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ModernisierungKölner Promenade am Rheinufer wird für Jahre zur Großbaustelle

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Die Rheinuferpromenade zwischen Deutzer Brücke und Malakoffturm

Köln – Die Rheinuferpromenade und somit eine der touristischen Visitenkarten der Stadt wird sich ab der übernächsten Woche in eine Großbaustelle verwandeln – und das wird auf Jahre hinaus so bleiben. In den kommenden sechs Monaten wird zunächst im Bereich zwischen Deutzer Brücke und Heumarkt vor dem Maritim-Hotel für Radfahrer und Fußgänger kein Durchkommen mehr sein – das Rheinufer wird dort während der Bauarbeiten vollständig gesperrt. Die Stadt lässt die Promenade aufwendig sanieren und umgestalten. Das soll bis Mitte Februar 2022 dauern.

Im Anschluss wandert die Großbaustelle in zwei Schritten in Richtung Malakoffturm und Drehbrücke – im Mai 2023 soll auch dieser Abschnitt abgeschlossen sein. Im zweiten Quartal 2022 sollen zudem die Sanierungsarbeiten der Promenade vor der Altstadt beginnen. Wie lange das dauern wird, ist noch unklar, aber auch hier ist aufgrund der komplizierten Konstruktion mit einem auf mehrere Jahre angelegten Projekt zu rechnen.

Kragplatte vor der Altstadt marode

Im Bereich zwischen Deutzer Brücke und Hohenzollernbrücke liegt eine Besonderheit vor, die eine Instandsetzung sehr schwierig macht. Der Abschnitt besteht einerseits aus dem von Landschaftsarchitekt Georg Penker Anfang der 1980er Jahre gestalteten Rheingarten sowie einer Kragplatte, die 1963 gebaut wurde.

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Dabei handelt es sich um eine Art Balkon, der notwendig war, um neben der dort vor dem Bau des Rheinufertunnels oberirdisch verlaufenden Straße und der damaligen Rheinuferbahn Platz für die Promenade zu schaffen. Die im April 2018 von der Stadt notdürftig asphaltierte Kragplatte und muss nach mehr als 50 Jahren grundlegend saniert werden – ein neuer Plattenbelag alleine reicht dort daher nicht aus.

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Die Stadt hatte die Kragplatte untersuchen lassen. Die beauftragten Experten kamen zu dem Ergebnis, dass ein Spannstahl der Sorte „Sigma oval St145/160“ verbaut wurde. Dieser neigt unter bestimmten Bedingungen zur sogenannten Spannungsrisskorrosion. Im schlimmsten Fall kann ein betroffenes Bauteil durchreißen, was in der Vergangenheit bereits zu schweren Unfällen geführt hat. Das zuständige Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau reduzierte daher die zulässige Höchstbelastung der Rheinuferpromenade für Lieferfahrzeuge vorsorglich von 16 Tonnen auf vier Tonnen.

Steine und Basaltlava statt Platten und Schotter

Im Abschnitt zwischen Deutzer Brücke und Malakoffturm fällt die Sanierung einfacher aus. Der Bodenbelag besteht dort bislang aus alten Platten und Schotter – die Stadt lässt den Bereich jetzt stattdessen vollständig mit Steinen aus Basaltlava belegen. Der Bewuchs in den Hochbeeten zwischen der Deutzer Brücke und der Fußgängerbrücke zum Maritim-Hotel wird entfernt.

Da anschließend der Blick auf die Rampenwand zum Rheinufertunnel frei sein wird, soll diese mit Natursteinen verkleidet werden, die in Form und Farbe der Hochwasserschutzwand ähneln sollen. Der Bereich soll komplett barrierefrei werden.

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Der Radverkehr wird während der ersten Bauphase sechs Monate lang im Zweirichtungsverkehr durch den Tunnel unterhalb des Maritim-Hotels und über die Markmannsgasse zurück auf die Altstadt-Promenade geführt. Die Fußgänger müssen auf einen schmalen Weg zwischen dem Geländer zur Rheinuferstraße und der Betonwand des Hotels ausweichen.

Die Bauarbeiten sollten ursprünglich bereits Ende Juli beginnen, das hat sich aber auf Mitte August verschoben. „Aufgrund von Lieferverzögerungen bei den Natursteinmaterialien verschiebt sich der ursprüngliche Termin“, sagt ein Stadtsprecher. Die rot-weißen Absperrbaken für die Einrichtung der Großbaustelle lagern bereits vor Ort. Die Stadt kalkuliert für die erste Bauphase zwischen Deutzer Brücke und Heumarkt – die in zwei Teilabschnitten realisiert wird – mit Kosten in Höhe von 3,5 Millionen Euro.