Der neue Drogenkonsumraum sollte einige Probleme am Neumarkt lösen – doch Unbekannte sabotieren den Betrieb.
Stadt Köln ratlos nach WasserschadenWer sabotiert den Drogenkonsumraum?
Bislang Unbekannte haben zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate im neuen Drogenkonsumraum am Neumarkt mutwillig einen Wasserschaden verursacht. Das bestätigte die Stadtverwaltung dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Freitag. Vor allem der Wasserschaden Mitte Mai war demnach erheblich: Der Schaden beträgt rund 200.000 Euro, die Versicherung zahlt laut Stadt dafür.
Aber der Raum musste für rund zwei Wochen schließen, seit Ende Mai läuft der Betrieb an sechs Tagen zumindest wieder eingeschränkt: Den Kontaktbereich hat die Stadt in den Innenhof verlegt, weil der betroffene Raum noch trocknen muss. Beim ersten Mal im vergangenen Oktober war der Schaden deutlich geringer ausgefallen, der Konsumraum blieb geöffnet. Die Stadt erstattete jeweils Anzeige gegen Unbekannt, die Polizei ermittelt.
Der Drogenkonsumraum hatte im Mai 2022 eröffnet, er sollte den drogenabhängigen Menschen am Neumarkt unter anderem einen hygienischen und geschützten Raum geben, in dem sie die Drogen konsumieren können. Der Neumarkt gilt seit Jahren als Hotspot und soll unter anderem über einen neuen Brunnen und ein Gastro-Angebot belebt werden.
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Wie kamen die Täter in den Konsumraum?
Die Verwaltung teilte mit: „Wir bedauern sehr, dass es zu diesen mutwilligen Aktionen gekommen ist, die die ungeheuer wichtige und wertvolle Tätigkeit der Versorgung kranker Menschen am Neumarkt erschwert haben.“ Zu möglichen Motiven äußert sich die Stadt ebenso nicht wie zu möglichen Tätern. Auch die Drogenkonsummobile nahe des Neumarkts waren in der Vergangenheit schon beschädigt worden, es bestand der Verdacht auf Brandstiftung.
Laut Stadtverwaltung ist noch unklar, wie die Täter sich Zutritt zum Drogenkonsumraum im Gesundheitsamt verschafft haben. „Beide Wasserschäden wurden außerhalb der Betriebszeiten ausgelöst, so dass das Wasser über einen längeren Zeitraum auf den Boden laufen konnte.“ Dabei verstopfte der Täter oder die Täterin ein Waschbecken und ließ das Wasser laufen.
Stadt prüft Videoüberwachung
Die Verwaltung analysiert gerade, wie sie solche Sabotageakte zukünftig verhindern kann. Sie teilte mit: „Es werden verschiedene Möglichkeiten zusätzlich zur Sicherheitsschließanlage wie zum Beispiel Installation einer Videoüberwachung oder Einführung eines Schlüsselkartensystems geprüft.“
Die Stadtverwaltung wollte mit dem Drogenkonsumraum zumindest während der Öffnungszeiten den öffentlichen Konsum auf und rund um den Neumarkt einzudämmen. Doch es gab Probleme mit dem Raum. Zum einen musste die Stadt ihn nach wenigen Wochen schließen, weil noch weitere Bauarbeiten nötig waren. Zum anderen fand sie nicht ausreichend Personal, um den Raum so oft wie möglich und so lange wie möglich zu öffnen.