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Riesiger BauKölner Anwohner protestieren gegen Blockkraftheizwerk vor Uni-Center

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Das Unicenter

  1. Die Kölner Universität plant auf dem Uni-Parkplatz vor dem Uni-Center ein Blockkraftheizwerk zu errichten.
  2. Die Anwohner aus dem Uni-Center protestieren, weil sie nicht im Vorfeld über den Bau informiert wurden und weil die Anlage einen 32 Meter hohen Schornstein beinhaltet.
  3. „Wir haben das Gefühl, hier wird still und heimlich etwas durchgezogen“, sagt Alex G. Koetz, der seit 1989 im Uni-Center wohnt.

Köln – Die Kölner Universität plant auf dem Uni-Parkplatz vor dem Uni-Center ein Blockkraftheizwerk zu errichten. Mit dem auf zwei Etagen unterirdisch angelegtem Bau, dessen Schornstein aber 32 Meter in die Luft ragen soll, sollen pro Jahr 21 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt werden. „Wir können damit ein Fünftel des Energiebedarfs der Universität decken“, sagte Sprecher Patrick Honecker.

Vorwiegend soll die Energie der nahe gelegenen Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät zur Verfügung gestellt werden, die mit ihren Laboren der Chemie und Physik als energieintensiv gilt. Baubeginn soll im November dieses Jahres sein, eine Baugenehmigung liege vor.

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Zahlreiche Anwohner reagierten verärgert auf die Informationspolitik der Hochschule. Gerüchte über den Bau des Kraftwerks hatte es schon Anfang des Jahres gegeben. Aber erst ein Brief an die Uni im Mai und das entsprechende Antwortschreiben brachte Gewissheit. Doch auch dieses Schreiben fiel aus Sicht der Anwohner sehr dünn aus, was den Informationsgehalt anging. Vor allem, dass es keine Beteiligung der Öffentlichkeit gegeben hatte, stößt den Nachbarn auf: „Wir haben das Gefühl, dass wir vor vollendete Tatsachen gestellt werden“, sagte der Sprecher des Beirats der Eigentümer im Uni-Center, Götz Diekmann. Auch der Schornstein ist vielen Anwohnern ein Dorn im Auge. „Wir sind wenig erfreut, dass uns ein Klotz vor die Nase gestellt wird.“

Anwohner in Köln ärgern sich über fehlende Informationen

Axel G. Koetz wohnt seit 1989 im Uni-Center. Damals hatte er sich dort eine Eigentumswohnung in der 27. Etage gekauft – wegen der schönen Aussicht. Nach Fertigstellung des Kraftwerks würde er nun direkt vom Schlafzimmer auf den Schornstein gucken. Mehr Angst hat er davor, dass die Anlage Abgase in die Luft pustet, stinkt und Lärm macht. „Wenn die ganze Nacht die Kühlaggregate laufe, kann man den Schlaf wohl vergessen.“ Wie Diekmann ärgert ihn auch, dass die Uni über den Bau nicht informiert hat. „Wir haben das Gefühl, hier wird still und heimlich etwas durchgezogen.“

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Verwundert ist auch Anwohner Erik Uwe Amaya. Denn laut dem 2016 veröffentlichten Architektenwettbewerb, den das Architektenbüro Gernot Schulz gewann, sollte auf dem Parkplatz lediglich ein Verwaltungsgebäude für die Hochschule, ein Service-Zentrum für das Kölner Studierendenwerk sowie eine Tiefgarage entstehen. Von einem Kraftwerk war ebenso wenig die Rede wie im Masterplan der Uni, der freilich derzeit überarbeitet wird. „Viele Bewohnerinnen und Bewohner sind verärgert. Das wäre so, als würde in Nachbars Garten ein Schornstein errichtet werden, der nicht über das Einfamilienhaus hinausragt, sondern sich auf Augenhöhe befindet.“

Auf Anfrage teilt die Universität mit, dass das Kraftwerk tatsächlich in das weiterhin geplante Ensemble von Verwaltungsgebäuden integriert werde soll. Honecker sagte, der Bau werde auf zwei Etagen in die Erde gebaut und messe 31 mal 20 Meter. Über dem unterirdischen Kraftwerk liege eine weitgehend unbebaute Fläche, auf denen die Kühlaggregate ständen und der 32 Meter hohe Schornstein. Das Kraftwerk sei ein Baustein, um dezentral Energie für die Hochschule zu erzeugen und die Uni auf mittlere Sicht frei von CO2-Emissionen zu machen. Allein durch das geplante Kraftwerk, das mit Gas betrieben werde, würde 14.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart.

„Wenn wir Umweltschutz ernst nehmen wollen, müssen wir bestimmte Härten ertragen. Die Belastungen werden für die Anwohner allerdings sehr gering ausfallen“, sagte Honecker. Die Abgase würden gefiltert, es käme zu keinerlei Geruchsbelästigungen. Auch der Lärm, der etwa durch die Kühlung entstehe, sei zu vernachlässigen. Es werde ein Grundrauschen geben, aber der Lärmpegel liege unter dem Niveau des Straßenverkehrs. Nachts werde die Anlage abgeschaltet. „Die Anlage ist vielleicht eine ästhetische Belästigung, bringt aber sonst keine Belästigungen mit sich.“ Eine Beteiligung der Anwohner sei laut Gesetz nicht zwingend erforderlich, und eine Versammlung in der Corona-Zeit nicht durchzuführen gewesen. Weitere Informationen sollen aber in den kommenden Wochen etwa auf der Homepage der Uni folgen.