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SchulstartKölner Elternvertreter fordern Aufhebung der Schul-Präsenzpflicht

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Vor dem Schulstart müssen erstmal alle zum Corona-Test.

Köln – Für rund 150.000 Kölner Schülerinnen und Schüler geht es am Montag erstmals nach den Weihnachtsferien zurück in die Schulen. Vor der ersten Unterrichtsstunde steht allerdings zunächst ein Coronatest auf dem Stundenplan – für alle Schülerinnen, Schüler, Lehrkräfte sowie sonstiges schulisches Personal. Um trotz steigender Infektionszahlen und der sich ausbreitenden Omikron-Variante Präsenzunterricht zu gewährleisten, weitet die NRW-Landesregierung die Testpflicht aus: Auch Genesene und Geimpfte müssen künftig an den regelmäßig in den Schulen stattfindenden Tests teilnehmen.

Die Stadtschulpflegschaft Köln begrüßt diese Ausweitung der Tests, „denn auch Geimpfte und Genesene können das Virus verbreiten“, sagt die Vorsitzende Nathalie Binz. Doch das allein geht ihr nicht weit genug: Sie kritisiert das Festhalten am Präsenzunterricht angesichts steigender Coronazahlen, fehlender Luftfilter und einer noch niedrigen Impfquote insbesondere bei Kindern. „Eine Aufhebung der Präsenzpflicht wäre die gerechteste Lösung“, sagt Binz, selbst Mutter von vier Kindern zwischen drei und zehn Jahren. Die Eltern sollten selbst entscheiden dürfen. „So würde man denjenigen gerecht, die einen möglichst normalen Unterricht in der Schule wünschen, aber auch denen, die Sorge vor einer Infektion haben, weil vulnerable Personen in der Familie leben.“

Appell: Eltern sollten Kinder getestet in die Schule schicken

Die Stadtschulpflegschaft kritisiert außerdem, dass das NRW-Schulministerium am ersten Schultag nach den Ferien – nachdem es viele Kontakte gab, aber womöglich keine regelmäßigen Tests –keine Antigen-Selbsttests für Grund- und Förderschulen vor dem Unterrichtsbeginn vorsieht. Tatsächlich heißt es in einer Mitteilung des Schulministeriums: „Um einen sicheren Schulstart zu ermöglichen, kommen am ersten Schultag nach den Ferien bei allen Schülerinnen und Schülern an den weiterführenden Schulen Antigen-Selbsttests zur Anwendung.“

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An Grund- und Förderschulen hingegen würden wie gewohnt PCR-Lolli-Tests zum Einsatz kommen. Diese begrüßt die Stadtschulpflegschaft grundsätzlich und würde befürworten, diese auch an weiterführenden Schulen einzusetzen. Das Problem aber sei, dass das Ergebnis erst abends oder am nächsten Tag vorlägen „und sich das Virus möglicherweise dann bereits unter den Kindern verteilt hat“, fürchtet Binz. Daher laute der Appell der Stadtschulpflegschaft an alle Eltern von Grund- und Förderschulen, ihre Kinder am Vortag oder am Morgen zu Hause zu testen oder in einem Testzentrum testen zu lassen.

Stadt Köln setzt auf engmaschiges Testen

Bei der Stadt Köln sieht man sich gut für den Schulstart gewappnet. „Ein engmaschiges Testkonzept“ sei auch in diesem Jahr ein zentraler Baustein, um den Schul-Alltag so sicher wie möglich zu gestalten, teilte ein Stadtsprecher auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit. Das Land verpflichtet die weiterführenden Schulen – wie auch bereits vor den Ferien – zu drei Schnelltests in der Woche. „Um für mehr Sicherheit zu sorgen, bietet die Stadt Köln den weiterführenden Schulen an, einen der Schnelltests durch eine Lolli-PCR-Testung zu ersetzen.“ Die Kosten dafür übernehme die Stadt. An den Grundschulen finden weiterhin zwei verpflichtende Lolli-PCR-Testungen statt.

Kinderimpfung am Kölner Flughafen

Am Sonntag können Eltern ihre Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren auf dem Kölner Flughafen in einem Airbus A300 Zero G impfen lassen. Nach der Impfung können Kinder und Eltern einen Blick ins Cockpit werfen und Fotos machen. Die Impfaktion der Stadt Köln in Zusammenarbeit mit dem Flughafen findet von 12 bis 18 Uhr auf dem Außenparkplatz P-Nord (Nordallee, 51147 Köln) statt. Eine Terminbuchung ist hier erforderlich.

Die Infektionszahlen unter Schüler- und Lehrerschaft haben sich im Laufe der Schulferien rasant nach unten entwickelt, was wohl auch an deutlich weniger Testungen liegen dürfte. Waren am vorletzten Schultag, am 22. Dezember, 1083 Kölner Schülerinnen und Schüler sowie 227 Lehrende mit dem Coronavirus infiziert, waren es am 7. Januar noch 702 Schülerinnen und Schüler sowie 145 Lehrende.

Steigende Coronazahlen erwartet

Die Stadtschulpflegschaft befürchtet indes, dass sich diese Zahlen rasant nach oben entwickeln, während vor allem unter den jüngeren Kindern viele noch ungeimpft sind. Nach Aussagen einer Stadtsprecherin liegt die Impfquote der Fünf- bis Elfjährigen bei rund 16 Prozent (Erstimpfung) und die der 12- bis 17-Jährigen bei knapp 70 Prozent (Erstimpfung) und rund 61 Prozent (Zweitimpfung). Weiter teilte die Sprecherin mit: „Die Stadt Köln appelliert an Eltern, Jugendliche und Kinder, das breite Impfangebot zu nutzen, um die Zahl der Impfungen deutlich zu steigern.“