- Im neuen Restaurant „Ritter Wülfing“ im Agnesviertel gibt es Speisen zwischen Tapas und Tellergericht.
- Der Küchenchef ist in der Kölner Gastro-Szene kein Unbekannter.
- Wir stellen das Restaurant zur Eröffnung vor.
Köln – Bevor wir die nagelneue Gastronomie an der Weißenburgstraße vorstellen, muss eine Frage aus der Welt geschafft werden, die sich offenbar schon manch einer im Veedel stellte, der den Namen der Lokalität gesehen, den „Ritter Wülfing“ jedoch noch nicht heimgesucht hat: In den Annalen Kölns wird man einen Ritter Wülfing vergeblich suchen, im Restaurant stehen daher auch keine Reminiszenzen in Form von Rüstungen oder dergleichen.
Was es sehr wohl gibt, ist ein aus Briocheteig zubereitetes und derzeit mit Rhabarberkompott serviertes Dessert namens „Armer Ritter“ für 5,50 Euro. Diesen kleinen Spaß hat sich Gastronom Peter Ritter, der das Lokal gemeinsam mit Friedrich (Fritz) Wülfing erst vor wenigen Tagen eröffnet hat, erlaubt.
Küchenchef aus ehemaligem „Laden ein“
Ritter ist erfahrener Kneipier. 2004 ist er im Belgischen Viertel mit „Gottes grüne Wiese“ an den Start gegangen, zudem betreibt er den „Pegel“ an der Brüsseler Straße. Das Agnesviertel ist für den 44-Jährigen (noch) unbekanntes Terrain. Wülfing (40) kommt nicht aus der Gastronomie, sondern ursprünglich aus der Textilbranche. Allerdings hat der dritte Mann an Bord Veedelserfahrung: Küchenchef Max Trompetter. Ihn konnte man zuvor in dem seit Februar geschlossenen „Laden ein“ antreffen.
Gäste, die die am Neusser Platz gelegene Lokalität von früher kennen, dürften jetzt ganz schön staunen. Vom bisherigen „Wein & Dine“, das Betreiber Lukas Loersch aufgegeben hat, um künftig mehr das Familien-Cateringunternehmen Margareta Moersch unterstützen zu können, ist so gut wie nichts geblieben.
Überraschungspaket für Peter Ritter
Für Peter Ritter war die vorher etwas gedrungen wirkende Lokalität mit großem Kronleuchter ebenfalls ein echtes Überraschungspaket. Nachdem hinten im Raum mühsam die alte Backsteinwand freigeklopft und ein neuer Eichenboden verlegt wurde, wirkt die Räumlichkeit luftiger, höher und viel größer.
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Die sogenannten „Happen“ auf der Karte erinnern an die belegten Weißbrot-Häppchen mit Holzspießchen, die in baskischen Pintxos-Bars als kleine Getränke-Begleiter an der Bar gereicht werden. Sämtliche Happen – Zucchini-Krapfen mit geräucherter Paprikacreme, Steirischer Bergkäse mit Apfel-Chutney, Sardine oder Roastbeef mit Zwiebel-Chutney kosten 2,50 Euro.
Kölner Restaurant zwischen Tapas und Tellergericht
Die eigentlichen Speisen liegen von der Portion zwischen Tapas und Tellergericht und sollen – so die Vorstellung der Inhaber – nach Herzenslust am Tisch getauscht werden. Zur Wahl stehen knackig gebratener Brokkoli (5,50 Euro), Kartoffel-Parmesan-Stampf (4,50 Euro), Ochsenbäckchen oder geschmortes Lamm sowie Kabeljau in einer Bouillabaisse (jeweils 9,50) oder gegrillter Oktopus mit Selleriesalat (11,50 Euro).
Mit einem Preis von 4,50 Euro für 0,2 Liter ist der Grauburgunder (Weingut Heyden, Pfalz) auffallend fair kalkuliert. Das Reissdorf vom Fass liegt bei 1,90 Euro, der Heilandt-Cappuccino bei 3,20 Euro. Es gibt knapp 40 Terrassenplätze und drinnen gut 50, wenn Thekenplätze wieder erlaubt sind, auch mehr.
Ritter Wülfing, Weißenburgstraße 32.Telefon 0221/91391875.Öffnungszeiten: täglich ab 17 Uhr, bis 22 Uhr Küche, Montag Ruhetag.