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Arbeiten an Behelfsbrücke am WaidmarktKölner Severinstraße wird zum Fußgängerweg

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Stadtarchiv

Unglücksstelle des Stadtarchivs

Köln-Innenstadt – Die Behelfsbrücke an der Einsturzstelle des Stadtarchivs in der Nähe des Waidmarkts, die die Severinstraße über den Rand der U-Bahn-Baugrube führt, muss instandgesetzt werden. Wie die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) am Donnerstag mitteilten, wird die Severinstraße an dieser Stelle deshalb vom Frühjahr an für die Dauer von zwölf Monaten für den Auto-, Bus- und Radverkehr gesperrt. „Aufgrund der beengten Platzverhältnisse“ sei die Verbindung während der Sanierung der Brücke nur für Fußgänger nutzbar.

Nach zehn Jahren Nutzung müsse die Auflagerung der Interimsbrücke erneuert werden, so die KVB. Um das zu ermöglichen, müsse das Bauwerk an der U-Bahn-Baustelle komplett entfernt werden. Anschließend werden die Stützbalken neu hergestellt, auf denen die neue Brückenkonstruktion lagert. „Der Autoverkehr muss umgeleitet werden“, kündigt das Verkehrsunternehmen an. Die KVB will genauere Informationen zu Baubeginn und Bauablauf bekanntgeben, sobald die erforderlichen Genehmigungen vorliegen.

Kölner OB Reker dankt Initiativen

Am 3. März 2009 stürzten am Waidmarkt das Historische Archiv der Stadt Köln und zwei benachbarte Wohngebäude ein. Das Unglück, bei dem zwei Männer ihr Leben verloren, steht im Zusammenhang mit den Bauarbeiten an einem Gleiswechsel für die Nord-Süd Stadtbahn.

Kurz vor dem elften Jahrestag des Archiveinsturzes hat sich Oberbürgermeisterin Henriette Reker bei zwei Initiativen bedankt, die sich nach dem Unglück am 3. März 2009 gegründet hatten. Reker empfing im Historischen Rathaus Mitglieder der Gruppierungen „Archiv-Komplex“ und „Köln kann auch anders“. Für mehr Transparenz und Verantwortungsbewusstsein in der Kölner Politik und Verwaltung und gegen Korruption setzt sich „Köln kann auch anders“ ein, deren Mitglieder zudem zehn Jahre lang am Ort der Katastrophe Gedenkveranstaltungen organisiert hatten. In diesem Jahr will erstmals die Stadt diese Aufgabe übernehmen.

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„Archiv-Komplex“ fordert vor allem einen angemessenen Umgang mit den Folgen des Einsturzes. „Sie haben viel Zeit, Kraft und Herzblut investiert, um Politik und Verwaltung immer wieder an ihre Verantwortung zu erinnern“, sagte Reker. Elf Jahre nach dem Einsturz am Waidmarkt sei zwar „einiges passiert, aber längst nicht so viel, wie ich und Sie sich wünschen würden“.

Unterirdische Halle für Kunst, Kultur und Kommunikation in Planung

Als einen ersten Erfolg wertet die Initiative „Archiv-Komplex“ den Ratsbeschluss, den rund 600 Quadratmeter großen Raum im KVB-Bauwerk unterhalb der Severinstraße und neben dem ehemaligen Archivgrundstück nicht zuschütten zu lassen, sondern für eine weitere Nutzung zu erhalten. Die Initiative möchte im unterirdischen Gleiswechselbauwerk eine Halle für Kunst, Kultur und Kommunikation schaffen. Zudem müsse ein Konzept für das frühere Archivgelände entwickelt werden.

Die Stadt dürfe das Grundstück nicht verkaufen, damit zum Beispiel mit einem Denkmal an die Einsturzkatastrophe erinnert werden könne. Das Gelände müsse zum „Ort der Kreativität“ werden und der Stadtgesellschaft dienen. „Wir erwarten, dass es einen entscheidenden Schritt weitergeht“, so Günter Otten von „Archiv-Komplex“: „Es ist eine Riesenchance, die an diesem Ort existiert.“