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Meistgelesen 2022Luxus-Sportwagen parken auf der autofreien Ehrenstraße in Köln

Lesezeit 3 Minuten
Luxus-Sportwagen parken in der Fußgängerzone auf der Ehrenstraße in Köln

Luxus-Sportwagen parken in der Fußgängerzone auf der Ehrenstraße in Köln.

Obwohl auf der Ehrenstraße keine Autos erlaubt sind, sind dort weiterhin Pkw unterwegs. Die Stadt verwarnte seit April bereits 980 Fahrer. Dieser Text ist erstmals am 10. November 2022 erschienen.

Hunderte von Passanten laufen am vergangenen Samstag über die Ehrenstraße – manche spazieren, andere besuchen die Ladenlokale. Die im April dieses Jahres von der Stadt eingerichtete Fußgängerzone wird insbesondere an Tagen wie diesen sehr gut angenommen. Allerdings gibt es zwei Schattenseiten, die sofort auffallen.

Zum einen schlängeln sich einzelne Fahrradfahrer durch die Menschenmenge, da sie die Fußgängerzone – anders als in der Schildergasse und der Hohe Straße – auch tagsüber befahren dürfen. Das führt zur einen oder anderen Beinahe-Karambolage.

Heulende Motorengeräusche in Köln:Passanten springen irritiert zur Seite

Zum anderen steuern nach wie vor Autofahrer ihre Fahrzeuge in die für sie gesperrte Ehrenstraße. Von der Albertusstraße ist das Abbiegen nach rechts weiterhin möglich – im Gegensatz zur Apostelnstraße hat die Stadt dort keine Poller als Sperre aufgestellt. Das entsprechende Verkehrsschild ignorieren viele der Autofahrer – manche aus Versehen, manche mit voller Absicht.

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So auch am vergangenen Samstag, als das heulende Motorengeräusch eines PS-starken italienischen Sportwagens dafür sorgt, dass die Passanten irritiert zur Seite springen. Der Fahrer steuert sein Auto unbeeindruckt durch die Fußgängerzone und parkt schließlich direkt vor einem an diesem Tag wiedereröffneten Bekleidungsgeschäft. Dort sind bereits zwei weitere Luxus-Sportwagen abgestellt worden, obwohl es mitten in der Fußgängerzone natürlich gar keine Parkplätze mehr gibt.

Stadt Köln verhängt im Schnitt 55 Euro Verwarngeld

Eine Sondergenehmigung zum Befahren der Ehrenstraße besaßen die Fahrer der drei Autos am Samstag nicht, wie die Stadt auf Anfrage mitteilt. Solche Ordnungswidrigkeiten seien allerdings keine Einzelfälle. „Seitdem die Ehrenstraße Fußgängerzone ist, hat die Verkehrsüberwachung der Stadt Köln 980 Pkw wegen Parkens in einer Fußgängerzone verwarnt“, sagte ein Stadtsprecher dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Das durchschnittliche Verwarngeld beträgt demnach 55 Euro.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden die Situation rund um die Ehrenstraße regelmäßig beobachten. „Uns ist bewusst, dass auch nach Eingewöhnungszeit noch einige Kfz-Führerinnen und -führer die Ehrenstraße versehentlich oder auch absichtlich regelwidrig befahren und ihre Fahrzeuge dort abstellen“, so der Stadtsprecher.

Stadt Köln prüft Poller zum Absperren

Um die Situation zu verbessern, will die Stadt jetzt prüfen, ob nicht doch noch herausnehmbare Poller montiert werden sollen, um die Durchfahrt von Autos zu verhindern. Für den Lieferverkehr – der zu bestimmten Uhrzeiten auf der Ehrenstraße erlaubt ist – könnte dann ein Öffnungs- und Schließdienst eingeführt werden. „Als Nachsteuerung wurde bereits eine deutlichere Beschilderung und Markierung an der Kreuzung Ehrenstraße/Pfeilstraße angeordnet, welche in Kürze umgesetzt wird“, so der Sprecher.

Der Abschnitt rund um den Bereich Ehrenstraße werde durch die Verkehrsüberwachung täglich besetzt. Mit Blick auf den zu erwartenden Weihnachtsverkehr und zunehmenden Parkdruck werde die Verkehrsüberwachung grundsätzlich ein besonderes Augenmerk auf die Bereiche Altstadt, Neumarkt und den Bereich Ehrenstraße richten. Das solle nicht nur unter der Woche, sondern auch an den Wochenenden geschehen.

Die Polizei kündigte auf Nachfrage ebenfalls an, die Ehrenstraße regelmäßig zu kontrollieren – die Mountainbike-Staffel sei dort sehr oft unterwegs. Ein Sprecher konnte zwar bestätigen, dass es in der Fußgängerzone Verstöße gebe. Anders als bei der Stadt sei es aber nicht möglich, die genaue Zahl der geahndeten Ordnungswidrigkeiten speziell für die Ehrenstraße zu erfassen. Sondereinsätze seien momentan auch nicht geplant.