Beim Funken-Biwak am Samstag feierten die Roten Funken gemeinsam mit Jecken, Bands und anderen Traditionskorps auf dem Kölner Neumarkt.
Auszeichnung für KasallaStrahlender Sonnenschein und Party beim Funken-Biwak auf dem Kölner Neumarkt
Das Drisswetter von der Sessionseröffnung am Donnerstag ist vergessen. Bei strahlend blauen Himmel haben die Roten Funken am Samstag ihr Funkenbiwak auf dem Neumarkt gefeiert. Und sie waren nicht allein: Mehrere tausend Jecke tanzten, schunkelten und tranken mit dem Traditionskorps und den Acts auf der Bühne.
„Der Samstag ist ja Vorbote für Rosenmontag“, sagte Funken-Präsident Heinz-Günther Hunold angesichts des tollen Wetters, nachdem seine Funken in einem minutenlangen Akt – bis so viele Stadtsoldaten auf der Bühne sind, dauert es eben eine ganze Weile – einmarschiert waren.
Auch das Dreigestirn aus dem Vorjahr, welches die Roten Funken ja stellten, und die Helligen Knäächte und Mägde mit Henriette Reker hatten sich dazugesellt. Die Oberbürgermeisterin richtete einige Worte an das Publikum: „Leev Jeckinnen und Jecken, eins kann ich euch versprechen, ihr seid heute nicht umsonst gekommen“, sagte sie. „Ich gratuliere euch zu der Entscheidung, hierherzukommen.“ Kein Funken-Biwak ohne Stippeföttche: Der traditionelle Tanz gehört dazu, genau wie der des Mariechens Elena Stickelmann und ihres Tanzoffiziers Floran Gorny. „So oder so ähnlich muss es vor 201 Jahren auch gewesen sein“, sagte Hunold.
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Rote Funken: Letzte Session für Präsidenten Hunold
„Eine Bühne gab es zwar noch nicht, aber es gab den Neumarkt.“ Und auch die Funken existierten bereits damals. Nur „Oh wie ist das schön“, das das Publikum lauthals mitsang, das gab es 1823 wohl noch nicht. Hunold dankte am Vormittag seinen Kollegen und Vorständen, „dafür, dass ihr euer Herz hierfür einbringt“ und besonders auch seinem Adjutanten. Es klang schon etwas nach Abschied, was Hunold da formuliert, denn für ihn ist es die letzte Session und somit auch das letzte Biwak in der Position des Präsidenten.
Er will bei der Wahl im kommenden September nicht mehr kandidieren. Schwermut kam bei der Open-Air-Party allerdings nicht auf. Die Rabaue brachten ordentlich Stimmung auf den gut gefüllten Neumarkt – bei der Party wärmte da nicht nur die Sonne um zehn vor Elf, den Jecken dürfte beim Hüpfen, Springen, Tanzen gut warm geworden sein.
Die „Blauen Brüder“ – also die Blauen Funken – statteten dem Biwak der befreundeten Gesellschaft einen Besuch ab. Im Gründungsjahr 1823 waren die Funken noch eine einzige Gesellschaft, bis sich die Blauen 1870 abspalteten. „Wir hatten seitdem noch nie eine so gute Verbindung wie heute“, so Hunold. Blaue-Funken-Präsident Björn Griesemann erinnerte an den verstorbenen Ehrenpräsidenten Fro Kuckelkorn: „Er ist trotzdem bei uns“, sagte er.
Auch die Altstädter, die Ehrengarde und die Prinzen-Garde waren zu Gast, ebenso wie das Dreigestirn, aktuell als Zweigestirn unterwegs, weil Jungfrau Frieda weiterhin verletzt ist. Eine besondere Auszeichnung für das beste kölsche Lied erhielten am Samstagmittag Kasalla und Ludwig Sebus für ihren Song „Wenn in ne Engel bin“.
Der 98-Jährige Sebus sang das Lied zusammen mit Kasalla-Frontmann Basti Campmann vor jubelndem Publikum. Außerdem bespielten Auerbach, Kempes Finest und die Höhner die Bühne auf dem Neumarkt – und brachten die Jecken selbst unter freiem Himmel ins Schwitzen.