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Angehörige zu Tränen gerührtKünstler verlegt neue Stolpersteine in der Ehrenstraße

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Die Enkelinnen der Familie Stein (2. und 3. von rechts) wohnten der Verlegung bei.

Köln-Innenstadt – Als sie ihre Familiennamen in Messing graviert sehen, kommen Sheryl Stein-Tidus und Jennifer Souveroff die Tränen. Die Schwestern sind die Töchter von Walter Siegfried Stein, der im Alter von 16 Jahren zusammen mit seinem jüngeren Bruder Rolf Simon vor den Nazis aus Köln fliehen musste. Dank der German Jewish Children’s Aid gelangten die beiden jüdischen Kinder in die USA, wo sie Familien gründeten.

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Sechs neue Stolpersteine vor dem Haus Ehrenstraße 86 erinnern an die jüdische Familie Stein.

Stolpersteine für ermordete Großeltern

Die Eltern und Großeltern konnten nicht fliehen. Einst betrieb die Familie in Köln das angesehene Möbelhaus Gebrüder Stein. Wie viele Geschäfte jüdischer Inhaber verlor die Familie es im Zuge der „Arisierung“. Josef Stein starb schon 1934. Seine Frau Auguste wurde im Konzentrationslager Theresienstadt ermordet. Ihr Sohn Hugo Stein und seine Frau Anna kamen 1944 in Auschwitz um.

Als Nachfahren kamen die beiden Schwestern Sheryl und Jennifer nach Köln, um an einer besonderen Ehrung für die Familie teilzunehmen. Vor dem früheren Wohnhaus der Steins in der Ehrenstraße 86 wurden Stolpersteine verlegt, die an das Schicksal der Deportierten, Ermordeten und Geflüchteten erinnern.

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Finanzierung durch Spender und Berufskolleg

Stifter sind Ferdinand Eigelshoven und Christiane Wronik, die im Freundeskreis sammelten, sowie Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs Ehrenfeld. Die jungen Leute trafen nach der Zeremonie mit den beiden Amerikanerinnen in der Schulaula zusammen und ließen sich berichten, was die beiden Frauen über die Flucht von Vater und Onkel aus Nazi-Deutschland wussten. Das Berufskolleg Ehrenfeld übernimmt regelmäßig Patenschaften für die von Künstler Gunter Demnig verlegten Stolpersteine.

Die Recherchen erledigt das NS-Dokumentationszentrum. Mitarbeiter Ibrahim Basalamah berichtet, dass bedingt durch die Corona-Pause eine Vielzahl von Steinen, für die sich bereits Stifter gefunden haben, noch nicht verlegt sei. Zuletzt wurden 39 Steine an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet verleg, stets umrahmt von kleinen Zeremonien mit dem Künstler, Stiftern und wenn möglich auch Angehörigen der Opfer.