Angriff am ChlodwigplatzIsrael-Aktivistin bei Mahnwache in Köln attackiert
Innenstadt – Bei einer pro-israelischen Mahnwache auf dem Chlodwigplatz ist am Samstag eine Teilnehmerin körperlich angegriffen worden. „Das war das erste Mal, dass ich körperlich attackiert wurde“, sagte Malca Goldstein-Wolf, die durch ihr Engagement gegen Antisemitismus bekannt wurde.
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„Nur weil ich eine Israel-Fahne in der Hand hatte, ist eine ältere Frau, rot angelaufen vor Hass, auf mich zugestürmt. Sie wollte mir die Israel-Fahne entreißen, hat mich am Arm gepackt und gekratzt“, sagte die Aktivistin dem Express. Andere Teilnehmer der Mahnwache seien dazwischen gegangen und konnten Schlimmeres verhindern. Es habe „wechselseitig erstattete Strafanzeigen wegen Körperverletzung“ gegeben, teilte die Polizei mit.
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Der Übergriff ist der Höhepunkt eines Streits, der um die umstrittene Ausstellung „Frieden ist möglich – auch in Palästina“ entbrannt ist.
Der evangelische Südstadt-Pfarrer Hans Mörtter wollte sie in der Lutherkirche zeigen. Dies hatte Stadtsuperintendent Rolf Domning verboten. Am Samstag wurde die Ausstellung dennoch auf dem Chlodwigplatz gezeigt – begleitet von Protesten wie der Mahnwache. Kritiker, darunter die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und der Grünen-Politiker Volker Beck, werfen der Schau eine einseitige Darstellung des Nahost-Konflikts vor, die geeignet sei, antisemitische Tendenzen zu verstärken.
Kritik an Ausstellung
Auch dass die Stadt die Ausstellung auf dem Chlodwigplatz an einem Samstag zugelassen hat, kritisiert Goldstein-Wolf: „Für ein Einschreiten war die Ausstellung der Stadt offensichtlich nicht antisemitisch genug. Schlimm.“ Michaela Engelmeier, frühere SPD-Bundestagsabgeordnete und heutige Büroleiterin des Vereins Makkabi Deutschland, teilt zum Vorfall in der Südstadt per Facebook mit: Der Übergriff wegen des Zeigens einer Israel-Flagge sei keine Israelkritik. „Das ist lupenreiner blanker Antisemitismus und daher ein Angriff auf uns alle.“
Mörtter habe den Übergriff nicht gesehen. Gemeindemitglieder hätten ihm von einer „Aktion einer offensichtlich kranken Frau“ berichtet. „So etwas geht natürlich gar nicht“, so Mörtter. „Ich selbst wurde aus den Reihen der Mahnwache als »Israel-Hasser« angefeindet. Die Aggressivität, mit der das teilweise geschah, hat mich fassungslos gemacht.“ (red)