Die Blauen Funken wollen ihr Quartier im Sachsenturm erweitern und die historische Stadtmauer Richtung Ulrepforte verlängern.
Verlängerung der historischen StadtmauerBlaue Funken wollen im Oktober Grundstein für Anbau setzen
Die Blauen Funken stehen in den Startlöchern: Am 18. Oktober soll der Grundstein für den Erweiterungsbau am denkmalgeschützten Sachsenturm gelegt werden. Das kündigte Michael Müller, Präsident des gemeinnützigen Bauvereins Sachsenturm, am Montag an. Die Baugrube am Sachsenring ist schon ausgehoben, dort wo der Anbau an die historische Stadtmauer mal stehen soll, klafft derzeit ein von Bauzäunen eingerahmtes Loch im Boden. „Mein Weihnachtsgeschenk wäre es, 2024 fertig zu sein. Aber man sehe es mir nach, wenn es doch Frühjahr 2025 wird“, sagt Müller.
Köln: Anbau am Sachsenturm könnte noch 2024 fertig werden
Damit wäre der Anbau gut zehn Jahre nach der Idee, die historische Stadtmauer Richtung Ulrepforte zu erweitern, fertig. 1970 sind die Blauen Funken in den Sachsenturm eingezogen und haben den historischen Bau damit „wieder zum Leben erweckt“, wie Björn Griesemann, Präsident und Kommandant der Blauen Funken, sagt. Schon lange sind die Räume dort aber deutlich zu klein für das Traditionskorps. Zwischen 1980 und heute hat sich die Mitgliederzahl auf rund 550 fast vervierfacht.
Der Anbau an den Sachsenturm soll optisch an die historische Stadtmauer angelehnt werden. „Es war uns von Anfang an wichtig, dass sich der Bau einfügt“, sagt Griesemann. Von innen soll die Erweiterung aber deutlich moderner sein. So soll etwa ein Fahrstuhl die Heimat der Blauen Funken barrierefrei machen. Entworfen wurde der rund 33 Meter lange und zwölf Meter breite Neubau vom Berliner Architektenbüro Claus Anderhalten. Der Stadtrat hat dem Bau im Inneren Grüngürtel im Mai vergangenen Jahres zugestimmt, im November folgte die Baugenehmigung.
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Der Bauverein Sachsenturm kalkulierte mit Kosten von mehr als 3,5 Millionen Euro, dabei waren die Kostensteigerungen der vergangenen Jahre aber noch nicht eingerechnet. Finanziert wird das Projekt mit Spendengeldern und Förderungen durch die „Aktion Mensch“ mit 78.000 Euro und der NRW-Stiftung mit 120.000 Euro.
Die Blauen Funken sind nicht die einzige Kölner Karnevalsgesellschaft, die in einem Baudenkmal zu Hause ist und mit Platzproblemen und Barrieren kämpft. Im vergangenen Sommer konnten die Roten Funken nach einem komplizierten Umbau wieder in die Ulrepforte einziehen. Die Ehrengarde plant derzeit zwei Anbauten an die Hahnentorburg, Ende 2024 wollen die Mitglieder des Reiterkorps über das Projekt entscheiden.