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Gegen den DrogenhandelStadt Köln will Brunnen auf dem Neumarkt rekonstruieren

Lesezeit 3 Minuten
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Der 1956 fertiggestellte und 1997 demontierte Brunnen auf dem Neumarkt

  1. Der Kölner Neumarkt ist kein Ort, an dem gerne verweilt wird. Der Platz ist karg, der Drogenhandel floriert.
  2. Henriette Reker will auf ein Mittel zurückgreifen, das sich schon am Ebertplatz zumindest ein wenig bewährt hat: einen Brunnen.
  3. Den gab es nämlich bereits in den 50er Jahren auf dem Neumarkt, er wurde aber stillgelegt.

Köln-Innenstadt – Italienische Plätze verfügen in der Regel über eine Wasserquelle – Menschen halten sich dort lieber auf als an anderen Orten, wie verschiedene Studien belegen. Am Ebertplatz hat die Reaktivierung der Wasserkinetischen Skulptur dabei geholfen, die Anwohner wieder anzulocken und den Kriminalitätsbrennpunkt für den Drogenhandel zumindest ein Stück weit zu entschärfen.

Der Brunnen auf dem Ebertplatz (Archivfoto) 

Oberbürgermeisterin Henriette Reker will diesen Erfolg auf dem Neumarkt wiederholen, der seit vielen Jahren von einer Drogenszene dominiert wird, die vor allem harte Substanzen wie Heroin konsumiert. „Brunnen spielen eine wichtige Rolle bei der Erhöhung der Aufenthaltsqualität auf den Plätzen“, sagte Reker im Sommer 2019.

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Vom schönen Brunnen auf dem Neumarkt ist nicht mehr viel geblieben.

Die Verwaltung hat dem Bauausschuss und dem Finanzausschuss des Stadtrats jetzt eine Vorlage präsentiert. Demnach soll der stillgelegte Brunnen aus den 1950er Jahren in der Platzmitte reaktiviert werden – das soll insgesamt 600.000 Euro kosten, wobei 120.000 Euro auf die Planung entfallen. Die Reste der Anlage befinden sich verborgen unter einer Asphaltschicht.

Alles zum Thema Henriette Reker

Kölner Brunnen ließ sich auf- und abbauen

Der Neumarkt in seiner heutigen Form existiert seit Mitte des 18. Jahrhunderts, wurde seitdem allerdings mehrfach umgestaltet. Während des Zweiten Weltkriegs fielen mehrere Bomben auf die Fläche, so dass Trichter entstanden. Nach dem Krieg wurde der Platz wiederhergestellt und 1956 um einen großen Springbrunnen ergänzt, der auf Plänen des damaligen Grünflächenamtsleiters Kurt Schönbohm basierte. Die Anlage verfügte über drei bogenartige Fontänen, war flach und hatte keine Bodenwanne. So ließ sich der Brunnen, der nachts beleuchtet war, für Veranstaltungen vorübergehend ab- und anschließend wieder aufbauen.

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Die Stadt ließ die Anlage jedoch 1997 aus Kostengründen entfernen – bis heute lässt sich der Standort gut erkennen, da die Fläche mit Bitumen aufgefüllt wurde. Lediglich eine Eiseneinfassung ist noch übrig geblieben. Die Pumpenanlage ist ausgebaut, die Düsen demontiert und die umlaufende Ablaufrinne nicht mehr vorhanden. Über den Verbleib der Pumpe liegen der Stadt keine Informationen vor. Der Wasseranschluss wurde stillgelegt.Die Brunnenanlage aus den 50er Jahren hat nach Ansicht der Verwaltung städtebaulich und gestalterisch nach wie vor einengroßen Wert. Die Variante wäre zudem kurzfristig umsetzbar.

Kölner Stadtverwaltung will alternatives Konzept erarbeiten

Als Baubeginn sei der 1. Juni 2021 mit einer möglichen Eröffnung im April 2022 denkbar, so die Stadt. Die Planung und Ausführung könne ein Ingenieurbüro übernehmen. Der Bau müsste so koordiniert werden, dass es keine Konflikte mit den Veranstaltungen gibt, die auf dem Neumarkt stattfinden.

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Sollten die Ratspolitiker einer Rekonstruktion der 50er-Jahre-Anlage nicht zustimmen, schlägt die Verwaltung alternativ ein neues Gestaltungskonzept für den Neumarkt vor. Es würde eine Planung erstellt, die den gesamten Platzbereich einschließlich einer neuen Brunnenkonzeption betrachten würde. Die Planungskosten würden vom Maßnahmenumfang abhängen, weshalb die Verwaltung sie noch nicht endgültig beziffern könne. Ein Baubeginn beziehungsweise der Fertigstellungstermin würde sich gegenüber der Rekonstruktion des alten Brunnens um mindestens ein Jahr – also bis bis 2023 – verschieben.