- Im Kölner Agnesviertel, in unmittelbarer Nähe zum „Le Moissonnier“ eröffnet Sternekoch Eric Werner ein neues Restaurant.
- Was will der gebürtige Hallenser dort künftig anbieten? Und welche Ambitionen hat er auf einen neuen Stern? Eine Begegnung.
Köln – Wenn sich ein junger Sterne-Koch in unmittelbarer Nähe eines etablierten Zwei-Sterne-Restaurants ansiedelt, bleiben bestimmte Fragen nicht aus.
Klar werde er oft auf das nur wenige Meter entfernt liegende „Le Moissonnier“ (seit vielen Jahren zwei Sterne beim „Guide Michelin“) von Vincent und Liliane Moissonnier und Eric Menchon angesprochen, sagt Eric Werner.
Und natürlich wolle jeder von ihm wissen, ob er Sterne-Ambitionen für sein erstes eigenes Lokal habe. Immerhin hat er – gerade mal 26 Jahre alt – für das Essener „Résidence“ zwei Michelin-Sterne geholt.
„Stern ist nicht so mein Thema“
Heute, im Alter von 33 Jahren, sagt der gebürtige Hallenser, während er seinen anderthalbjährigen Sohn Augustin auf dem Arm hält: „Stern ist nicht so mein Thema. Ich hoffe viel mehr, dass den Gästen mein Restaurant gefällt. Denn das bin 100 Prozent ich.“ Ihm sei wichtig, dass „die Mitarbeiter einen schönen Arbeitsplatz“ hätten und die Gäste gerne kämen. „Wenn diese Gegebenheiten geschaffen sind, kommt der Stern von ganz alleine.“
In den vergangenen Monaten war Werner jedenfalls sehr mit den Bauarbeiten in seinem „Astrein“ beschäftigt. Die Location, in der sich zuvor eine Tapas-Bar befand, wurde kernsaniert. „Neuer Boden, neue Wände, neue Küche.“ Bei der Inneneinrichtung sticht farblich ein englisches Grün und viel Gold hervor, ein echter Hingucker ist das den Großstadt-Dschungel verdeutlichende Wandbild mit Affen.
„Kulinarisches Zentrum“ in Kölner Agnesviertel
Das in seinem Augen schwierigste sei die Suche nach behaglichen Stühlen – drehbar und mit Armlehne – gewesen, erzählt er. Drei Jahre habe er nach geeigneten Restauranträumen gesucht hatte und am Ende Zweifel gehabt, ob er überhaupt was finde, ohne „eine Ablösesumme jenseits von Gut und Böse“ auf den Tisch blättern zu müssen.Dass es nun die Krefelder Straße geworden sei, sei Zufall.
Aber er freue sich, dass mit „Le Moissonnier“, dem „Marcellino“ von Marcello Maldotti nebenan und „Metzger &Marie“ von Marc und Nadine Flogaus gleich um die Ecke, ein kulinarisches Zentrum entstanden sei.
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Wenn es am ersten August um zwölf Uhr offiziell losgeht, erwartet die Gäste ein täglich wechselndes Mittagsmenü für 25 Euro – bestehend aus vier Gängen. Abends kann man zwischen einem vegetarischen Sechs-Gang-Menü oder einem klassischen Fleisch/Fisch-Menü wählen. (95 Euro) Die einzelnen Gänge gibt es aber auch als A-la-Carte-Gericht.
In seiner neuen Heimat Köln wird Werner, der sowohl kreativ als auch handwerklich präzise arbeitet, klassische Gerichte mit internationalen Akzenten anbieten. Bei den Weinen konzentriert der 33-Jährige sich ausschließlich auf europäische Weine und wird preislich bei unter 30 Euro pro Flasche beginnen.
Die Speisen sollen im vier Wochen-Rhythmus wechseln, so Werner. „Aber kommt ein Gast in der Zwischenzeit mehrfach, erhält er jedes Mal etwas anderes.“ Die zugehörigen Weine aus allen Lagen Europas kosten ab 29 Euro in der Flasche und 7,50 Euro im Glas. Softgetränke und Mühlen-Kölsch (0,33 Liter) gibt’s für drei Euro. Von 12 bis 14 Uhr serviert Werner einen täglich wechselnden, viergängigen Mittagstisch: Salat, Suppe, Hauptgericht und Dessert. „Da kommt alles gleichzeitig auf den Tisch, denn viele Leute haben in der Mittagspause nur begrenzt Zeit.“ (mit NR)
Krefelder Straße 37, Telefon: 0221/95623990. Öffnungszeiten: Di bis Sa 12 bis 14.30 Uhr und 18 bis 21.30 Uhr (Küchenzeiten), Sonntags und montags Ruhetag.