Im Kampf um mehr Sauberkeit in der Domumgebung setzt die Stadtverwaltung jetzt Maßnahmenpakete ein.
Satirischer WochenrückblickKöln bekämpft den Müll mit Sprechblasen
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Ein nutzloser Absperrzaun wurde vergessen.
Copyright: Uwe Weiser
Könnte man die Domumgebung mit Sprechblasen reinigen, sie wäre so blitzeblank, dass die Touristen aus aller Herren Länder selbst im grauesten Novemberregen mit Sonnenbrillen herumlaufen müssten, um vom Glanz der Domplatten nicht geblendet zu werden. Leider geht das nicht. Sobald sie zerplatzen, haben sie die unangenehme Eigenschaft, sich in einen glitschigen Schmierfilm zu verwandeln, auf dem jede Kehrmaschine ins Schleudern geraten muss.
Immerhin hat die Oberbürgermeisterin in dieser Woche einen neuen Versuch gestartet, das Müllproblem endlich in den Griff zu kriegen und die Dezernate mit der „unverzüglichen und schrittweisen Umsetzung eines Maßnahmenpakets“ beauftragt. Unverzüglich und schrittweise – hoffentlich wird den Verantwortlichen bei dem Tempo nicht gleich schwindelig.
Maßnahmenpaket ist so gut wie leer
Sieht man einmal von zusätzlichen Mülleimern und dem erhöhten Einsatz von Kehrmaschinen ab, ist das Maßnahmenpaket so gut wie leer. Es sei denn, die Stadt kriegt es durch die „Verzahnung der Tätigkeiten verschiedener Dienststellen“ hin, dass die Dreckecken nicht mehr so stinken. Den Zahn können wir uns wohl ziehen lassen.
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Bleibt also das Maßnahmenpaket. Mein Vorschlag: So inhaltsleer wie es ist, könnte man es mitten auf der Domplatte platzieren und wenigstens den gröbsten Unrat reinkehren. Pizzakartons und Einwegbecher zum Beispiel. Zumal es das Paket in mehreren Ausführungen gibt: als konkretes Einzelmaßnahmenpaket, Prozessmaßnahmenpaket und konzeptionelles Maßnahmenpaket.
Das klingt schwer nach Mülltrennung. Und darin sind die Kölner seit dem Trienekens-Skandal um den Bau des Niehler Müllofens vor einem Vierteljahrhundert bekanntlich Weltmeister. Nur die Frage, wie man den ganzen Wortmüll einer Stadtverwaltung entsorgt, ist noch unbeantwortet.