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Schulstart und CoronaNoch nicht alle Kölner Schulen sind bestmöglich vorbereitet

Lesezeit 3 Minuten
Schulbau Reker Greitermann RAKOCZY

Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Baudezernent Markus Greitemann vor dem Neubau der Anna-Langohr-Grundschule in Volkhoven.

  1. Kommende Woche enden die Sommerferien, doch noch nicht alle Kölner Schulen sind bestmöglich auf den Schulstart vorbereitet.
  2. Denn: Angesichts der Corona-Pandemie müssen Klassenzimmer angemessen durchlüftet werden – das ist aber nicht überall gewährleistet.
  3. Dabei hat die Stadt rund zehn Millionen Euro in Bau- und Sanierungsmaßnahmen während der Ferien investiert.

Köln – Es sind nur noch sechs Tage, bis die Sommerferien vorbei sind – dennoch sind nicht alle Schulgebäude angesichts der aktuellen Corona-Pandemie bestmöglich vorbereitet. Das NRW-Schulministerium beschloss am vergangenen Dienstag, dass in jedem Klassenzimmer sichergestellt sein muss, dass sich die Hälfte der Fenster öffnen lassen – um eine angemessene Lüftung zu gewährleisten. Nur eine Woche vor Schulstart ließ die Stadt insgesamt 104.000 Fenster in 266 Schulen überprüfen.

„Es wäre schön gewesen, von dieser Anforderung frühzeitig zu erfahren, aber in Corona-Zeiten ist das nicht immer möglich. Wenigstens haben wir jetzt eine klare Regelung, darüber bin ich sehr froh“, sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Innerhalb von 24 Stunden überprüften städtische Mitarbeiter sämtliche Schulen. Das Ergebnis: Nicht in allen sei eine angemessene Durchlüftung möglich, räumt Baudezernent Markus Greitemann ein.

Die betroffenen Klassenräume sollen jetzt an die Vorgaben angepasst werden. Ob das bis zum Ende der Sommerferien überhaupt möglich ist, steht laut Greitemann noch nicht fest. „Bei den Schulen, bei denen es nicht direkt möglich ist, gehe ich davon aus, dass die Lehrer mit ihren Schülern bis dahin in andere Räume ausweichen“, so Reker.

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274 Millionen Euro in Schulbau investiert

Abgesehen von der Fenster-Problematik hat die städtische Gebäudewirtschaft die Sommerferien aber gut genutzt, um an 59 Schulen Bau- und Sanierungsmaßnahmen durchzuführen. Wände wurden gestrichen, Bodenbeläge erneuert, Toilettenanlagen saniert – die Kosten lagen bei zehn Millionen Euro. Im gesamten Jahr sind für die Instandhaltung und Instandsetzung 58,5 Millionen Euro vorgesehen.

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Zusätzlich befinden sich 91 Neubau-Großprojekte für Schulen in der Planung oder bereits im Bau. Investiert werden dafür in diesem Jahr insgesamt 274 Millionen Euro – rund 100 Millionen Euro mehr als 2019. „Der Schulbau ist eine große Herausforderung und in den vergangenen Jahren nur schleppend vorangegangen“, so Reker.

Das habe nicht an fehlendem Geld gelegen. Vielmehr seien Projekte an der Umsetzung gescheitert. „Mittlerweile haben wir glücklicherweise eine gute Gesprächsebene zwischen dem Schul- und Baudezernat sowie der Gebäudewirtschaft“, so Reker. Das vereinfache die Zusammenarbeit deutlich.

Erste Grundschule in Köln-Volkhoven gebaut

Am Donnerstag besuchte die OB ein solches Neubau-Projekt – die Anna-Langohr-Grundschule in Volkhoven – um sich mit dem Baudezernenten sowie Petra Rinnenburger, technische Betriebsleiterin der Gebäudewirtschaft, ein Bild von der 15 Millionen Euro teuren Schule zu machen. Die Besonderheit: Es ist die erste Grundschule in diesem Stadtteil. „Den Plan einer ortsnahen Schule gab es schon lange, aber wir haben nie das passende Grundstück gefunden“, so Rinnenburger.

Ende des Jahres soll der Bau, der etwa 200 Kindern Platz bieten wird, fertiggestellt sein – mit etwas mehr als einem Jahr Verspätung. Der Umzug vom bisherigen Standort in Heimersdorf an den Fühlinger Weg ist für Anfang 2021 geplant.

Heliosschule ist bundesweites Pilotprojekt

Deutlich länger wird es bei der Heliosschule in Ehrenfeld dauern. Die Grundschule mit 200 Plätzen und die Gesamtschule mit 900 Plätzen sollen nach aktueller Planung Ende 2024 fertiggestellt sein und gemeinsam als „Inklusive Universitätsschule der Stadt Köln“ eröffnen. Derzeit befindet sich auf dem Gelände lediglich der Rohbau.

Heliosschule Rohbau RAKOCZY

Die Heliosschule befindet sich aktuell im Rohbau.

Die Idee, mit der künftig pädagogische Konzepte erprobt und analysiert werden sollen, wurde 2008 an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Uni Köln entwickelt und gilt bundesweit als Pilotprojekt (hier lesen Sie mehr). Die Planungs- und Baukosten liegen bei mehr als 91 Millionen Euro.

Erweiterungsbau des Hildegard von Bingen-Gymnasium

Auch am Erweiterungsbau des Hildegard von Bingen-Gymnasium in Sülz schreiten die Rohbauarbeiten voran. Mit dem Erweiterungsbau, in den eine Dreifachturnhalle integriert ist, sollen 195 Schulplätze gesichert werden.

HvB Turnhalle RAKOCZY

Die neue Turnhalle des Hildegard von Bingen-Gymnasiums

Die Fertigstellung ist für Ende 2021 geplant, wobei es bereits jetzt coronabedingt eine vierwöchige Verzögerung gibt. Die Kosten sollen sich auf rund 44 Millionen Euro belaufen.