Köln – Ein Leser des „Kölner Stadt-Anzeiger“, der eine ausländische Besuchergruppe am vergangenen Samstag durch die Kölner Innenstadt führte, glaubte, nicht richtig zu sehen: Die Mülleimer auf Kölns beliebtester Flaniermeile, der Ehrenstraße, quollen über, rund um die Behältnisse lagen Einweg-Becher, Essensboxen und Zigarettenpackungen auf der Straße.
Gäste fassungslos über Zustand der Ehrenstraße
„Wir waren fassungslos“, sagt der Mann, „alle Mülltonnen auf der Straße sahen so aus“ – ein Bild, das man aus Städten wie Düsseldorf, Hamburg oder München nicht kennt. „Ob das nur mit Personalmangel zu erklären ist?“, fragt sich der Mann. Nicht nur er, auch seine Gäste habe der Zustand der Ehrenstraße „traurig gemacht“.
Die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) „bedauern es sehr, bei auswärtigen Gästen einen unschönen Eindruck hinterlassen zu haben“, wie eine Sprecherin sagt. Die Ehrenstraße werde gemäß Straßenreinigungssatzung 13 Mal pro Woche gereinigt, dazu gehöre die Leerung der Papierkörbe.
AWB erklären übervolle Papierkörbe mit Zeitintervallen
Die überfüllten Mülleimer seien womöglich mit dem Intervall der Leerungen zu erklären. Gereinigt werde in der Regel montags bis sonntags in der Frühschicht zwischen 6.05 und 13.55 Uhr sowie in der Spätschicht zwischen 14.05 und 21.55 Uhr. Am Samstag seien die Behältnisse morgens zwischen 6.30 und 7 Uhr und abends zwischen 19 und 19.30 Uhr geleert worden.
Die überquellenden Mülleimer seien folglich mit dem langen Zeitraum zwischen den Leerungen zu erklären.
Die AWB kündigten an, sich die Kritik zu Herzen zu nehmen. Ein Verantwortlicher werde den Bereich Ehrenstraße „am kommenden Wochenende engmaschig kontrollieren und auf Optimierungspotenzial hin überprüfen“, sagte eine Sprecherin. Das gelte für das Intervall der Leerungen wie für die Standorte der Papierkörbe.