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Kölner CityStadtmöblierung, Pop-Up-Gastro – Wie der Neumarkt attraktiver werden soll

Lesezeit 3 Minuten

Bis heute oberirdisch: Bahnverkehr auf dem Neumarkt.

Köln – Der Neumarkt ist seit Jahrzehnten fest im Griff der harten Drogenszene. Das lässt sich auch darauf zurückführen, dass der zentrale Platz in der Innenstadt aufgrund seiner tristen Gestaltung auf Passanten abweisend wirkt – hinzu kommt, dass der Neumarkt vollständig vom Verkehr bestimmt wird. Autos umkreisen die Fläche, und die Gleise der Stadtbahn schneiden den südlichen Teil förmlich vom Rest ab. Eine politische Entscheidung über den Bau eines U-Bahn-Tunnels und die Verbannung des Autoverkehrs aus diesem Bereich stehen noch aus und sind in absehbarer Zeit kaum zu erwarten.

Die Bürgerinitiative Zukunft Neumarkt hat sich jetzt 16 Ideen zur Neugestaltung des Neumarkts entwickelt, die sich kurzfristig umsetzen ließen und dabei helfen sollen, den Platz aufzuwerten. Ein Überblick über die wichtigsten Vorschläge.

Fußgänger

Der Überweg zwischen dem Neumarkt und dem Josef-Haubrich-Hof bildet derzeit einen Engpass. Obwohl Radfahrer und Fußgänger dort gleichzeitig die Straße und die Bahngleise queren, steht nur ein verhältnismäßig schmaler Korridor zur Verfügung. Die Bürgerinitiative schlägt vor, die Fläche für den Überweg zu verdreifachen, um mehr Platz zu schaffen und somit die Leistungsfähigkeit und die Sicherheit zu erhöhen. Dazu wäre es lediglich notwendig, die Haltelinie für den Auto- und Bahnverkehr ein Stück nach hinten zu setzen und eine zusätzliche Ampel aufzustellen.

Der Überweg im Südwesten des Neumarkts, der bislang sternförmig verläuft, soll in zwei getrennte Überwege aufgeteilt werden, um die Wartezeiten zu verkürzen. Aufgrund der bisherigen Anlage müssen die Spuren des Autoverkehrs dreimal gequert werden.

Stadtmöblierung

Um dem tristen grauen Beton etwas entgegenzusetzen, wirbt die Bürgerinitiative für eine konsequente Bepflanzung des Neumarkts sowie des Eingangsbereichs zur Schildergasse mit Blumen – dabei könnten etwa sogenannte Blumenampeln zum Einsatz kommen, also mit Blumen gefüllte Körbe, die sich an den Straßenlaternen montieren lassen. Darüber hinaus sollen überall zusätzliche Sitzgelegenheiten geschaffen werden, um die Passanten zum Verweilen einzuladen. Sowohl Pflanzenkübel als auch Sitzbänke könnten mobil sein, damit sie sich für den Rosenmontagszug komplikationslos und schnell entfernen lassen. Eine einheitliche Bodengestaltung könnte den bisherigen Flickenteppich auf der Platzfläche ersetzen. Die Initiative unterstützt zudem die Reaktivierung des ehemaligen Brunnens.

Haltestelle

Die KVB-Haltestelle dominiert die Südseite des Neumarkts, weist optisch jedoch keine Besonderheiten gegenüber anderen Haltestellen auf. Die Bürgerinitiative spricht sich für eine attraktive Gestaltung aus, die auch mit einer großzügigen Glasüberdachung verbunden sein könnte. Für Fahrräder und E-Scooter könnten Anlagen geschaffen werden, die ein geordnetes Abstellen ermöglichen.

Beleuchtung

Ein Beleuchtungskonzept soll dazu beitragen, den Neumarkt nachts in Szene zu setzen und gleichzeitig das Sicherheitsgefühl zu verbessern. Insbesondere historische Bauten wie der Richmodisturm und der Drei-Konchen-Chor von St. Aposteln könnten dann stärker in den Vordergrund rücken als bislang.

Sanitäranlage

Die Bürgerinitiative schlägt eine attraktiv gestaltete großzügige WC-Anlage vor, die bewacht sein soll, damit sie nicht von Angehörigen der Drogenszene als Konsumraum missbraucht wird.

Kunst

Für die drei Tonnen schwere Skulptur „Eistüte“ des Pop-Art-Künstler Claes Oldenburg auf dem Dach der Neumarkt-Galerie könnte auf der Schildergasse ein Fotopunkt markiert werden. Das Kunsthaus Lempertz hat der Stadt zudem die Leihgabe einer Rodin-Statue vor dem eigenen Gebäude angeboten.

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Touristen

Für Touristen könnten an allen wichtigen Gebäuden Infotafeln aufgestellt werden, die nähere Angaben zu den Objekten enthalten. Als Ergänzung wäre eine Anwendung für das Smartphone denkbar, die Informationen liefert, wenn man die Gerätekamera auf ein Gebäude richtet. Darüber hinaus könnte ein Infostand als Anlaufstelle für Besucher dienen.

Gastronomie

Eine Pop-up-Gastronomie, also eine provisorische und für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung stehende Gastronomie, soll dabei helfen, den Neumarkt zu beleben.