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Neue Lösung vorgeschlagenRheinufertunnel in Köln soll zur Röhre für Radfahrer werden

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rheinufertunnel gepixelt

Die Bezirksvertretung Innenstadt schlägt vor, den Rheinufertunnel für Radfahrer freizugeben.

Köln – Die Radfahrerszene fordert seit Jahren, dass die Stadt den Rheinufertunnel für Radfahrer öffnen soll, und auch das 2016 vom Stadtrat beschlossene Radverkehrskonzept Innenstadt sieht das vor. Dennoch ist bislang noch nichts passiert. Die Bezirksvertretung Innenstadt hat jetzt dafür gesorgt, das Thema wieder in den Mittelpunkt zu rücken. Die Stadt soll den Rheinufertunnel für Radfahrer freigeben, sobald die parallel verlaufende Rheinuferpromenade saniert wird.

War bislang stets die Rede davon, die rechte Autospur zu entfernen und stattdessen eine Radspur einzurichten, hat die Bezirksvertretung nun eine andere Lösung vorgeschlagen. Sollte eine sichere Trennung zwischen Kfz- und Radverkehr innerhalb der rheinseitigen östlichen Tunnelröhre nicht möglich sein, soll der Autoverkehr in beiden Richtungen im altstadtseitigen westlichen Tunnel zusammengelegt werden. Der Radverkehr ließe sich dann über den rheinseitigen östlichen Tunnel abwickeln.

Umleitung durch die Kölner Altstadt

„Wie fordern die Verwaltung dringend auf, dass sich der Corona-Krisenstab dieses Themas annimmt und für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Köln einsetzt“, teilten die Grünen in der Bezirksvertretung am Dienstag mit. Sechs Fahrspuren für den motorisierten Individualverkehr durch den Rheinufertunnel seien inzwischen deutlich überdimensioniert.

Radfahrer Rhein

Fußgänger und Radfahrer teilen sich das Rheinufer.

Die auf mindestens 15 Monate geplante Umleitung während der Sanierung der Kragplatte am Altstadtufer sieht nach der bisherigen Planung der Stadt vor, den Radverkehr über den Buttermarkt – eine mit Kopfstein gepflasterte Gasse – und den üblicherweise stark belebten Fischmarkt sowie durch die Altstadt zu führen. „Der unübersichtliche Übergang vom Buttermarkt in das Straßennetz stellt eine Gefahrenstelle für alle Beteiligten dar“, so die Grünen. Die Stadt nehme Konflikte zwischen Zufußgehenden und Radfahrenden damit auch im Herzen der Altstadt in Kauf. Es sei festzuhalten, dass die Radverkehrsmengen am Rheinufer zunehmen werden und dass es dadurch zu Konflikten mit Zufußgehenden kommen werde.

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„Wir sind der Überzeugung, dass das für Fuß und Rad vorgesehene Szenario nicht funktionieren wird“, sagt Christoph Schmidt, Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Köln. Die Umleitungspläne seien nicht tragbar, ärgerlich und im schlimmsten Fall sogar gefährlich – für Gastronomen und Gewerbetreibende in der Altstadt ebenso wie für Zufußgehende und Radfahrende. Der ADFC unterstützt die Lösung, eine Tunnelröhre für den Autoverkehr und die andere für den Radverkehr zu nutzen. „So werden die technischen Herausforderungen einer gemeinsamen Führung von Kfz- und Radverkehr in einer Tunnelröhre elegant umschifft“, so Schmidt. „Wer glaubt, der gesamte Kölner Kfz-Verkehr breche dabei zusammen, dem sei gesagt: Auch bei der anstehenden Generalsanierung des Tunnels wird es dazu kommen, dass jeweils eine Röhre voll gesperrt wird.“

Umbau des Rheinufertunnels bisher nicht angepackt

Das Verkehrsdezernat hat den Umbau des Rheinufertunnels für den Radverkehr trotz des Ratsbeschlusses aus dem Jahr bislang nicht angepackt. So müssen sogenannte Fahrzeug-Rückhaltesysteme, also zum Beispiel Schutzplanken oder niedrige Betonwände eingezogen werden, um Autofahrer und Radfahrer voneinander zu trennen. Das sei besonders wegen der hohen Geschwindigkeiten, die im Tunnel erlaubt sind, nötig, heißt es im Radverkehrskonzept. Es gilt zurzeit eine Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern. Jenseits davon müssen die Belüftung und die Beleuchtung verbessert werden, um die Durchfahrt für Radfahrer angenehmer zu machen. Die Stadt will nun in die Planungen einsteigen.