Köln – Die Kölner Hochschule wurde im Rahmen der zweiten Ausschreibungsrunde des „Erasmus+-Programms“ der Europäischen Kommission als „Europäische Universität“ ausgewählt. Die Universität hat den Antrag federführend erarbeitet.
Im Verbund mit sechs weiteren Universitäten aus der EU will sie unter dem Titel „European University for Well-Being“ (EUniWell) die überregionale Forschung und Lehre verbessern. Neben Köln sind an dem Verbund die Universitäten Birmingham (Großbritannien), Florenz (Italien), Leiden (Niederlande), Linnaeus (Schweden), Nantes (Frankreich) und Semmelweis (Budapest, Ungarn) beteiligt. Der Verbund bringt 244 000 Studierende und 36 500 Mitarbeiter zusammen.
Insgesamt hat die EU hat 24 Verbünde gefördert, an denen 20 deutsche Hochschulen beteiligt sind. Die 41 Netzwerke – 17 wurden in der ersten Runde ausgewählt – und 280 beteiligte Hochschulen erhalten ab Herbst über drei Jahre 287 Millionen Euro.
Eine Million Euro für Uni
Im Rahmen der Verbünde sollen gemeinsame Studiengänge entstehen, die Mobilität von Wissenschaftlern und Studierenden gefördert sowie Strukturen für gemeinsame Forschung aufgebaut werden. Die Partner der European University for Well-Being wollen besonders in vier Bereichen zusammenarbeiten. Dabei geht es neben dem zentralen Thema Wohlbefinden um Aspekte wie Lehrerausbildung, Menschenrechte, Friedens- und Konfliktforschung, Stadtgesellschaft- und -entwicklung, Gesundheit sowie Umwelt.
Das könnte Sie auch interessieren:
Praktisch könnte das bedeuten, dass es zum Beispiel Studierende einfacher die Hochschule wechseln können und Studienabschlüsse leichter gegenseitig anerkannt werden, sagte Beatrix Busse, Prorektorin der Kölner Uni für Studium und Lehre. Das könnte künftig besonders im Fall von Großbritannien interessant sein. Falls es zu keinem Handelsabkommen mit der EU kommt, wird es vermutlich für deutsche Studierende schwierig werden, auf der Insel zu studieren. Kölner Hochschüler könnten aber durch den Verbund in Birmingham eine Vorzugsbehandlung erhalten, so Busse.
Forscher arbeiten zusammen
Zudem sollen Wissenschaftler aus verschiedenen Hochschulen eng miteinander kooperieren. „EUniWell will Synergien in der Spitzenforschung heben“, Prorektor für Internationales, Heinz-Peter Mansel. So bestehe ein gemeinsamer Fokus in den Medizin- und Biowissenschaften, den Geisteswissenschaften und der Afrikaforschung.
Eine Zusammenarbeit sei auch in den Bereichen klimagerechte Hochschule, Stärkung der Gründerkultur in der Studierendenschaft und eine diskriminierungsfreie, inklusive Universitätskultur angestrebt. Die Uni rechnet damit, künftig leichter an Geld aus Fördertöpfen der EU zu gelangen.