- Das FC-Trainingsgelände am Geißbockheim kann erweitert und modernisiert werden, nachdem der Kölner Stadtrat zugestimmt hat.
- Die Vergrößerung des Trainingsareals ist aus Sicht des 1. FC Köln wichtig, um seine Wettbewerbsfähigkeit im Profi-Fußball zu erhalten.
- Im Stadtrat stimmten allerdings längst nicht alle Fraktionen für die Bebauung im Äußeren Grüngürtel.
Köln – Der Kölner Stadtrat hat am Donnerstagabend der vom 1. FC Köln geplanten Erweiterung und Modernisierung des Trainingsgeländes am Geißbockheim zugestimmt. Die Entscheidung erfolgte in geheimer Abstimmung. 52 Ratsmitglieder stimmten für den Ausbau, 28 dagegen. Die Zahl der Befürworter entspricht den Mandaten der SPD, der CDU und der FDP, die das Vorhaben des Fußball-Bundesligisten allesamt gutheißen.
Die Grünen und die Linke lehnen die geplante Bebauung in dem Landschaftsschutzgebiet Äußerer Grüngürtel ebenso wie mehrere Bürgerinitiativen sowie Umweltschützer ab. Die parteilose Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte die Planungen anfangs noch befürwortet. Später zählte auch sie zu den Kritikern. „Meine Haltung zum Schutz des Grüngürtels ist ja bekannt, daher hätte ich mir eine andere Entscheidung gewünscht. Natürlich akzeptiere ich den heutigen Beschluss des Rates und werde das Verfahren wie bisher auch professionell weiterführen“, sagte Reker nach der Abstimmung.
Christian Joisten: „Jetzt kann der Verein endlich weiter planen“
Mit dem Ausbau seines Trainingsgeländes will der Profiverein seine Wettbewerbsfähigkeit sichern. Vorgesehen sind ein Leistungszentrum, drei zusätzliche Kunstrasenplätze für Nachwuchsmannschaften sowie vier Kleinspielfelder, die öffentlich genutzt werden dürfen.„Jetzt kann der Verein endlich weiter planen“, sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Christian Joisten. „Der nun beschlossene Plan ist ein guter Kompromiss zwischen umwelt- und sportpolitischen Erwägungen.“ CDU-Fraktionsgeschäftsführer Niklas Kienitz sprach von „einer guten Entscheidung für den FC und für den Breiten- und Schulsport“. Ähnlich äußerte sich FDP-Fraktionsgeschäftsführer Ulrich Breite.
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Die Grünen-Vorsitzenden Frank Jablonski und Katja Trompeter warfen der SPD, der CDU und der FDP vor, sie wollten „den Äußeren Grüngürtel ohne Not zerstören und privatisieren. Die Flächen sollen versiegelt und eingezäunt werden, die Kölnerinnen und Kölner werden sich dort nicht mehr frei bewegen dürfen“. Im Rahmen der Bürgerbeteiligung hatte es Tausende Einwände gegen das Vorhaben gegeben. Umweltschützer kündigten bereits eine Klage an.
FC-Präsident Werner Wolf bezeichnete die Stadtverwaltung und den Rat als verlässliche Partner. „Dafür sind wir sehr dankbar. Diese Entscheidung ist nicht nur für den FC ein wichtiges Signal“, so Wolf. FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle sagte, der Verein habe für seine Pläne über die vergangenen Jahre sehr viel Unterstützung erfahren, aber auch Widerspruch. Das gehöre zu so einem Projekt dazu und sei völlig legitim.