menschen mit Astrazeneca zu impfen. Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission von Anfang April, Astrazeneca nicht an Menschen unter 60 Jahren zu verimpfen, drohte aber die Pläne der Stadt zunichte zu machen. 90 bis 95 Prozent der Geflüchteten seien unter 60 Jahre alt und könnten daher mit dem Präparat nicht geimpft werden, sagte Ludwig.

Corona-Fälle in 37 Unterkünften

Dass Flüchtlinge überhaupt eher spät geimpft würden, erklärt die Stadt mit dem Impfplan des Landes. Flüchtlinge gehörten zwar zur Prioritätsgruppe II. Besonders gefährdete Gruppen, also Menschen mit Vorerkrankungen und Behinderungen sowie Schwangere und deren Lebensgefährten, hätten aber Vorrang. Mit dem 9. Erlass des Ministeriums vom 1. März 2021 seien in der Gruppe 2 zudem wichtige Berufsgruppen wie Lehrende, Polizisten sowie Kita-Erzieherinnen ebenfalls bei der Impfung priorisiert worden. Erst dann folgen Geflüchtete in Gemeinschaftsunterkünften. Es sei logistisch nicht machbar, dass aufgrund der nur begrenzt verfügbaren Impfdosen alle Personen gleichzeitig ein Impfangebot erhielten.

Insgesamt gebe es derzeit in 37 Unterkünften Corona-Fälle mit 143 Infizierten. Zuletzt standen die Unterkünfte an der Boltensternstraße 10d und am Urbacher Weg in Porz wegen Infektionen unter Quarantäne.