24 Künstlerinnen und Künstler mit Beeinträchtigung stellen ihre Werke bis zum 1. Juni in der Ulrepforte aus. Auch eine Versteigerung ist geplant.
Jubiläum der Roten FunkenAusstellung zum Thema Karneval in Kölner Ulrepforte ist gestartet
Im „Wohnzimmer“ der Roten Funken, der gemütlich beleuchteten Ulrepforte, ist am Dienstagabend eine Ausstellung eröffnet worden. Die Bilder der 24 Künstlerinnen und Künstler des Kunsthauses Kat18 sind auf zwei Etagen zu finden. Die Ausstellung findet anlässlich des 200-jährigen Bestehens der Roten Funken statt und zeigt die unterschiedlichen Facetten des Karnevals. Es ist eine von 60 Veranstaltungen innerhalb eines Jahres, die die Roten Funken im Rahmen ihres Jubiläums organisieren.
Künstler mit Beeinträchtigung stellen in der Ulrepforte aus
Die Zusammenarbeit zwischen den Roten Funken und dem Kunsthaus bahnte sich vor einem Jahr an. „Kultur, Menschen mit Beeinträchtigung und Karneval gehören zusammen und sind Teil unseres ehrenamtlichen Engagements“, so Frank Langen, der das Projekt seitens der Roten Funken organisierte und auf die Ateliergemeinschaft zukam. Das Kunsthaus ist ein Projekt der gemeinnützigen Werkstätten Köln mit dem Ziel, die Lebensbedingungen der Künstler mit Beeinträchtigung in der Gesellschaft zu verbessern.
Auch sie waren sofort von der Idee begeistert: „Wir mussten niemanden überzeugen, alle haben sich riesig gefreut, zu diesem Thema arbeiten zu können und haben das wirklich mit Hingabe und Freude über lange Zeit gemacht“, sagt Jutta Pöstges, die künstlerische Leitung.
Wochenlange Arbeit steckt in den Bildern zum Thema Karneval
Vier Wochen vor Karneval begannen sie mit der Arbeit. In Workshops erzählten die Künstler, was sie selbst in Verbindung mit Karneval erlebten, und brachten Kostüme und Bilder mit. Einige der Künstler, die zuvor ihre Werke auf Papier brachten, malten auch das erste Mal auf einer Leinwand. Wochenlang arbeiteten sie an den Bildern. Nicole Baginski, Künstlerin des Kunsthaus Kat18, hat sich besonders über das Projekt gefreut. Sie hat zur Geburt einen Karnevalsorden geschenkt bekommen. Auf einer Leinwand hat sie sich selbst mit Acryl als Funkenmariechen mit ihrem Orden abgebildet.
Andreas Maus, ebenfalls Künstler des Kunsthauses, greift mit seinen Bildern eine andere Seite des Karnevals auf. Seine Reihe beschäftigt sich mit dem Nationalsozialismus. „Die Bilder sind zum Nachdenken und zeigen, wie schlecht man damals mit den Juden an Karneval umgegangen ist“, so Maus. Auf Papier zeichnete er mit Kugelschreiber in vier verschiedenen Farben unterschiedliche Szenen. Aber auch einige Bilder auf Leinwänden mit Acrylfarbe sind von ihm in der Ausstellung zu finden.
Der 59-Jährige malt, seit er vier Jahre alt ist. Seine Bilder stellte er bereits im Haus der Kunst in München und auch international in Prag sowie Lausanne aus. 2021 gewann er den Euward-Preis, der europäische Kunstpreis für Malerei und Grafik im Kontext geistiger Behinderung.
„Die Roten Funken sind sehr stolz und dankbar, die Bilder zeigen zu können“, so Heinz-Günther Hunold, der Präsident der Roten Funken. Bis zum 1. Juni 2023 sind die Werke noch in der Ulrepforte ausgestellt. Am 16. Juni 2023 findet eine Charity-Auktion statt, in der ausgewählte Bilder des Projekts im Palais Oppenheim ersteigert werden können. Henriette Reker wird die Veranstaltung begleiten und persönlich das erste Bild versteigern.
Öffnungszeiten und Andressen
Öffnungszeiten: Ausstellung vom 16. Mai bis 1. Juni 2023, Montag bis Freitag von 10 bis 15 Uhr.
Eintritt: Der Eintritt ist frei
Adresse: Ulrepforte 1, 50677 Köln
Die Charity-Auktion ist am Freitag, 16. Juni. Der Empfang ist um 17.30 Uhr. Die Auktion startet um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei für potenzielle Bieter. Anmeldung erfolgt per E-Mail unter: epost@rote-funken.de. Im Palais Oppenheim, Sotheby’s Köln, Adresse: Gustav-Heinemann-Ufer 136–138.