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„Schadet der Institution Kirche“Landes- und Bundespolitiker sprechen sich für Woelki-Rücktritt aus

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Die Ermittlungen gegen Woelki schadeten nicht nur dem Erzbistum, sondern der ganzen Institution Kirche, lautet die Kritik aus der Bundespolitik.

Die Ermittlungen gegen Woelki schadeten nicht nur dem Erzbistum, sondern der ganzen Institution Kirche, lautet die Kritik aus der Bundespolitik. (Symbolbild)

Nach der Razzia im Kölner Erzbistum kommen aus der Landes- und Bundespolitik scharfe Vorwürfe gegen Woelki.

Nach der Razzia der Kölner Staatsanwaltschaft bei Kardinal Rainer Woelki und in zentralen Dienststellen des Erzbistums kommen aus der Bundespolitik und auch aus der Landespolitik scharfe Vorwürfe gegen den Kölner Erzbischof.

Kölner FDP-Politiker: Ermittlungen schaden nicht nur dem Bistum

„Die Ermittlungen gegen Kardinal Woelki wegen Meineid schaden nicht nur dem Erzbistum Köln, sondern der Institution Kirche in Deutschland insgesamt“, sagte der Kölner FDP-Bundestagsabgeordnete Reinhard Houben dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Ihn besorge diese Entwicklung auch als Protestant, so der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion. „Kardinal Woelki muss sich vor dem Hintergrund der heutigen Razzia die Frage stellen, ob er sich nicht endlich zurückziehen sollte.“

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Jochen Ott fordert Ablösung von Woelki

Auch SPD-Landtagsfraktionschef Jochen Ott aus Köln hat gefordert, Woelki endlich abzulösen. „Das ist ein weiterer Akt in dieser traurigen Geschichte“, sagte der Oppositionsführer im NRW-Landtag am Dienstag der dpa in Düsseldorf. Wiewohl die Unschuldsvermutung gelte, „bleibt das Grundproblem, dass der Kölner Erzbischof innerhalb der katholischen Gemeinden für viel Verärgerung, Trauer, Wut, Verzweiflung sorgt, weil es keinen Neuanfang, keinen Aufbruch geben kann“, stellte Ott fest.

Jochen Ott, Vorsitzender der SPD-Fraktion, im Plenum des Landtags.

Jochen Ott, Vorsitzender der SPD-Fraktion, im Plenum des Landtags.

Daher müssten der Vatikan und Woelki selbst „den vielen katholischen Christen wirklich eine Erlösung bereiten“ und endlich den Weg für einen Neuanfang freimachen, forderte der Kölner Landtagsabgeordnete.

Kölner Landtagsabgeordneter Ott: „Viele konservative Christen haben die Schnauze voll“

Woelki war im vergangenen Jahr der Aufforderung von Papst Franziskus gefolgt, seinen Rücktritt einzureichen. Eine Entscheidung des Pontifex steht aber immer noch aus. „Papst Franziskus muss sich im Klaren sein, was für einen Erdrutsch diese Vertrauenskrise in vielen Gemeinden gerade auslöst“, betonte Ott. „Es sind insbesondere auch viele konservative Christen, die schlicht die Schnauze voll haben.“

Die Kollateralschäden gingen über das Kölner Erzbistum und über die katholische Konfession hinaus. Gegen Woelki laufen strafrechtliche Ermittlungen wegen des Verdachts des Meineides und der falschen Versicherung an Eides Statt. Dabei geht es um die Frage, wann Woelki von Missbrauchsvorwürfen gegen den früheren Sternsinger-Chef Winfried Pilz gewusst hatte. Woelki hatte sämtliche Meineidsvorwürfe zurückgewiesen. (mit dpa)