AboAbonnieren

Großstadt-VergleichKöln schneidet bei bundesweitem Radwege-Test besonders schlecht ab

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Fahrradweg (Symbolbild)

Köln – Kölns Radler sind nachhaltig unzufrieden mit der Fahrradinfrastruktur in der Stadt. Köln hat bei „Fahrradklima-Test 2020“ des ADFC den letzten Platz unten den 14 größten deutschen Städten belegt. An der Befragung, die alle zwei Jahre stattfindet, haben sich deutschlandweit rund 230.000 Radler beteiligt, davon 4600 in Köln. Sein haben zum Beispiel den Zustand von Radwegen, Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern oder die Fahrradfreundlichkeit von Ampelschaltungen bewertet. Köln lag hierbei mit einer Schulnote von 4,37 auf fast unverändert niedrigem Niveau. Bremen (Note 3,57), Hannover (3,67) und Frankfurt am Main (3,72) schnitten unter den Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern am besten ab. Düsseldorf (4,12) belegte Rang acht.

Besonders schlecht wurde die Qualität der Radwege bewertet, die zu schmal und die Oberfläche in schlechtem Zustand seien. Kritisiert wurde unter anderem auch, dass das Falschparken auf Radwegen nicht konsequent geahndet werde und es häufig zu brenzligen Situationen mit Autos und Fußgängern komme. Besonders schlecht schnitt Köln im Vergleich mit anderen Metropolen bei der Möglichkeit der Mitnahme des Rads in Bussen und Bahnen ab. „Das liegt daran, dass der Öffentliche Nahverkehr völlig überlastet ist“, sagte Christoph Schmidt, Vorsitzender des ADFC Köln. Er habe Verständnis dafür, dass es auf Unmut bei anderen Bahnfahrgästen stoße, wenn ein Radler in einen vollen Zug einsteige.

„Wir brauchen jetzt signifikante Investitionen in die Radinfrastruktur“

Jedoch hatte Köln durchaus auch positive Bewertungen. Die Öffnungen von Einbahnstraßen für den Radverkehr in die Gegenrichtung und die hohe Verfügbarkeit von Leihrädern – darunter auch Lastenräder – goutierten die Befragten.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Wir brauchen jetzt signifikante Investitionen in die Radinfrastruktur“, forderte Schmidt. Es bedürfe durchgehender, breiter, sicherer Radrouten anstatt der stückweisen Einrichtung einzelner Abschnitte. „In Köln darf es keinen Mut verlangen, Rad zu fahren“, sagte Schmidt. Auch habe Köln vor einigen Monaten , als der wegen der Corona-Pandemie der Autoverkehr zeitweise stark zurückgegangen war, die Chance vertan, Radwege konsequent auszubauen. Inzwischen hat der Autoverkehr wieder annähernd das Niveau von vor der Corona-Krise erreicht.