Die Session ist vorbei. Lesen Sie hier noch einmal nach, was der Kölner Karneval 2024 zu bieten hatte.
Kölner Karneval 2024Prinz gibt unter Tränen Pritsche ab – Session vorbei
13. Februar: Prinz gibt unter Tränen Pritsche ab – Session vorbei
Am Dienstagabend gaben Prinz Sascha I. und Bauer Werner ihre Insignien der Macht an Oberbürgermeisterin Henriette Reker ab und tauschten ihr Ornat gegen die Farben ihres Korps aus. Jungfrau Frieda konnte den letzten Termin als Dreigestirn nicht wahrnehmen, sie fiel nach einer Operation am Sonntag weiter aus. In der Stadt brannten die Nubbel, die Session ist offiziell vorbei.
11. Februar: Altstädter ehren Noch-Präsidenten Hans Kölschbach
Immer weiter Richtung Heumarkt zog sich das Spalier mit Fackelträgern, immer mehr Altstädter eilten vom Alter Markt dorthin. Für ihren Noch-Präsidenten Hans Kölschbach, der im Herbst abdanken wird, haben sie sich alle am Sonntagabend zum großen Zapfenstreich versammelt. Gemeinsam mit dem Spielmannszug der Altstädter und dem Orchester Markus Quodt zog der überraschte Kölschbach dann von der Hofburg über den Heumarkt durch die Reihen seiner Kameraden vor die Altstädter-Tribüne auf dem Alter Markt, wo Freunde und Familie auf ihn warteten.
Für mehr als 20 Jahre Vorstandsarbeit wollten ihn aber nicht nur die Altstädter ehren: Die Präsidenten der anderen acht Traditionskorps, Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn und seine Vizepräsidenten Christine Flock und Lutz Schade erwarteten ihn bereits im Dorint und zogen mit ihm.
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Blaue-Funken-Präsident Björn Griesemann ergriff stellvertretend für alle das Wort: Kölschbach habe diese Ehrung „ganz besonders verdient“. Auf dem Weg durch das Fackelspalier habe er viele feuchte Augen gesehen, das sei ein Moment, den man nicht vergessen werden. „Wir haben dich viele Jahre als Präsident erlebt. Du hast eine ganz besondere Art, dein Korps zu führen“, sagte er und fügte scherzhaft hinzu: „Nicht anmaßend gemeint.“ Kölschbach führe „mit langer Leine“, aber treffe trotzdem Entscheidungen, wo sie nötig sind. „Das ist grandios.“
Zum Dank für seinen Einsatz wurde Kölschbach ein Kölschkranz mit den Silberbechern der Traditionskorps überreicht. Gemeinsam mit seiner Frau und seinen Kindern schunkelte er zu den Lieblingsliedern, die Familie und Freunde für seinen Zapfenstreich ausgesucht hatten, darunter etwa „Mir stonn zo dir FC Kölle“ oder „Guten Morgen Sonnenschein“. (anm)
9. Februar: Ehrengarde trifft sich zum Zapfenstreich am Kölner Dom
Die Ehrengarde hat am Freitagabend für ein ganz besonderes Spektakel vor dem Kölner Dom gesorgt: Mit einem Zapfenstreich ehrten sie den ehemaligen Kommandanten und fortan Ehrenkommandanten Curt Rehfus sowie den ehemaligen Reiterkorpsführer Hajo Jennes.
Die beiden wussten nichts von der Aktion, es war eine „totale Überraschung“, sagt Benedikt Conin, Sprecher der Ehrengarde am Sonntag. Ehrengarde-Präsident Hans-Georg Haumann und Ehrenpräsident Frank Remagen holten die beiden aus einer Kneipe ab. Mit einem Oldtimer mit Standarten-Fähnchen der Ehrengarde wurden Rehfus und Jennes dann, wie Staatsoberhäupter, zur Domplatte gebracht.
Vor dem Dom wartete bereits das ganze Korps in großer Uniform. Präsident Haumann kämpfte bei der Ehrung mit den Tränen, wie „express.de“ berichtete. „Wir haben hier eine Situation, die eigentlich nur Staatsoberhäuptern gebührt – oder eben verdienten Kameraden, die 20 Jahren unsere Ehrengarde geführt und geprägt haben.“
Ebenfalls gekommen war auch Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. „Vor der Leistung von Curt Rehfus und Hajo Jennes muss man einfach den Hut ziehen. Ohne solche Menschen wäre unser Karneval ein großes Stück ärmer“, sagte er.
Mit dem karnevalistischen Zapfenstreich bedankte sich die Ehrengarde für 20 Jahre Leidenschaft in den Ämtern. „Ihr zwei steht für große Ehrengarde-Momente, Freundschaft und für ein kölsches Hätz. Vielen Dank für euren unermüdlichen Einsatz“, betonte Haumann.
Nachfolger von Curt Rehfus ist Christoph Olberman, er ist seit Juli 2023 Kommandant der Ehrengarde.
Jungfrau fehlt beim Prinzenessen
Die Belastung der vergangenen Tage waren für die angeschlagene Jungfrau Frieda offenbar zu viel: Nachdem Friedrich Klupsch schon an Weiberfastnacht auf Gehhilfen unterwegs war und zeitweise pausieren musste, fällt er am Freitag ganz aus. Im vergangenen Jahr hatte er sich einen Muskelfaserriss im Beckenbereich zugezogen, der ihm in der Session wieder zu schaffen macht.
Beim Prinzenessen im Staatenhaus ziehen Prinz Sacha I. und Bauer Werner deshalb als Zweigestirn ihre Sessions-Bilanz. „Ich war heute noch einmal zum Check-up beim Arzt und werde mich in den nächsten Tagen im Krankenbett schonen müssen“, ließ Klupsch ausrichten.
Derzeit gibt es noch keine verlässliche Prognose zur Teilnahme am Rosenmontagszug. „Wir unterstützen Jungfrau Frieda, wo wir können“, erklärt Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. „Aber die Gesundheit geht natürlich vor. Nur Friedrich selbst kann entscheiden, ob er sich fit genug für die anstrengende Teilnahme am Rosenmontag fühlt. Alle Kölner Jecken drücken ihm die Daumen, dass er bald wieder auf die Beine kommt. Alles Weitere sehen wir dann.“
Damengarde lädt zum Karnevals-Battle ein
„Bei welcher Temperatur wird Kölsch gegärt?“ Dieser und vielen anderen Fragen stellen sich am Freitag- und Samstagabend die Teilnehmer des Karnevals-Battles der Damengarde. Erstmals fährt die Karnevalsgesellschaft mit dem „Jeck-Mobil“ jeweils ab 19 Uhr durch die Kölner Innenstadt und macht etwa vor dem Gürzenich oder der Hofburg Halt und lädt Passanten zum Quiz ein.
7. Februar: Asuman Doğan fährt im Rosenmontagszug mit
Eine gelungene Überraschung: Asuman Doğan, im „Kölner Stadt-Anzeiger“ als „erstes, inoffizielles türkisches Tanzmariechen“ porträtiert, fährt im kommenden Rosenmontagszug auf dem Wagen von Zugleiter Holger Kirsch mit. Die Geschichte der als Gastarbeiterin aus der Türkei nach Deutschland gekommenen und in Köln völlig karnevalsjeck gewordenen Frau hat Kirsch so gerührt, dass er ihr dieses Erlebnis ermöglichen will. „Es war so schön, diese Geschichte morgens früh mit der ersten Tasse Kaffee zu lesen“, sagt Kirsch. „Asuman ist so ein wunderschönes Beispiel für Integration in unserem Kölner Karneval.“ Sogleich sei ihm die Zeile „Su sin mir all he hinjekumme“ aus dem „Stammbaum“ der Bläck Fööss in den Sinn gekommen.
„Hinzu kam das Foto mit der selbstgenähten Tanzuniform – da ist mir das Herz aufgegangen. Gerade in der aktuellen Zeit würde ich mir mehr solcher Geschichten wünschen“, so Kirsch. Er habe keine Sekunde gezögert und sich direkt an den „Kölner Stadt-Anzeiger“ gewandt, um Kontakt mit Asuman Doğan herzustellen und sie zum Zoch einzuladen. Sie konnte es zunächst gar nicht glauben und sei jetzt tierisch aufgeregt, sagt Doğan. Es sei eine große Ehre. Gleich habe sie alle Kinder angerufen und stolz über ihre Teilnahme im Zoch informiert. Die 80-Jährige wird gemeinsam mit ihrer Tochter Selda Selbach mitfahren, die die Seniorin unterstützt. Auf dem Wagen wird ihr außerdem eine Sitzgelegenheit organisiert. (lcs)
6. Februar: „Bellejeckzug“ zieht Weiberfastnacht durch Köln
Mit dem „Wecken der Jecken“ eröffnet die Große Allgemeine KG am Donnerstagmorgen den Kölner Straßenkarneval. Angeführt vom „Bellejeck“, den Abordnungen von rund 20 Karnevalsgesellschaften und einem Musikkorps geht es um 8 Uhr vom Bahnhofsvorplatz zur Hofburg im Dorint Hotel am Heumarkt, wo das Dreigestirn gegen 8.30 Uhr „geweckt“ wird. Alle Jecken sind eingeladen, am „Bellejeckzug“ teilzunehmen. (red)
5. Februar: Sieger des Pänz-Pokals gekürt
Das war Rekord: Unter 1.000 jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist am Montag im Kölner Hauptbahnhof vor knapp 900 Zuschauern die Siegergruppe des Pänz-Pokals gekürt worden. Gewonnen haben die Torschwälbchen der KG Bergheimer Torwache. Sie durften sich über einen Gutschein für einen Laden ihrer Wahl im Hauptbahnhof freuen, außerdem über 50 Plätze auf der DB-Regio-Bühne bei den Schull- un Veedelszöch. Weil die Torschwälbchen dort bereits einen eigenen Umzug haben, verschenkten sie die Tickets an die Brauweiler Karnevalsfreunde Dänz Pänz. Platz zwei ging an die BCC-Kids der Bensberger Carnevals-Company, Platz drei an die Funkenkinder 2004.
Neben dem Gesamtsieger wählte das Publikum außerdem für jeden Tag, an dem die Kindertanzgruppen im Hauptbahnhof performten, einen Liebling. Dazu konnten über Kommentare auf Instagram und Facebook für seine Favoriten Stimmen abgegeben werden. Auch hier waren die Torschwälbchen dabei. Außerdem Tagessieger wurden jeweils die Tanzgruppen der Brauweiler Karnevalsfreunde, der Traditions-KG Gemütlichkeit aus Kerpen, der Stadtgarde Fidele Hürther und die Ühlepänz der Großen Höhenhäuser KG Naaksmühle. Auch die Tagessieger erhielten Gutscheine. Die Pänz der Ehrengarde gewannen außerdem exklusive Tickets für ein Konzert von Aluis, die den Pokal musikalisch begleiteten.
Der Pänz-Pokal fand in diesem Jahr bereits zum 20. Mal statt. Der tänzerische Nachwuchs aus 30 Karnevalsgesellschaften zeigte dabei an fünf Tagen ihre Choreografien im Kölner Hauptbahnhof. (lcs)
Marc Metzger wieder fit
Nachdem „Blötschköpp“ Marc Metzger die gesamte vergangene Woche krank ausfiel und so einige Lücken in den Sitzungsprogrammen riss, gibt es nun Entwarnung: „Er ist wieder fit und freut sich, dass er die letzte Woche wieder ganz normal auftreten kann“, sagt seine Frau Veronika dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Ab Dienstag stünden bis Ende der Session noch einige Termine an, darunter auch viele Köln. Wer Metzger in der vergangenen Woche also verpasst hat, könnte nun Glück haben. (anm)
Räuber werden Gesamtsieger auf der „Loss mer singe op Jöck“-Tour
Auch in diesem Jahr ist die beliebte Veranstaltung „Loss mer singe“ wieder gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg über die Kölner Stadtgrenzen hinaus auf Tour gegangen. Unter dem Namen „Loss mer singe op Jöck“ wurde zwischen dem 5. Januar und dem 2. Februar in insgesamt elf Lokalitäten außerhalb Kölns gefeiert und gesungen.
Als Gewinner der Veranstaltung gehen die Räuber mit ihrem Hit „Oben Unten“ hervor. Von 20 vorab ausgesuchten und vom Band abgespielten Titeln haben die Besucher und Besucherinnen ihre sechs liebsten Titel ausgewählt. Ebenfalls auf dem Siegertreppchen landeten Kasalla („Wenn ich ne Engel bin“) auf Platz zwei und Cat Ballou („Gute Zeit“) auf Platz drei.
Auf den Rängen vier bis zehn folgen: Miljö („Et letzte Mol“), Brings („Romeo un Julia“), Höhner („Es ist nicht so wie du denkst“), Lupo („Mih als Zohus“), Eldorado(„All in (Lieblingsleeder)“), Paveier („Es muss ja nicht für immer sein“) und die Pulveraffen feat. Kupfergold („Leuchtturm op Kölsch“). (red)
3. Februar: Narren-Zunft feiert mit DJ David Puentez
„Die Urmutter aller Karnevalspartys“, so titelt die Ehrengarde ihren Bützje Ball selbst, feierte am Freitag ihr 30-jähriges Jubiläum. In der Halle Tor 2 traten dabei ausschließlich Bands auf, darunter etwa Kasalla, Miljö und Cat Ballou. Benedikt Conin übergab die Ballleitung an Sebastian Voges, der nun für das Format verantwortlich ist.
Während die Ehrengarde 30 Jahre feierte, versuchte sich die Kölner Narren-Zunft einen Tag später – auch in der Halle Tor 2 – an einem neuen Partyformat. „Die KNZ möchte neue Wege gehen und hat daher entschieden, dass eine Gruppe junger KNZ-Mitglieder ein völlig neues Veranstaltungsformat für die eigene Altersgruppe entwickeln und auch umsetzen kann“, erklärte Jesper Ziegengeist, Sprecher der Karnevalsgesellschaft.
Das Format solle im Stil eines Festivals insbesondere junge Menschen an den Karneval heranführen, deshalb standen im Programm junge Bands wie Aluis und Stadtrand. Headliner aber war einer, der sonst nicht im Karneval auftritt: der Kölner DJ David Puentez. Unter dem Titel „KNZ Beatzarr – Der Jeckenzirkus“ mischten sich außerdem Künstler vom Zirkus Beatzarr auf Stelzen unters Publikum. „Wir hatten knapp 1000 Gäste. Wir haben aber auch nicht damit gerechnet, die Halle Tor 2 direkt zu füllen, das Format muss sich erst etablieren“, sagte Ziegengeist.
Ein Mix aus DJ und Bands: Nach diesem Rezept veranstalten auch die Blauen Funken ihr Partyformat „blu/white – Karneval meets clubbing“. Am Samstag legte bei der sechsten Ausgabe der Party im ausverkauften Bootshaus der bekannte DJ Tom Novy auf. Außerdem standen Querbeat, Kasalla und Cat Ballou auf der Bühne. (anm)
Bömmel feiert Elferrat-Premiere
Da staunten die feiernden Fidelen und auch die anderen Frauen und Männer im Elferrat nicht schlecht: Bömmel Lückerath durfte am Samstagabend das erste Mal eine Sitzung vom Elferrat aus beobachten. Lückerath hatte Ende 2022 gemeinsam mit Erry Stoklosa seinen Austritt bei den Bläck Fööss verkündet, in der vergangenen Session konnte er so erstmals den Karneval als Gast genießen. Die Jahre davor stand er immer auf der Bühne.
Am Samstagabend erlebte er dann einen wieder neuen Blickwinkel im Kölner Karneval, in der zweiten Hälfte der Kostümsitzung der KG Fidele Fortuna nahm er neben Präsident Marcel Hergarten im Elferrat Platz. Lückerath hatte offenbar Spaß an seiner neuen Rolle. „Ich bin noch ganz heiser und beseelt von dem Erlebnis, einmal bei der Fidelen Fortuna im Elferrat gesessen zu haben. Wobei: Ich habe ja eigentlich mehr gestanden“, sagte er am Tag danach gegenüber „express.de“.
Trotzdem ließ er es sich zum Schluss nicht nehmen, auch selbst das Mikrofon zu ergreifen: Zusammen mit den Mitgliedern der Familiengesellschaft und dem SC Fortuna Maskottchen Fred stimmte Lückerath „En unserem Veedel“ an. „Ein unvergessener Moment“, schwärmt Hergarten. (red)
Simone Kropmanns als Präsidentin der Kölnischen KG inthronisiert
Emotionen pur bei der Fastelovend-Sitzung der Kölnischen Karnevalsgesellschaft (KKG): Simone Kropmanns war die schiere Freude anzusehen, das Grinsen wollte ihr gar nicht mehr aus dem Gesicht weichen. Am Samstagabend wurde sie im Sartory offiziell ins Amt der Vereinspräsidentin eingeführt, sie ist die erste Frau an der Spitze der KKG.
Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn überreichte ihr persönlich die Insignien, Vizepräsidentin Christine Flock nahm ihr den Eid ab. Damit gehört die neue Vereinschefin zu den wenigen handverlesenen Frauen, die gemischte Gesellschaften im Kölner Karneval anführen. Im Oktober wurde Kropmanns mit deutlicher Mehrheit zur Präsidentin der KKG gewählt. Sie war vorher bereits Vizepräsidentin, trotzdem kam die Wahl überraschend, sagte sie dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ im Anschluss.
Kropmanns ist seit 20 Jahren offizielles Mitglied der KKG, war aber auch schon als Kind aktiv. Ihre Familie ist seit vier Generationen in der KKG. Deshalb seien ihr auch die Traditionen besonders wichtig. Diese mit der sich wandelnden Welt – auch des Kölner Karnevals – in Einklang zu bringen, sei eine der Hauptaufgaben, die als Präsidentin vor ihr liegen. (anm)
Draumnaach mit viel Konfetti und Überraschungsgast
Die Roten Funken feierten am Samstagabend im Gürzenich eine Gala mit vielen Überraschungen. Rote-Funken-Präsident Heinz-Günther Hunold wusste gar nicht recht, wie er das Finale ansagen sollte: „Ich weiß nicht, was kommt. Das könnte aber auch daran liegen, dass es eine Überraschung für mich sein soll.“ Die Macher der Draumnaach hatten sich etwas Besonderes ausgedacht für Hunold, der nach dieser Session sein Amt abgibt und unter dessen Präsidentschaft die Karnevalsrevue vor 15 Jahren entstand.
Der finale Programmpunkt „Broadway“ entpuppte sich als eine gelungene Zusammenstellung von Musicalklassikern wie „New York, New York“, umgetextet zu „Ming Stadt, Kölle am Rhing“ und gesungen von Darstellern des Scala-Theaters. Zum Höhepunkt mit dem leicht umgeschriebenen Bläck-Fööss-Song „Draumnaach em Jözenich“ leuchtete ein großes „Danke“ auf der Bühne und Konfettikanonen wirbelten gold glänzende Partikel durch den Saal. Das machte die Arbeit von NRW-Innenminister Herbert Reul zunichte, der zuvor von der Opernsängerin und Varietékünstlerin Christine Gogolin zum Fegen verdonnert wurde. Am Ende des Abends war der Gürzenich wieder voller Konfetti.
Den Karneval zu erleben und das sogar im Gürzenich auf der Bühne, das sei für Hunold eines der größten Geschenke seines Lebens, sagte er nach der Finalshow. „Es war für mich eine Ehre, dies für Sie tun zu dürfen.“
Neben Hunold als zukünftigem Karnevalsbühnen-Rentner überraschte die Gäste im Gürzenich auch einer, der dieser Bühne eigentlich bereits abgeschworen hatte. „Eigentlich wollte ich gar nicht im Fastelovend dabei gewesen sein. Hier bin ich“, sagte Ex-Höhner-Frontmann Henning Krautmacher. Für seine alten Freunde bei den Roten Funken und seine neuen Freunde im Theater sang er im Köbes-Kostüm gemeinsam mit Vera Bolten „In Köln will ich levve“ aus dem Musical „Himmel und Kölle“, bei dem er ab Februar bei ausgewählten Terminen auf der Bühne steht. (anm)
2. Februar: Fernsehsitzung im Kasten – Wüst als „Instapräsident“
Die ARD-Fernsehsitzung ist im Kasten. Am Freitagabend wurde der zweite Teil der Sitzung im Gürzenich aufgezeichnet, die erste Fernsehsitzung fand bereits am Mittwoch statt. Es war die Premiere für Marcus Gottschalk, der Joachim Wüst als Sitzungsleiter ablöste.
Prominenter Gast der zweiten Aufzeichnung war unter anderem NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst. Verkleidet als „Insta-Präsident“ in bunt schillernder Anzugjacke posierte er einem Instagram-Rahmen. Neben seiner Frau Katharina steckten auch Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn, Oberbürgermeisterin Henriette Reker und NRW-Innenminister Herbert Reul mit Wüst den Kopf durch den Papprahmen.
Wüst reagierte mit seinem Kostüm auf die immer wiederkehrende Kritik der Opposition im Landtag, dass er sich vor allem um Fotos von sich auf Sozialen Netzwerken sorge. Die SPD hatte ihm daher den Spitznamen „Insta-Präsident“ verpasst. Was die Opposition als Kritik formuliert habe, empfinde er „in diesem Fall als Kompliment“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Rande der Sitzung. Moderne Kommunikation sei schließlich gerade für Politik zwingend.
Auf der Bühne standen etwa Jörg Runge, Volker Weininger, Ingrid Kühne, die Klüngelköpp, Kasalla und die Höhner. Am Freitag sang Norbert Conrads zum Finale kölsche Lieder auf der Bühne, da waren die WDR-Kameras jedoch bereits abgebaut.
Die Highlights beider Aufzeichnungen werden an Rosenmontag ab 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt. (red)
Verdiente Persönlichkeiten mit Unikat-Orden ausgezeichnet
Der Moment, der am meisten begeisterte, gehörte wie so oft: Ludwig Sebus. Gemeinsam mit anderen Vertretern aus Stadt, Politik und Gesellschaft hat er am Freitagmittag beim „Fest in Gold“ in den Räumen der Handwerkskammer zu Köln (HWK) einen Unikat-Orden erhalten. Die HWK zeichnet mit den aufwändigen, handgefertigten Karnevalsorden jedes Jahr Partner und Freunde des Handwerks aus. Sebus sang zum Dank und zur Freude des Publikums, das nur ihn mit stehenden Ovationen begrüßte und verabschiedete, sein Krätzchen „Alles su widder donn“.
„Mit 98 Jahren ist er so frisch wie ein junger Mann“, sagte Hans Peter Wollseifer, Präsident der HWK, über Sebus. „Sie haben mit Ihrem musikalischen Engagement das kulturelle Erbe unserer Stadt bereichert“, so Wollseifer. Für sein „großes Herz für Menschen“ überreichte ihm die angehende Goldschmiedin Antonia Arns einen Orden in Herzform. Arns sagte, der Orden symbolisiere auch ein Herz für Künstler, die während der Pandemie gelitten haben. „Deshalb ist auf der Rückseite der Medaille die Armut abgebildet“, so Arns.
Für karnevalistisches Engagement geehrt wurde außerdem Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn – als Bestatter auch ein Vertreter des Handwerks, betonte Wollseifer. „Mich beeindruckt deine höfliche und sehr verbindliche Art“, sagte er zu Kuckelkorn, der einen Orden erhielt, auf dem ein Skelett ein Kölsch trinkt. Der hätte ihm schon beim Besichtigen der Werke vorab besonders gefallen, sagte er.
Wie in jedem Jahr durfte sich auch Henriette Reker über eines der kleinen Kunstwerke freuen – statt einer Medaille zum Umhängen bekam die Oberbürgermeisterin eine Krone aufgesetzt. Sina Schnabel schuf die goldfarbene Kopfbedeckung mit Dom, spielbarem Hänneschen und Pappnase, die Reker sich sogleich auf die Nase setzte. „Auf das Handwerk können Sie sich verlassen“, sagte Wollseifer zu ihr und kündigte einen gemeinsamen „Masterplan Handwerk“ an.
Zoodirektor Theo Pagel erhielt einen metallenen Hennes zum Umhängen, der FC-Bock hat seine Heimat in seinem Zoo. Auch Christian Hümmeler, kommissarischer Chefredakteur des „Kölner Stadt-Anzeiger“, erhielt einen Orden. Wollseifer erklärte: „Der ‚Kölner Stadt-Anzeiger‘ ist nicht nur seit über 40 Jahren meine tägliche Morgenlektüre, sondern auch die Tageszeitung mit der höchsten Auflage im Großraum Köln und ein wichtiger Partner für alle Akteure Kölns und der Umgebung.“
Außerdem ausgezeichnet wurden Staatssekretär Matthias Heidmeier für seinen Einsatz fürs Handwerk in der Landespolitik, Norbert Wichmann vom Deutschen Gewerkschaftsbund, der Kölner Regierungspräsident Thomas Wilk, Signal-Iduna-Vorstandschef Torsten Uhlig, Jürgen Pütz (Vorstandsvorsitzender Volksbank Köln-Bonn) und Christian Bonnen (Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Köln). Zum Abschluss des „Fest in Gold“ trat auch das Kölner Dreigestirn auf – auch sie erhielten Unikatorden. (lcs)
1. Februar: Stau in Köln bringt Karnevalisten ins Schwitzen
Der Stau am Donnerstagabend hat nicht nur die Nerven von Autofahrern auf dem Heimweg strapaziert. Auch für Literaten wurde das Verkehrschaos in Köln zur Zerreißprobe. Zahlreiche Bands und Künstler hinkten ihrem sowieso schon knappen Zeitplan am Tag hinterher. Viele Auftritte verspäteten sich, einige wenige entfielen sogar komplett.
So wurde etwa das Programm der 3. Kostümsitzung der Prinzen-Garde im Gürzenich komplett durcheinandergewürfelt. Redner, Tänzer und Bands kamen nicht durch den Verkehr. So durfte Guido Cantz als Redner erstmals eine Sitzung eröffnen. Während er seine Rede hielt, wurde hinter verschlossenem Vorhang der Elferrat positioniert und die Bühne umgeplant. Spontan baten die Bläck Fööss Erry Stoklosa vom Publikum auf die Bühne, um gemeinsam „Unsere Stammbaum“ zu singen und das Kölner Dreigestirn performte mit Sitzungsleiter Marcus Gottschalk und Thorsten Schmidt, einst selbst Prinz und Bauer im Dreigestirn 2012, deren Dreigestirns-Medley.
Nicht für alle Künstler, Literaten und Sitzungsleiter war es am Donnerstag so stressig: Michael Hehn alias „Dä Nubbel“ fuhr zu seinen drei Auftritten am Donnerstag mit dem Fahrrad. „Das geht natürlich nur, wenn die Auftrittsorte nah beieinander liegen“, erzählt er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Im Gegensatz zu den großen Bands habe er auch deutlich weniger Equipment im Gepäck: „Mein Zylinder und mein Stock passen in eine Tasche. Dann hab ich mir meinen Helm aufgezogen und bin ganz gemütlich zu meinen Auftritten gefahren.“ (red)
Sitzung der Fidelen Kaufleute erstmals mit Frau an der Spitze
In der vergangenen Session wurde Ulla Baustian-Walter als erste Frau beim Senatsabend der Fidelen Kaufleute von 1927 offiziell ins Amt der Vereinspräsidentin eingeführt. Festkomitee-Chef Christoph Kuckelkorn nahm ihr den Eid persönlich ab. Die Geschäftsfrau aus Deutz hat den Karneval im Blut, ihr Bruder war 2004 Prinz Karneval in Köln. Am Sonntag führt sie nun zum ersten Mal durch die Kostümsitzung der Karnevalsgesellschaft. Im Sartory stehen unter anderem Volker Weininger, Bernd Stelter, die Räuber und die Klüngelköpp auf der Bühne. (anm)
Karneval in der Live Music Hall
In der Live Music Hall wird von Weiberfastnacht bis in die Nacht auf Rosenmontag nach dem Motto „Karneval non Stop“ gefeiert. Die Partys in der Ehrenfelder Location sind fast komplett ausverkauft, nur für Karnevalssonntag, dem 11. Februar, sind noch Tickets übrig. Die Veranstalter versprechen einen Mix aus Karnevals- und Partysongs. Von 18 bis 19 Uhr soll es Freibier geben. Eintritt ist ab 18 Jahren, Tickets kosten im Vorverkauf 13,16 Euro. Mehr Informationen gibt es auf der Webseite der Live Music Hall. (red)
Bernd Stelter freut sich auf Enkelkind
Das Geheimnis ist raus: Bernd Stelter wird nach Karneval Opa. Schon auf der Jubiläumssitzung der KG UHU am 11. Februar hat er erzählt, dass sein Sohn Tim und seine Schwiegertochter Kristina ein Kind erwarten. Im Anschluss an die Sitzung hatte Stelter dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ erzählt, dass er sich sehr auf sein Enkelkind freue. Jedoch wolle er es noch nicht an die große Glocke hängen, da sei er abergläubisch. Doch die Vorfreude war letztlich offenbar doch zu groß, um das Geheimnis weiter mit sich herumzutragen. Bei der Sitzung der Löstije Knollendorfer zeigte er sich mit dem glücklichen Paar und posierte mit Sohn Tim im Partnerlook. (anm)
31. Januar: Aufzeichnung zur ARD-Fernsehsitzung überzeugt
Am Ende waren „alle Jläser huh“: Ein begeistertes Publikum stieß mit Kasalla „op die Liebe, op et Lävve, op die Freiheit und d'r Dud“ an – sowie auf eine der besten Fernseh-Aufzeichnungen der vergangenen Jahre. Zumindest live im Gürzenich entpuppte sich die erste von zwei Fernsehsitzungen als Werbung für den kölschen Fastelovend. Das lag nicht nur an den einzelnen Programmpunkten. Sitzungspräsident Marcus Gottschalk wurde bei seiner Premiere gefeiert. Mit einer sympathischen Lockerheit führte er durch den Abend, was auch Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn freute: „Heute hat vielleicht eine neue Ära begonnen.“
Im Gegensatz zu manch anderen Sitzungen war es bei den Rednern wohltuend ruhig im Saal. Bei Volker Weininger musste das auch so sein, da der „Sitzungspräsident“ über seine Alkoholeskapaden mehr lallend als deutlich sprechend referierte. Auch sein kleines Vampir-Gedicht erreichte die volle Punktzahl auf der Skala des Blödsinns: „Blut ist gut – Licht nicht.“
Jörg Runge, als der „Tuppes vom Land“ hingegen knöpfte sich die Politik vor: „Ob die CDU Friedrich Merz beim Schrottwichteln gewonnen habe“, fragte er sich und teilte gegen die AfD aus: „Statt zu gestalten, sieht sie ihre einzige Aufgabe darin, die Gesellschaft zu spalten“. Gegen Olaf Scholz sei Angela Merkel Tina Turner gewesen, stellte später „Hausmann“ Jürgen Beckers fest.
Gefeiert wurden auch die Bands: Die Klüngelköpp begeisterten ebenso wie die Paveier vor der Pause. Als die Bläck Fööss auftraten, gesellte sich auch Gründungsmitglied Bömmel Lückerath mit seiner Frau in die Reihe neben Zugleiter Holger Kirsch und schunkelte zum Veedel-Lied oder dem „Stammbaum“. Ganz familär wurde es dann, als Familie Klupsch – besser bekannt als das Kölner Dreigestirn auftrat und zu Zusammenhalt aufrief. Ihre Gesellschaft, die Treuen Husaren, waren zu Beginn der Sitzung in den Saal marschiert.
Wenn der Zusammenschnitt aus der ersten und der zweiten Fernsehsitzung, die am Freitag stattfindet, an Rosenmontag in der ARD gezeigt wird, dürfte der Beifall für eine Gruppe besonders zu hören sein: Die Tänzerinnen und Tänzer der Greesberger begeisterten mit ihrer Akrobatik und teilweise waghalsigen Würfen. Freudestrahlend und mit Schweißperlen auf der Stirn genossen sie ihren Auszug – auch hier blieb Markus Quodt und seinem Orchester keine andere Wahl, als einen Tusch nach dem anderen zu spielen. (jan)
KG UHU trägt sich ins Gästebuch der Stadt ein
Nicht nur in den Sälen der Stadt wird geschunkelt – auch im Rathaus. Am Mittwochabend hakte Oberbürgermeisterin Henriette Reker sich links und rechts bei Mitgliedern der KG UHU ein. Die Dellbrücker feiern in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen, dazu lud Reker sie zum Empfang ins Rathaus ein. Präsident Rainer Ott und seine Vorstandskollegen durften sich in das Gästebuch der Stadt Köln eintragen. Im Gegenzug brachte die KG UHU ihr eigenes Goldenes Buch mit, in das sich Reker eintragen durfte.
Reker sei bei der vergangenen Mädchensitzung der KG UHU Gast gewesen, erzählt Andreas Hergesell, 2. Vorsitzender der KG. „Sie ist bis zum Schluss geblieben und hat uns danach sogar eine Dankesmail geschrieben.“ Er sinniert, dass die Oberbürgermeisterin die Karnevalsgesellschaft bei dieser Gelegenheit lieben gelernt habe. Einen Eindruck hinterlassen hat die Sitzung offenbar: Reker lud die Schnäuzer Pänz, die Kindertanzgruppe der KG, zum Auftritt beim Empfang am Rosenmontag im Rathaus ein. (anm)
30. Januar: Cat Ballou aus Marzipan
Das haben die fünf Musiker von Cat Ballou wohl nicht erwartet: Zu ihrem 25-jährigen Bandjubiläum schenkten die Blauen Funken ihnen bei der Mädchersitzung im Gürzenich Torten. Und nicht irgendwelche. Auf den fünf blauen Leckereien saßen die Musiker im Mini-Format – gefertigt aus Marzipan.
Überreicht wurde Cat Ballou das süße Geburtstagsgeschenk vom Elferrat, der zum dritten Mal nur mit Frauen besetzt war. Unter den in Blau gekleideten und mit kleinem „Dreispitz“ geschmückten Frauen waren in diesem Jahr etwa die Fernsehmoderatorin Bettina Böttinger, Stadtkämmerin Dörte Diemert und Mareike Marx, Intendantin des Hänneschen-Theaters.
Im Programm standen bei der Mädchersitzung neben Cat Ballou etwa Ingrid Kühne, Guido Cantz und die Klüngelköpp. (anm)
Dreigestirn besucht die „Blauköpp“
Die Kölner „Blauköpp“ – so werden die Protestanten im Rheinland gerne genannt – und deren Oberhaupt, Stadtsuperintendent Bernhard Seiger, haben am Dienstagnachmittag das Dreigestirn mit einem Roten Teppich im Haus der Evangelischen Kirche in der Kartäusergasse empfangen. Prinz Sascha I., Bauer Werner und Jungfrau Frieda bekamen dabei nicht nur einen angemessenen Empfang mit Musik und Gesang – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten zuvor gemeinsam mit Kirchenmusiker Thomas Frerichs und dem Südstadtchor geprobt – sondern auch die alljährliche Beffchen-Torte, eine dunkle, eingedeckte Torte mit einem Fondant-Beffchen. (lcs)
29. Januar: Rote und Blaue Funken ehren „Hänneschen“
Da staunte Jacky von Guretzky-Cornitz am Montag bei der Sitzung der Löstije Knollendorfer: „Ich hatte die Roten und Blauen Funken angefragt, aber dass sie mit so vielen kommen, hatte ich nicht erwartet. Besonders toll war natürlich, dass auch beide Präsidenten da waren.“ Zu Ehren des Hänneschen-Puppenspielers, selbst Roter Funk und Sitzungsleiter, wibbelten Björn Griesemann und Heinz-Günther Hunold im Sartory.
Die Sitzung der Gemeinschaft der Puppenspielerinnen und Puppenspieler war nicht nur aufgrund des 222-jährigen Jubiläums des Theaters etwas Besonderes: Guretzky-Cornitz verabschiedet sich im Sommer in Rente, sein letzter Auftritt als Hänneschen ist im Juni. Nach mehr als 40 Jahren als Puppenspieler, angefangen hat er 1980 im Hänneschen-Theater, wollten die Traditionskorps ihn noch einmal hochleben lassen, sagt Günter Ebert, Sprecher der Roten Funken.
Jacky von Guretzky-Cornitz stellt als Literat seit 1988 das Programm für die Sitzung der Löstije Knollendorfer zusammen. Karten für die Sitzung, die stets am Montag, zwei Wochen vor Rosenmontag, stattfindet, kann man nicht kaufen. Sie werden weitervererbt. Nach dem „Corona-Schreck“ sollte die Sitzung im vergangenen Jahr eigentlich die letzte für Guretzky-Cornitz sein. „Man hat mich dann aber überredet“, sagt er. Ob die Traditionssitzung auch im nächsten Jahr stattfindet, ist unklar.
Am Montag standen neben den beiden Traditionskorps etwa auch Ludwig Sebus, JP Weber, Jörg Runge und Bernd Stelter auf der Bühne. Boris Müller sprang mit seiner Hommage an „Doof Noss“ Hans Hachenberg für den derzeit krankgemeldeten Marc Metzger ein. Die Stimmung bei der Sitzung der Löstije Knollendorfer, die schon in der Nachkriegszeit im Williamsbau stattfand, sei immer eine besondere: „Man hört die Klimaanlage im Sartory rauschen, so ruhig ist es.“ Ein Grund, warum Guretzky-Cornitz auch am eigentlich sitzungsfreien Montag ein so gut besetztes Programm zusammen stellen könne. (anm)
Tierschützer demonstrieren für pferdefreien Karneval
Pferde im Rosenmontagszug, das Thema wird seit Jahren immer wieder diskutiert. Tierschützer wollen nun beim Geisterzug am 3. Februar für einen pferdefreien Karneval demonstrieren. „Mir Jecke bruche kein Pääder em Fasteleer!“ und „Pferdefrei – Spaß dabei“ soll auf Bannern stehen, mit denen das „Netzwerk für Tiere Köln“ beim Geisterzug ab 19 Uhr in Mülheim demonstrieren will. Außerdem wolle das Netzwerk Rote Karten verteilen. Die sollen an Rosenmontag den Reiterinnen und Reitern gezeigt werden, kündigt das Netzwerk in einer Mitteilung an. (anm)
28. Januar: Altstädter feiern 100 Jahre Tanzkorps
Die Altstädter feiern 100 Jahre – schon wieder. 1922 wurden die „Fidelen Altstädter“ als Frackgesellschaft gegründet. Zwei Jahre später gründeten die Altstädter ihr Tanzkorps, erst seitdem ziehen sie im Rot-Grün der Kölner Kurfürsten durch die Stadt. Das Tanzkorps spielt nicht nur deshalb eine wichtige Rolle in der Geschichte der Altstädter: In den 60ern revolutionierte das Tanzpaar, Gerdemie und Karl-Heinz Basseng, den Tanz im Kölner Karneval mit seinen Hebefiguren. Das war mitunter Grund für die Ernennung zum fünften Traditionskorps im Jahr 1968.
Am Sonntag feierte das Tanzkorps im Kölner Hilton seinen runden Geburtstag. Zu dem Anlass besuchte nicht nur das Kölner Dreigestirn die Altstädter, auch die Nippeser Bürgerwehr, die Blauen Funken, die Roten Funken und Jan von Werth erwiesen dem rot-grünen Tanzkorps die Ehre. Die vier Traditionskorps hätten sich sofort gemeldet, als er die Idee vorbrachte, sagt Michael Klaas, Korpskommandant der Altstädter. Jeanette Koziol, Tanzmarie der Altstädter, freute sich am Sonntag über die Auftritte der anderen Tanzpaare: „Das ist Wahnsinn, wenn man mal alle hintereinander sehen kann. Wir verstehen uns auch untereinander sehr gut.“ Auch vier ehemalige Tanzpaare der Altstädter feierten am Sonntag mit. (anm)
26. Januar: WDR zeichnet Hörfunksitzung im Gürzenich auf
Im Gürzenich zeichnet der WDR am Freitagabend die Hörfunksitzung „Kölle Alaaf“ auf. Einen emotionalen Auftritt gibt JP Weber, der wenige Tage nach dem Tod seines Vaters weiter auf der Bühne steht. Das lenke ihn ab, sagte er zuvor (wir berichteten). Ein wenig gerührt scheint er dennoch zu sein. Im Gürzenich feiert ihn das Publikum wiederum für sein Talent, die Kölschen durch liebevolle Beobachtungen und feinsinnige Töne auf seiner Flitsch zu rühren.
Sitzungspräsident Stephan Henseler, Präsident der KG Löstige Ubier, begrüßt am Freitag auch die Rednerin Ingrid Kühne und die Redner Martin Schopps und Marc Metzger. Sowie zahlreiche Bands: Für Lupo und ihren längst in den Karnevalskanon übergegangenen Hit „För die Liebe nit“ verlassen die Jecken im Gürzenich ihre weiß eingedeckten Tische und tanzen im Gang vor der Bühne – da ist der Abend noch jung, die Stimmung also vielversprechend.
Die Hörfunksitzung „Kölle Alaaf“ aus dem Gürzenich wird Karnevalssamstag, 10. Februar, ab 20.05 Uhr auf WDR4 und WDR Event gesendet. (red)
Neue Sicherheitszone für Karnevalssonntag und Rosenmontag
Auch in diesem Jahr gibt es an Karnevalssonntag und Rosenmontag eine Sicherheitszone. Der Bereich am und um den Wallrafplatz sei durch die Nähe zum Hauptbahnhof ein Knotenpunkt für Besucherströme, erklärt das Festkomitee. Deshalb werde der Bereich zwischen Komödienstraße und Minoritenstraße zur Sicherheitszone. Die Zugänge werden bei zu hohem Zuschaueraufkommen geschlossen. Anwohner sowie Besucher von Veranstaltungen in dem Sperrbereich, die ein Ticket vorzeigen können, kommen jederzeit durch. Gäste von Anwohnern können sich beim Festkomitee (Maarweg 134) ab dem 31. Januar und bis zum 9. Februar von 11 bis 16 Uhr Zugangsberechtigungen abholen. (anm)
Vater von JP Weber gestorben
JP Weber trauert um seinen Vater. Horst Weber verstarb vor wenigen Tagen im Alter von 73 Jahren. „Bereits mit fünf Jahren brachte mir mein Vater das Gitarrenspiel bei. Ein wunderbarer Musiker und Mensch“, sagte der Kölner Redner und Musiker gegenüber EXPRESS.de.
Auf der Blindensitzung der Muuzemändelcher im Sartory würdigte er seinen verstorbenen Vater mit dem Ostermann-Klassiker „Ich ben vun Kölle am Rhing ze Hus“. Eine Auszeit komme für JP Weber nicht infrage, wie er sagt: „Es fällt mir zwar schwer, aber wenn ich auf der Bühne stehe, bin ich abgelenkt. Das tut mir gut.“ (red)
25. Januar: Jürgen Becker übernimmt „Deine Sitzung“
Als Präsident der Stunksitzung schrieb Jürgen Becker einst Geschichte, jetzt schaute der Kabarettist bei den Kollegen von „Deine Sitzung“ vorbei. Am Donnerstag übernahm er wie bereits im Vorjahr für einen Abend den Präsidentensitz in den Balloni-Hallen. (red)
„Dat kölsche Hätz“ feiert zugunsten krebskranker Kinder
528.935,78 Euro – diese Spendensumme zwingt Moderator Robert Greven vor Freude glatt in die Knie. Die Benefizsitzung „Dat Kölsche Hätz“ sammelt seit mehr als 20 Jahren für den Kölner Förderverein für krebskranke Kinder. Am Donnerstagabend kam dabei im Theater am Tanzbrunnen die beträchtliche Summe zusammen. Dazu beigetragen haben auch die Künstler, die ohne Gage auftraten. Zum Programm gehörten etwa Volker Weininger, Bläck Fööss und die Höhner. (anm)
Lupo rocken „Pänz Große Pause“
Donnerstagmorgen, kurz nach 9 Uhr an der Gemeinschaftsgrundschule Antwerpener Straße: „Das ist nicht so ganz unsere Zeit“, gibt Pedro Schädel zu. Im Lupo-Tourbus seien der Band auf dem Weg zum ersten Auftritt des Tages noch fast die Augen zugefallen. „Aber die Pänz haben uns dann ganz schnell aufgeweckt.“
Während mancher noch drei Tassen Kaffee braucht, um fit zu werden, feiern die rund 100 Grundschüler in der kleinen Kantine schon kräftig Karneval. In rut-wiess kostümiert tanzen sie wild umher und singen textsicher mit. Tische und Stühle wurden vorweg an den Rand geschoben, von der Decke hängen bunte Luftschlangen. Zu „Jespenter“, „För die Liebe nit“ und „Claudia“ hüpfen die Kinder auf und ab, manch FC-Schal wirbelt über den Köpfen. „Wir kriegen immer eine dicke Gänsehaut, wenn wir jetzt sehen, wie die Kinder unsere Lieder singen“, sagt Schädel im Anschluss. Sie würden sich selbst in den Kindern wiedererkennen, wie sie damals etwa „Wenn et Trömmelche jeht“ gesungen haben.
2016 hatten Lupo die Idee für „Pänz Große Pause“, seit der Session 2017 treten sie, unterstützt vom Festkomitee Kölner Karneval und weiteren Bands, immer wieder in anderen Schulen auf. „Wir sind froh, das Brauchtum so weitergeben zu können“, erklärt Schädel. In dieser Session haben sich 80 Schulen beworben. Am Donnerstag und Freitag besucht die „Pänz Große Pause“-Tour insgesamt acht Kölner Schulen. Mit dabei sind neben Lupo auch das Kinderdreigestirn und Aluis, Kempes Feinest und Phillip Godart. Sie teilen die Mini-Konzerte unter sich auf.
Nach dem Auftritt können sich Lupo kaum von ihren kleinen Fans lösen. Sie verteilen Autogrammkarten und quatschen mit den Kindern über Fußball. Dann geht es aber wieder ab in den Bus – gleich steht der nächste Auftritt in der Kardinal-Frings-Schule an.
24. Januar: Noch Karten für „Loss mer singe för Pänz“ übrig
Es gibt noch Karten für die Veranstaltung „Loss mer singe för Pänz“ am Samstag, 27. Januar im Domforum. Los geht es um 12.30 Uhr. Der bunte Nachmittag ist geeignet für Mädchen und Jungen zwischen fünf und zehn Jahren. Jedes Kind darf maximal einen Erwachsenen mitbringen. „Loss mer singe för Pänz“ steht unter dem Motto: „Es war einmal in Kölle…“. In den kölschen Liedern wimmelt es von Tieren, Fabelwesen und sagenumwobenen Geschichten. Es geht also um Märchen. Die Tickets kosten sechs Euro. Beim Kauf im Domforum gibt es die kölschen Lieder als Audio zum Üben. (mos)
23. Januar: Ludwig Sebus und Biggi Fahnenschreiber besuchen Blindensitzung
Eine besondere Sitzung hat am Dienstagnachmittag im Sartory stattgefunden: Speziell für blinde und sehbehinderte Menschen veranstalteten die Muuzemändelcher gemeinsam mit dem Blinden- und Sehbehindertenverein die 69. Blindensitzung. Dabei beschrieb Moderatorin Dagmar Eichberg-Weber immer wieder die Szenen auf der Bühne. Auch zwischen den Tischreihen blieb mehr Platz, um es dem Publikum einfacher zu machen. Platz blieb allerdings auch auf den Bänken, einige Plätze waren leergeblieben.
Unter den Gästen waren auch Ludwig Sebus, der die Sitzung jahrelang mit geleitet hatte und am Tisch des „Ludwig Sebus' Fanclub“ saß, und Biggi Fahnenschreiber.
Auf der Bühne standen das große und das kleine Dreigestirn, die blinden Jecken hatten dabei die Möglichkeit, ihre Ornate zu ertasten. Außerdem wurde Markus Homburg vom Gesangsduo Lebenskünstler mit dem silbernen Verdienstorden des Festkomitees ausgezeichnet. (lcs)
Boris Müller tritt als „Doof Noss“ auf
Bisher begeisterte Ex-Prinz Boris Müller hauptsächlich seinen Heimat-Korps, die Roten Funken, mit seiner Hommage an Hans Hachenberg alias „Doof Noss“. Hachenberg begeisterte die Jecken rund 65 Jahre auf der Bühne, bei seinem Tod 2013 galt er als der letzte Büttenredner der alten Garde. In der vergangenen Session setzte Müller sich dann auch für ein breiteres Publikum das lila Filzhütchen auf. Er trat etwa zur Jubiläumsgala des Festkomitees Kölner Karneval in der Flora als „Doof Nuss“ auf die Bühne. In diesem Jahr besucht er noch weitere Sitzungen in seiner Paraderolle. Am Freitag trat er bei der Urkölschen Kostümsitzung der 1. Damengarde Coeln auf, am Sonntag beim Herrenfrühshoppen der Kölner Narren-Zunft.
Zum ersten Mal nahm Müller die Rolle beim Regimentsexerzieren der Roten Funken im Jahr 2017 an, erzählt er. Aber auch davor habe er immer wieder Witze von seinem karnevalistischen Idol nacherzählt. „Ich fand die Type immer sehr witzig.“ Einen seiner bekanntesten Witze, es geht um einen Wurm, hat Müller 2003 oder 2004 sogar Hachenberg persönlich vorgetragen: „Er hat mir dann gesagt: Der Witz ist schon so alt, ich mache den gar nicht mehr. Aber für dich mach' ich ihn jetzt nochmal.“ Ein zweites Standbein sollen seine Auftritte aber keinesfalls sein. In dieser Session hat er noch einen Auftritt als „Doof Noss“ geplant, er tritt ehrenamtlich bei der Kneipensitzung der Laachenden Hätze am 6. Februar auf. (anm)
Mätropolis und Karnevallica fahren im Rosenmontagszug mit
Das Literarische Komitee bietet auch in dieser Session wieder zwei seiner Akademie-Bands die Möglichkeit, auf dem Musikwagen im Rosenmontagszug zu fahren: Am 12. Februar werden Karnevallica und Mätropolis für Live-Musik im Zoch sorgen. „Wir freuen uns und wir haben richtig Bock darauf“, jubeln Karnevallica in einer Videobotschaft, die das Literarische Komitee auf Instagram gepostet hat.
Auch die Musikerinnen von Mätropolis um Frontsängerin Linda Teodosiu freuen sich in einer Videobotschaft, dem Lärmpegel nach gefilmt im Backstage-Bereich einer Sitzung. „Wir haben erfahren, dass wir an Rosenmontag nicht unten stehen müssen, um uns den Arsch abzufrieren, sondern das auf einem Wagen machen dürfen“, sagt Gitarristin Johanna Eicker. „Wir freuen uns wahnsinnig darauf!“ (anm)
22. Januar: Fast 1000 Kinder tanzen beim „Pänz-Pokal“ im Hauptbahnhof
Fast 1000 junge Karnevalisten nehmen dieses Jahr am „Pänz-Pokal“ teil. 30 Kinder- und Jugendtanzgruppen haben sich zum 20-jährigen Jubiläum angemeldet, heißt es seitens des Veranstalters „Mein Einkaufsbahnhof“. Im Kölner Hauptbahnhof treten die jungen Tänzerinnen und Tänzer aus Köln und der Region vom 29. Januar bis 2. Februar auf, je sechs Gruppen pro Tag zwischen 17 und 19 Uhr.
Der Clou: Die drei Gewinner des Tanzwettbewerbs werden ausgelost. Sie tanzen im Finale am 5. Februar noch einmal vor dem Dom. Die Siegergruppe erhält 50 Tickets für die DB Regio-Tribüne der Schull- und Veedelszöch. Zum Finale tritt auch die noch junge Band Aluis auf. Fünfmal wird zudem ein „Tagesliebling“ via Instagram-Likes auf dem Profil „paenzpokal_official“ gewählt.
Die Moderation an den Nachmittagen im Bahnhof übernehmen ebenfalls Kinder: Die Kinder- und Jugendtanzgruppe der Ehrengarde führt unter anderen durch die Auftritte. Sie finden auf einer Bühne in den Einkaufspassagen statt. (juh)
Priester begleitet Tanzcorps als Busfahrer
Wenn das Tanzcorps der Großen Allgemeinen Karnevalsgesellschaft von 1900 Köln unterwegs ist, dann hat es nicht selten geistigen Beistand an Bord: Franz-Heiner Schwirten ist Priester und leidenschaftlicher Busfahrer. Bis vor wenigen Jahren war Schwirten noch Pfarrer im katholischen Seelsorgebereich Köln Ehrenfeld, heute genießt er seinen Ruhestand. Und kutschiert gelegentlich die jecken Tänzerinnen und Tänzer durch Köln.
Zum Busfahren ist Schwirten aus ganz praktischen Gründen gekommen. „Wir hatten früher so viele Gemeindefahrten, dass es sich einfach anbot, selbst am Lenkrad zu sitzen“, erklärt der Geistliche. Bis in die Türkei seien seine Touren gegangen. Dafür habe er einen Lkw- und dann einen Busführerschein machen müssen. Heute hilft er hin und wieder als Fahrer bei einem Busunternehmen aus. „Das ist ein Himmelfahrtskommando, dem wir uns gerne anvertrauen“, scherzt die erste Vorsitzende der Großen Allgemeinen Angi Meis. (anm)
21. Januar: Festkomitee Kölner Karneval stellt sich gegen Rechtsextremismus
Das Festkomitee Kölner Karneval unterstützt am Sonntag die Großdemo auf der Deutzer Werft des Bündnisses „Köln stellt sich quer“ unter dem Motto „Demokratie schützen, AfD bekämpfen“. Normalerweise werden die Wagen für den Rosenmontagszug nur einmal genutzt – an Rosenmontag. Doch für die Demo macht das Festkomitee eine Ausnahme. Einer der Persiflagewagen, der am 12. Februar 2024 auch durch Köln rollen wird, steht am Sonntag bereits auf der Deutzer Werft.
Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval erklärt: „Gemeinsam mit der Oberbürgermeisterin der Stadt Köln und einer ganzen Reihe von Vertretern der Stadtgesellschaft wollen die Kölner Karnevalisten deutlich machen, was sie von Planspielen rechter Fanatiker halten – nämlich gar nichts. Im dritten Reich hat sich das Festkomitee von den Nazis vereinnahmen lassen. Heute sind wir wachsam und demonstrieren mit Zehntausenden von Kölnern für Offenheit, Toleranz und Vielfalt. Das sind die Werte des Karnevals, für die wir stehen.“
Der auf dem Persiflagewagen dargestellte Kallendresser ist eine historisch-kölsche Figur, deren blanker Hintern am Kölner Alter Markt an einer Regenrinne (Kall) zu sehen ist. Laut Festkomitee soll er stellvertretend für alle Karnevalisten symbolisch auf die Nazis „scheißen“.
Holger Kirsch, Zugleiter des Kölner Rosenmontagszuges ergänzt: „Der Karneval ist bunt und nicht braun! Unsere Aufgabe im Rosenmontagszug ist es, der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten – das gilt für Politiker genauso wie für gesellschaftliche Gruppierungen, die auf sie reinfallen. Diesen Leuten rufen wir mit unserem Persiflagewagen zu: ‚Wir wollen euch nicht!‘ Unsere freiheitliche Demokratie ist nicht verhandelbar.“ (anm)
20. Januar: Kinderdreigestirne treffen sich
Am Samstag fand das traditionelle Kinderdreigestirnsessen statt. Prinz Julius I., Bauer Severin und Jungfrau Benedikta luden zusammen mit dem Excelsior Hotel Ernst am Dom alle ehemaligen Kölner Kinderdreigestirne in ihre Hofburg ein. Auch das Kölner Dreigestirn 2024 war dabei. Beide Trifolien trugen sich gemeinsam in das Goldene Buch des Festkomitees Kölner Karneval ein. (anm)
19. Januar: Blaue Funken trauern um Ehrenpräsident Fro Kuckelkorn
Die Trauer im Kölner Karneval ist groß: Fro Kuckelkorn, Ehrenpräsident der Blauen Funken und Vater von Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn, ist am Freitag mit 84 Jahren gestorben. Er sei nach kurzer schwerer Krankheit friedlich im Kreise seiner Familie eingeschlafen, teilen die Blauen Funken in einer Pressemitteilung mit.
Fro Kuckelkorn war seit 1955 Mitglied der Blauen Funken. Von 1970 bis 2008 war er ständiges Mitglied des Vorstands; von 1970 bis 1974 als Schatzmeister, von 1975 bis 1981 als Korpskommandant, von 1982 bis 1993 als Vizepräsident und von 1994 bis 2008 als Präsident. 1996 war er als Jungfrau „Froni“ Mitglied des Kölner Dreigestirns.
„In maßloser Traurigkeit und in noch viel größerer Dankbarkeit sind wir im Gedanken bei einem ganz großen Funken und nehmen Abschied von unserem Ehrenpräsidenten Fro T.D. Kuckelkorn“, schreiben die Blauen Funken in ihrer Mitteilung.
Auch das Festkomitee Kölner Karneval zeigt sich am Freitag betroffen: „Meine Vorstandskollegen und ich sind sehr betroffen, dass Fro Kuckelkorn heute verstorben ist“, äußerte sich Christine Flock, Festkomitee-Vizepräsidentin. „Er war im persönlichen Umgang unglaublich warmherzig und auf und neben der Bühne mit Leib und Seele ein liebenswerter Karnevalist“, sagt Flock und: „Unser Mitgefühl gilt unserem Freund und Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn und seiner gesamten Familie.“ (anm)
Jecke S-Bahn rollt wieder über Kölns Schienen
Auch 2024 rollt wieder eine jeck-bunte S-Bahn durch Köln. Die DB Regio NRW hat den aktuellen Zug am Freitagmittag im Werk in Köln-Nippes vorgestellt. Auf den vom Wimmelbildkünstler Heiko Wrusch gestalteten Wagen sind das amtierende Dreigestirn der Treuen Husaren sowie unter anderem Björn Heuser und die Grüngürtelrosen abgebildet, außerdem zieren die Newcomerband Eldorado und die Damengesellschaft Colombina Colonia die roten Außenwände der S-Bahn. Etliche weitere kölsche Motive haben außerdem dort Platz gefunden.
Frederik Ley, Vorsitzender der Regionalleitung der DB Regio NRW, sagte: „Unser Karnevalszug ist auch in diesem Jahr wieder wirklich gelungen. Das neue Design mit den rot-weißen Streifen passt perfekt zu Köln und hebt die einzelnen Motive und Motivgruppen sehr schön hervor.“ Sein Kollege, VRS-Verbandsvorsteher Sebastian Schuster, stimmte ihm zu und ergänzte: „Wir zeigen unseren Fahrgästen und allen Karnevalistinnen und Karnevalisten den hohen Stellenwert auf, den der Karneval im Rheinland für uns hat.“
Das Dreigestirn stattete der S-Bahn mit ihrem Konterfei zur Freude der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Nippeser Werk auch direkt einen persönlichen Besuch ab. Auch Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn war mit dabei. „Ein wirklich gelungenes Design und ein echter Hingucker. Und damit geht auch für die Session 2024 ein deutliches Zeichen von dieser S-Bahn aus: Wir wollen gemeinsam friedlich, fröhlich und respektvoll feiern“, sagte er. (lcs)
WDR streicht Karnevalsparty in den Arkaden
Normalerweise übertragt der WDR an Weiberfastnacht ab 15 Uhr seine eigene Karnevalsparty aus den WDR-Arkaden. Damit ist dieses Jahr Schluss. Statt der Party mit Kölner Top-Bands greift der Sender auf sein Archiv zurück. „Diese Entscheidung ist dem WDR nicht leichtgefallen, aus Kostengründen musste aber eine Alternative gefunden werden“, sagte ein Sprecher gegenüber „Express.de“. Im Programm stehen stattdessen etwa Highlights von Guido Cantz und dem Colonia Duett und die Musiksendung „Jeck op Singe, Schunkele, Danze!“, bei der neue Hits und Klassiker gezeigt werden. (red)
18. Januar: Wagenbegleiter für Rosenmontagszug gesucht
Das Festkomitee Kölner Karneval sucht für den bevorstehenden Rosenmontagszug noch ehrenamtliche Wagenbegleiter. Dabei sein kann jeder Jeck ab 18 Jahren. Körperliche Fitness sowie eine starke Durchsetzungskraft sind laut Festkomitee von Vorteil. Zudem sei ein starkes Verantwortungsbewusstsein sowie eine hohe Zuverlässigkeit besonders wichtig. Wer als Wagenbegleiter eingesetzt wird, erhalte für den Tag eine Aufwandsentschädigung. Interessierte werden gebeten, eine Bewerbung per E-Mail an rosenmontagszug@koelnerkarneval.de zu schreiben. (red)
17. Januar: Viel Glitzer bei ZDF-Fernsehsitzung
Einen schöneren Elferrat und ein schöneres Publikum gibt es wohl sonst bei keiner Sitzung in Köln: Am Mittwoch wurde die ZDF-Fernsehsitzung „Kölle Alaaf – Die Mädchensitzung“ im Theater am Tanzbrunnen aufgezeichnet. Moderiert wurde die Sitzung mittlerweile zum dritten Mal von Nathalie Bergdoll. Die Kölnerin hat ihr Talent als Sitzungspräsidentin längst bewiesen. Unterstützt wurde sie vom Elferrat, der von Tanzmariechen aus Traditionskorps und mehreren dem Festkomitee angeschlossenen Tanzgruppen gebildet wurde.
Mit etwas Verspätung unter anderem durch das Schneetreiben in Köln startete das Tanzcorps der Luftflotte mit einem schwindelerregenden Auftritt. Dann übernahm Achnes Kasulke das Mikrofon – und brachte dazu ihr eigenes glitzerndes Mikrofonstativ mit. Auch ihr Hausfrauenkittel war mit Glitzer verziert: „Zu viel Glitzer geht nicht.“ Dem Motto folgte offenbar auch das Publikum. Heimlicher Star war aber der ZDF-Kameramann, der im Spiderman-Einteiler durchs Publikum und über die Bühne flitzte.
Damit im Fernsehen alles toll aussieht, machte Bergdoll noch vor Beginn einige Anweisungen, etwa dass die Handy liegen bleiben sollen. Kein schönes Schnittbild, wenn im Publikum jemand aufs Handy starrt, während Marc Metzger auf der Bühne spricht. Die Hinweise hätte es aber nicht gebraucht: Die Frauen waren guter Stimmung und standen bei den Band-Auftritten schnell auf ihren Stühlen – das gibt gutes Bildmaterial her.
Highlights waren etwa Willi und Ernst, die bei den Zuhörerinnen für Hysterie im positivsten Sinne sorgten oder das Finale der Klüngelköpp mit Stääne. Die letzten Töne übernahm das Publikum so souverän, da hätte man meinen können, das ZDF hätte nach Stimmen gecastet, ist aber nicht so. Auf der Bühne standen außerdem die Domstürmer, Jörg Runge, die Paveier, das Kölner Dreigestirn, Ingrid Kühne, die Höhner, Cat Ballou und Kasalla. Den Abschluss bildeten Kinder- und Jugendtanzgruppen.
Die ZDF-Fernsehsitzung wird an Weiberfastnacht erneut zur besten Zeit ausgestrahlt: Um 20.15 Uhr beginnt am 8. Februar „Kölle Alaaf – Die Mädchensitzung“ im ZDF und geht bis 22.45 Uhr. (anm)
Dreigestirn wieder zu dritt unterwegs
Das Dreigestirn zieht wieder zu dritt durch die Kölner Säle. Am Montag musste das Trifolium noch seine Reise nach Berlin absagen. Prinz Sascha I. litt an einer Erkältung, Jungfrau Frieda machte eine alte Verletzung zu schaffen. Am Dienstag trat das Dreigestirn wieder auf, jedoch als Zweigestirn. Die Jungfrau musste sich weiter erholen. Am Mittwoch ist das Dreigestirn wieder komplett. (anm)
75 Jahre „Hausfrauennachmittag“
75 Jahre ist es her, dass die Damen der Großen Karnevals-Gesellschaft Greesberger zum ersten Mal ihre eigene Sitzung unter Frauen abhalten konnten. Dieses Jubiläum haben die „Mädchen“ am Mittwochnachmittag gefeiert. Damals lief das Ganze noch unter dem Namen „Hausfrauennachmittag“ – passend dazu marschierte der Elferrat, bestehend aus Männern und Frauen, mit Kittel, Häubchen und Staubwedel strüßjer-werfend in den Festsaal des Maritim-Hotels ein. „Hausfrauennachmittag würden wir das heute nicht mehr nennen“, räumte Sitzungspräsident Michael Kramp ein. „Ich glaube, da wärt ihr zurecht sauer!“ Zustimmender Applaus seitens der Damen im Saal.
„Aber wir haben es uns heute nicht nehmen lassen, als Hausfrauen der Ende 1940er-Jahre aufzutreten. Ich hoffe, ihr wisst das zu schätzen. Alleine schon die hohen Schuhe, die ich heute anhabe – so viel Ping hab ich die ganze Woche nicht gehabt“, sagte Kramp und präsentierte seine schwarzen Pumps mit Keilabsatz von einigen Zentimetern – viele der Frauen dürften über diese Höhe nur müde lächeln können.
Die Mädchensitzung der Greesberger war mit Acts wie Ingrid Kühne, den Höhnern, Räubern, Domstürmern, den Paveiern und den Klüngelköpp gut besetzt; laut Sitzungspräsident Kramp ein Vorteil des frühen Beginns um 15 Uhr. Am Nachmittag und frühen Abend hätten schließlich mehr Künstler Zeit als zur Prime-Time aller Sitzungen am späteren Abend. (lcs)
16. Januar: Ehrengarde befördert Hänneschen-Intendantin
Im Rahmen der Damensitzung der Ehrengarde wurde am Dienstagabend Mareika Marx, Intendantin des Hänneschen-Theaters, zum Ehrenleutnant ernannt.
„Das Karnevalsmotto ‚Wat e Theater, wat e Jeckespill!‘ spiegelt sich in Marx' Arbeit wider, die das traditionelle Kölner Puppentheater mit innovativen Ideen und modernem Charme bereichert“, sagte Ehrengarde-Präsident Hans-Georg Haumann. Bei der Verleihung zeigte sich Mareika Marx sichtlich gerührt und glücklich. (red)
Kölner Dreigestirn tritt als Zweigestirn auf
Nachdem das Kölner Dreigestirn aus gesundheitlichen Gründen seine Reise nach Berlin am Montag absagen musste, tritt es am Dienstagnachmittag wieder auf. Allerdings nur als Zweigestirn. Die kurze Auszeit habe Prinz Sascha I., der unter einer Erkältung litt, gutgetan, heißt es am Dienstagmittag vom Festkomitee Kölner Karneval. Er sei wieder fit genug, um auf die Bühne zu gehen. Jungfrau Frieda allerdings müsste sich nach einem Muskelfaserriss weiterhin schonen. Die Verletzung im Becken hatte sich Friedrich Klupsch im vergangenen Jahr zugezogen. Bei einem der Auftritte am Wochenende sei er unglücklich aufgetreten. Danach machten sich erneut Schmerzen bemerkbar. Vorerst treten Prinz und Bauer deshalb zu zweit auf, die Jungfrau wolle aber „schnellstmöglich“ wieder mit dabei sein.
Es sei schade, dass sie der Einladung von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas nicht folgen konnten, sagt Prinz Sascha I. „Aber das Kinderdreigestirn hat uns ja perfekt vertreten. Das Wichtigste ist aber, dass wir keinen Auftritt in Köln verpassen, denn wir wissen, was wir den kölschen Jecken schuldig sind.“ (anm)
Tanzgruppe erinnert an verstorbenen Karnevalsfotografen
Hänneschen, Bärbelchen, Schnäuzerkowski und Tünnes: Die Original Tanzgruppe Kölsch Hänneschen 1955 zeigt in ihrer Spange traditionsgemäß Figuren aus dem namensgebenden Hänneschen-Theater. In dieser Session versteckt sich da aber auch ein Gesicht, das nicht in Knollendorf zu Hause ist: der Karnevalsfotograf Michael Steinat.
Steinat ist 2020 an einem Hirntumor gestorben, nun hat die Tanzgruppe der Willi Ostermann Gesellschaft ihn in ihrer Sessionsspange verewigt. Ein Sprecher der Tanzgruppe erklärt: „Michael Steinat war unser Freund, Förderer und Fotograf. Wir haben unserem ‚Steini‘ versprochen, ihn nicht zu vergessen. Wir denken sehr oft an ihn und möchten mit dieser besonderen Spange an ihn erinnern.“ (anm)
15. Januar: Rosenmontagszug muss wegen Baustelle Umweg gehen
Der Kölner Rosenmontagszug sollte in diesem Jahr wieder seinen gewohnten Weg gehen. Das geht aufgrund einer Baustelle jedoch nicht. Derzeit ist die Gürzenichstraße für den Kfz-Verkehr voll gesperrt, nur Fußgängerinnen und Fußgänger können an der Baustelle vorbeilaufen. Die Straße wird im Rahmen des Projekts „Via Culturalis“ aufwendig saniert. Deswegen kann der Rosenmontagszug nicht wie gewohnt durch die Gürzenichstraße ziehen. Stattdessen führt der Weg vom Quartermarkt auf die Augustinerstraße und von dort über den Heumarkt.
Zuletzt ging der Rosenmontagszug 2020 seinen gewohnten Weg. 2021 fiel der Zoch wegen der Coronapandemie aus, 2022 wurde er zugunsten einer Friedensdemo abgesagt und im vergangenen Jahr startete er wegen des 200-jährigen Jubiläums des organisierten Kölner Karnevals auf der Schäl Sick. (anm)
14. Januar: „Schnüsse Tring“ ehren „Karnevalsbäcker“
Für ihre Miljöhsitzung im Theater am Tanzbrunnen am Sonntag hatte die Traditionsgesellschaft Alte Kölner Karnevalsgesellschaft „Schnüsse Tring“ 1901 etwas Besonderes geplant: Die KG ehrte den „Karnevalsbäcker“ Heinz-Willi Mäling für 50 Jahre Mitgliedschaft. Mäling habe sich durch seinen langjährigen Einsatz und auch finanzielle Unterstützung besonders verdient gemacht. Er ist Ehrensenator und Mitglied des Großen Rates. Präsident Achim Kaschny freute sich, ihm mit der „Goldenen Ehrennadel mit Brillanten“ die höchste Auszeichnung der Gesellschaft zu verleihen. (anm)
Prinz Karneval feiert seinen 30. Geburtstag
Prinz Sascha I. hat bei der Kostümsitzung seiner Gesellschaft, den Treuen Husaren, in seinen 30. Geburtstag reingefeiert. Gegen Ende der Sitzung im Pullman Hotel erreichte das Dreigestirn seine Husaren und stieß um kurz nach 0 Uhr mit 800 Gästen auf seinen Prinzen an. Husaren-Präsident Markus Simonian überreiche als Geschenk ein Gutschein für ein Hotel in der Eifel. Die Geburtstagstorte kreierte Ehrenmarie Sonja Hoffmann.
Von Bauer Werner und Jungfrau Frieda gab es ein Dreigestirnsbild im Großformat. Auf der Bühne bei der Kostümsitzung standen neben Brings, Domstürmern und Cat Ballou auch Et Klimpermännche, Martin Schopps, die Räuber und die Tanzgruppe Kölsche Harlequins. Eröffnet wurde die Sitzungen von den Nachwuchstänzerinnen und -tänzern der Husaren-Pänz. (awe)
12. Januar: KG Fidele Fortuna feiert mit Fußballmannschaften
Den Kostümball der KG Fidele Fortuna im Ostermannsaal am Freitagabend wollte sich auch der eng mit der KG verbundene Fußballverein nicht entgehen lassen: Gemeinsam mit den Plaggeköpp zogen die Damen- und die erste bis dritte Herrenmannschaften des S.C. Fortuna Köln in den Saal ein. Danach feierten sie mit Tacheles, Swinging Fanfares, Knallblech, Miljö und MoTorres. (anm)
Herrensitzung der Kölnischen mit ungewohnt leisen Tönen
Die Herrensitzung der Kölnischen Karnevalsgesellschaft am Freitagabend im vollen, großen Sartorysaal hat eher wenig für ausgelassenes Tanzen und Feiern geboten: Denn mit Ausnahme von einem Auftritt der Cheerleader des 1.FC Köln traten nur Redner auf. Keine Brings, keine Höhner, kein Kasalla – anders als in den Vorjahren blieb die Sitzung abgesehen von der Saalkapelle eher still. Auch einen Elferrat gab es nicht. Die Kulisse, in der neben Sitzungspräsident Wolfgang Baldus auch Kölnische-Präsidentin Simone Kropmanns saßen, war die nachgebaute Geschäftsstelle der Kölnischen.
„Wir wollten einfach mal etwas anderes ausprobieren“, sagte der Pressesprecher der Kölnischen, Dirk Kniep, am Abend. Anfangs sei es schleppend angelaufen, sagte er, doch das änderte sich im Laufe des Abends. Tatsächlich hörte ein Großteil des Publikums auch zur späteren Stunde noch aufmerksam zu. Zwischendurch aufkommendes Getuschel legte sich stets wieder – was wohl an der prominent besetzten Rednerliste lag, auf der Jürgen Beckers, Bernd Stelter, Guido Cantz, Martin Schopps, Volker Weininger und Thomas Cüpper standen. Die Herren im Publikum applaudierten den Rednern im Stehen, ohne „Zugabe“-Rufe ließen sie kaum einen von der Bühne. Der Abend endete mit einem Spielmannszug der Prinzen-Garde. (lcs)
11. Januar: Fidele Fordler verabschieden ihren Präsidenten
Willi Rothenbücher geht in jecke Rente: Am Donnerstagabend wurde der Präsident der Fidelen Fordler auf der Prunk- und Kostümsitzung im Hotel Maritim mit einer Lasershow verabschiedet. Rothenbücher macht seit 34 Jahren ehrenamtliche Vorstandsarbeit. 2001 gründete er die Kölner Karnevalsgesellschaft Fidele Fordler.
Mit 77 Jahren sei es aber an der Zeit, das Ruder an jüngere Mitglieder abzugeben, meint Rothenbücher. Er werde einen Nachfolger, sobald es ihn gibt, jedoch so lange begleiten wie gewünscht und gebraucht.
Festkomitee-Vizepräsident Lutz Schade würdigte Willi Rothenbücher am Donnerstagabend mit dem Verdienstorden des Bundes deutscher Karneval (BDK) in Gold mit Brillanten. Die Fidelen Fordler nutzten die Gelegenheit aber auch, um im Gegenzug den Festkomitee-Präsidenten Christoph Kuckelkorn auszuzeichnen. Erstmals vergaben sie einen bunten Miniatur-Fiesta. Lutz Schade nahm für Christoph Kuckelkorn die neu ins Leben gerufene Auszeichnung der Fidelen Fordler entgegen. Sie soll nun regelmäßig an Personen des öffentlichen Lebens verliehen werden, die nachweislich dem Kölner Brauchtum verbunden und nicht Mitglied der Fidelen Fordler sind. (anm)
Micky und Bubi Brühl widmen KG UHU Jubiläumssong
„Wenn Üüle üvver Dellbröck fleege“ – am Donnerstagabend präsentierte die KG UHU eine „Welt-Uraufführung“: Bubi und Micky Brühl haben eigens zum 100-jährigen Bestehen der Dellbrücker KG einen Song getextet. Das Lied präsentierten die Brüder und ehemaligen Paveier-Mitglieder auf der Bühne bei der Jubiläumsprunksitzung der KG UHU im Theater am Tanzbrunnen.
Mit Pfiffen und Jubel wurde die neue UHU-Hymne vom Publikum belohnt. Bubi Brühl ist Senator bei der KG UHU, sein Bruder Micky dagegen ist kein Mitglied. Trotzdem hat er viel mit der KG zu tun, das Jubiläumslied ist nicht das erste, das er für die Dellbrücker schrieb. Für seinen Einsatz ehrte ihn am Donnerstagabend UHU-Präsident Rainer Ott mit dem Dellbrücker Verdienstorden. „Micky Brühl hat sich um die KG UHU ganz besonders verdient gemacht“, sagte er und übergab ihm die Urkunde.
Vor der Präsentation des neuen Lieds zeigte auch Ott selbst sein musikalisches Talent: Der Vorstand der KG UHU hatte eine gemeinsame Nummer als Trommelgruppe zum Bläck-Fööss-Lied „Mer bruche keiner“ vorbereitet. Der Vorstand trommelte so fleißig, dass die Trompeter im Orchester kaum zu hören war. Das Publikum war begeistert. (anm)
10. Januar: Dreigestirn auf Zellenbesuch
Das Kölner Dreigestirn flitzt nun von Termin zu Termin. Am Mittwoch stand unter anderem auch der traditionelle Besuch im Polizeipräsidium in Kalk an. Besonders war das nicht nur für das Trifolium, sondern auch für den Polizeipräsidenten: Johannes Hermanns hat Ende vergangenen Jahres die Spitze der Kölner Polizei übernommen, am Freitag war er erstmals bei einer Prinzenproklamation. „Etwas ungewohnt“, sagte Hermanns am Mittwoch. Damit meint er aber nicht den Karneval, mit dem er aufgewachsen sei und den er sehr möge. Eher die Rolle als öffentliche Person im Saal inklusive Auftritt auf dem Roten Teppich.
Hermanns versicherte am Mittwoch, dass die Polizei alles tun werde, damit das Dreigestirn und die Kölner Jecken eine sichere Session erleben. Prinz Sascha I. bedankte sich bei der Polizei, insbesondere für den Einsatz der Beamtinnen und Beamten am Kölner Dom. Anschließend durfte sich das Dreigestirn umgucken – und nahm dabei auch mit Hermanns auf der Bank einer Sammelzelle Platz. (anm)
Größte kostenlose Sitzung Kölns im Kristallsaal
750 Gästen hat die Meister-Stiftung der Kreishandwerkerschaft Köln am Mittwochnachmittag im Kristall-Saal der Köln-Messe eine kostenlose Freude bereitet – zum Großteil bestand das Publikum dabei aus Seniorinnen und Senioren des Handwerks. Außerdem dabei waren unter anderem Stiftungsvorsitzende Ingrid Lohmar und Vertreter der Kölner Handwerks wie Kammerpräsident Hans Peter Wollseifer. Die Seniorensitzung des Handwerks ist nach eigenen Angaben die größte kostenfreie Karnevalssitzung in Köln. Auch Kaffee und Kuchen gab es gratis.
Michael Pohl, Prinz von 2002, führte durch die Veranstaltung, bei der etwa Volker Weininger in seiner Rolle als „Sitzungspräsident“ und die Bläck Fööss auf der Bühne standen. Finanziert wird die Seniorensitzung von den Kölner Innungen und ihren Mitglieder sowie aus Spenden. Eingeladen sind jährlich alle Senioren des Kölner Handwerk, die über Innungen verbunden sind. (lcs)
Freikarten für Gehörlose an Weiberfastnacht
Zur Eröffnung des Kölner Straßenkarnevals wollen die Altstädter und der Landschaftsverband Rheinland (LVR) ein Zeichen für Inklusion setzen: Das Bühnenprogramm der Karnevalsgesellschaft an Weiberfastnacht, 8. Februar, auf dem Alter Markt wird in Gebärdensprache übersetzt. Dazu vergeben die Altstädter 20 Freikarten für den kostenpflichtigen Bereich direkt vor der Bühne an Gehörlose. Der LVR finanziert die Übersetzung des Bühnenprogramms in Gebärdensprache und vergibt die Freikarten. Die Aktion ist Teil der Initiative „Karneval für alle“ vom LVR. Interessierte melden sich per E-Mail an karneval-fuer-alle@lvr.de. Die Karten werden vergeben, solange der Vorrat reicht. (anm)
Marita Köllner will nach abgesagten Auftritten wieder durchstarten
Dieses Jahr ist es besonders ungünstig, wenn Künstler krank werden. Zu komprimiert sind die Sitzungstermine gelegt. Um so ärgerlicher, wenn die Winterviren den Karnevalisten einen Strich durch ihre zeitlich sportliche Rechnung machen. Doch nun, schon in der ersten Woche dieser Session, haben die Erkältungsviren eine Sängerin erwischt: Marita Köllner musste am Dienstag drei Auftritte absagen. Ihre Stimme sei weg gewesen.
„Et Fussich Julchen“ aber lässt sich nicht unterkriegen. „Ich bin ein altes Zirkuspferd, ich weiß, was ich jetzt tun muss“, konnte sie am Mittwoch am Telefon mit wieder gefestigterer Stimme vermelden. Gurgeln für den Rachen und Salzlösungen für die Nase seien Köllners Rezept, um auf die Beine zu kommen. Dazu gebe es Salbeitee mit Honig, verrät sie, „ich bin doch eine Süße“. Dass Marita Köllner ihre Stimme verliert, bedeutet also nicht, dass auch ihr Humor abhandengekommen ist.
Und Köllner, ganz Profi, bewahrt einen nüchternen Blick auf die Lage: „Die Session ist zu kurz, um auszufallen.“ Nach einem Arztbesuch am Mittwoch – zum Glück seien ihre Lunge und den Bronchien nicht betroffen – will sie am Abend schon wieder durchstarten. Die nächste Damensitzung ruft. „Ich bin gedopt und wieder bereit“, sagte sie voller Elan, mit Kortison-geölten Stimmbändern – laut Köllner „die schädlichste, aber allerbeste Medizin“. Der Karneval fordert eben Opfer. „Ich hoffe, die Mädels singen laut genug mit, dass man mein Kratzen in der Stimme nicht hört“, sagte sie am Mittag. Darauf kann die Sängerin von „Böse Mädchen“ durchaus bauen. (juh)
8. Januar: Blaue Funken ehren Rote-Funken-Präsident Hunold mit seltener Auszeichnung
„Der Fastelovend ist zurück.“ Mit diesen Worten hat Präsident und Kommandant Björn Griesemann Montagabend die Blauen Funken beim Regimentsappell im Gürzenich in die Session gebracht. Damit spielte er nicht nur auf den Beginn dieser kurzen, intensiven Session an. Griesemann sprach vielmehr von der auch für den Karneval schwierigen Coronazeit, in der 2022 auch noch der Rosenmontagszug zugunsten der Friedensdemo ausfiel. Und er dürfte auch die vergangene, für die Blauen Funken schwierige Session im Kopf gehabt haben. Sie wurde vom Flugzeugabsturz überschattet, bei dem Griesemanns Vater und der Funken-Ehrenpräsident sowie seine Familie ums Leben kam. Also äußerte Griesemann dieses Jahr einen für die Feier-, Prunk- und Frohsinn-liebenden Karnevalisten ungewöhnlichen Wunsch: „Lasst uns auf eine ganz normale Session hoffen.“
Zumindest für einen der Blauen Funken bahnt sich allerdings eine nicht ganz normale Session an: Karlheinz Herff feiert sein 70. Jahr bei dem Traditionskorps. „Das ist eine ganz große Seltenheit, 70 Jahre Mitglied zu sein“, sagte Vizepräsident und Pressesprecher Armin Hoffmann. Herff trat 1954 in die Gesellschaft ein und hat damit aktuell die längste Mitgliedschaft inne.
Sein Schwager Arthur Sprankel, Ballettmeister am ehemaligen Opernhaus am Rudolfplatz, habe ihn eines Abends im Päffgen dem Vorstand vorgestellt, ihm eine Tanzmarie an die Seite gestellt und damit zum Tanzoffizier der Blauen Funken erkoren. „Ich hatte keine Wahl“, sagte Herff lachend – seinem Schicksal beugt er sich jetzt allerdings schon sieben Jahrzehnte lang. Das „Mitglied Nr. 11” erinnert sich zurück, dass Ballettmeister Sprankel das unerfahrene Tanzpaar in einer Kneipe in Ehrenfeld trainierte und seinen Hut in der Werkstatt des alten Opernhauses anfertigen ließ.
„Ich war immer schon ein Blauer Funke“, sagt der 88-jährige vor seiner Beförderung zum General anlässlich seines Jubiläums im Gürzenich. Die damals nur 18 Männer, die mit dem Korps zu Auftritten fuhren, seien seine Familie und Freunde geworden. Nach seiner Zeit als Tanzoffizier, ab 1959, engagierte er sich ehrenamtlich in der KG, wurde auch Wachoffizier. Und suchte immer den Kontakt zu anderen Karnevalisten in der Stadt: „Es geht nichts über das Marschieren unten“, sagt Herff über seine unzähligen Teilnahmen am Rosenmontagszug. Zum 80. Geburtstag sei er einmal auf dem Wagen des Kommandanten mitgefahren. „Das ist nicht mein Ding gewesen, ich rede und treffe lieber Menschen am Straßenrand“, sagte Herff.
Auch eine Seltenheit ist, dass jemand Mitglied in gleich zwei Traditionskorps in Köln ist. Eigentlich ist das gar nicht möglich – es sei denn, man wird zum Ehrenkommandant ernannt. Diese Auszeichnung vergaben die Blauen Funken seit 60 Jahren nicht mehr und insgesamt nur neun Mal. Montagabend aber ehrten sie damit Heinz-Günther Hunold, Präsident der Roten Funken. Hunold hatte angekündigt, in seine letzte Session als Präsident zu starten.
Die Blauen Funken vereidigten zudem 14 neue Mitglieder, darunter den Musiker JP Weber, der mittlerweile mit blau-weißem Krätzchen im Karneval anzutreffen ist. Er trat dem Traditionskorps als Mitglied bei. Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn wurde das Großkreuz überreicht und Herbert Geist, ehemaliger Kommandant des Reservekorps, ebenfalls zum General ernannt. (juh)
8. Januar: Ehrengarde feiert ihren Nachwuchs
Wenn beim Dreikönigen-Regimentsappell der Ehrengarde zu Beginn die Kinder das Mikrofon übernehmen und den Kommandanten ins Publikum scheuchen, dann überrascht das niemanden mehr. Hier regiert traditionell der Nachwuchs. Christoph Olbermann, seit vergangenem Sommer Kommandant der Ehrengarde, kommentierte am Montagabend im Maritim Hotel, dass die Kinder ohnehin mehr Erfahrung mitbringen als er.
Nach Auftritten des Jugendchor St. Stephan, der Belve Pänz und der Kinder- und Jugendtanzgruppe der Ehrengarde stand ein besonderes Highlight an: der Besuch des Kinderdreigestirns. Besonders bejubelt wurde der Auftritt von Kinderjungfrau Benedikta (Benedikta von Stülpnagel) – schließlich stammt sie wie auch schon der Kinderprinz der vergangenen Session, Tim II., aus den Reihen der Ehrengarde. „Auch in diesem Jahr schlägt das Herz der Kindertanzgruppe höher“, sagte der Kinderprinz von 2023.
Regimentspfarrer und Domprobst Guido Assmann freute sich am Montagabend über die Nachricht, dass der Dom wieder für Besucherinnen und Besucher öffnen kann. „Vielen Dank an alle, die dafür gesorgt haben, dass der Kölner Dom noch hier ist.“
Ehrengarde-Präsident Hans-Georg Haumann betonte in seiner Rede die Bedeutung des Nachwuchses für den Traditionskorps: „Wir schimpfen uns nicht nur Familiengesellschaft, wir leben sie auch.“ Zur geplanten Erweiterung der Hahnentorburg konnte Haumann nichts Neues berichten. Im Sommer hieß es noch, die Baupläne sollten bis Ende 2023 fertig sein, nun heißt es nach Karneval. Haumann bat für das Projekt um Unterstützung, nicht nur finanzieller Art. „Es wird mit Sicherheit noch ein steiniger Weg, aber wir werden ihn gehen.“ Dafür brauche es aber jeden Zuspruch.
Die Ehrengarde zelebrierte am Montagabend außerdem ihre neue Regimentstochter Alina Harig, die am Samstag schon bei der Familienprunksitzung ihre Premiere gefeiert hat. (anm)
7. Januar 2024: KG Alt-Köllen sucht spontan neuen Sitzungsleiter
Die KG Alt-Köllen musste sich für ihre Volkssitzung am Sonntag spontan einen Ersatz für den Ersatz suchen: Nachdem wegen Vorwürfen der Veruntreuung erst der Schatzmeister abgewählt wurde und dann der Präsident zurückgetreten ist, brauchte die KG einen neuen Sitzungsleiter für ihr Festzelt auf dem Neumarkt. Am Samstag sprang Stephan Henseler ein, der auch am Montag durch die Sitzung führt. Am Sonntag sollte eigentlich Ex-Prinz Boris Müller die Sitzung führen, der meldete sich aber wenige Stunden vor Sitzungsbeginn wegen Stimmproblemen krank, wie die KG mitteilt. Spontan musste Alt-Köllen-Mitglied Swen Schmitz in sein Lappenclown-Kostüm schlüpfen und das Mikrofon übernehmen. (anm)
Kids feiern bei der Lachenden Pänz-Arena
Nachdem am Freitagabend die „Großen“ zum ersten Mal in diesem Jahr die Lachende Kölnarena feierten, gab es am Sonntag auch die Kinderversion der Karnevalsparty in der Lanxess-Area, die Lachende Pänz-Arena. Die Pänz-Arena richtet sich an junge Menschen bis 16 Jahre und ist die größte Sitzung für Kinder. Wie auch bei der Lachenden Kölnarena treten bei den Pänz die bekanntesten kölschen Bands auf, wie Miljö, Brings und die Bläck Fööss. Moderiert wird die Veranstaltung von Frederic Braun und Ben Wertz. Im Gegensatz zur großen Schwesterveranstaltung gibt es nur eine Ausgabe der Pänz-Arena. (lcs)
6. Januar 2024: Tanzmariechen der Ehrengarde feiert Debüt
Bei der Familien-Prunksitzung der Ehrengarde im Sartory-Saal am Samstag feierte Alina Harig ihre Premiere als Tanzmariechen. Nach dem Auftritt zeigte sie sich zufrieden: „Ich bin überglücklich, dass alles so gut geklappt hat. Die vielen Stunden im Training haben sich wirklich gelohnt. Es ist eine Ehre, mit Davide meinem Tanzpartner Teil der Ehrengarde Familie zu sein und ich freue mich auf alles, was noch kommt.“
Die Sitzung des Traditionskorps war außerdem mit kölscher Prominenz besetzt: Unter anderem traten Guido Cantz, die Paveier, die Klüngelkopp, Cat Ballou, Martin Schopps und kurz nach Mitternacht auch Kasalla auf. Und auch das frisch proklamierte Dreigestirn stattete der Ehrengarde einen Besuch ab. (lcs)
4. Januar 2024: Guido Cantz moderiert den Zoch 2024 mit Sabine Heinrichs
Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) stellt sein jeckes Team neu auf. Nachdem sich Wicky Junggeburth im vergangenen Jahr als Kommentator des Kölner Rosenmontagszugs verabschiedet hatte, steht nun seine Nachfolge fest: Am 12. Februar wird Sabine Heinrich erstmals an der Seite von Guido Cantz den Höhepunkt der Karnevals-Session kommentieren. Das kündigte der WDR am Donnerstag an.
Sabine Heinrich ist am Mikrofon wie im Kölner Karneval erfahren: Bekannt etwa als Moderatorin des WDR 2 Morgenmagazins und von „Frau TV“ lebt sie seit mehr als 20 Jahren in Köln. Heinrich ist bereits seit Rosenmontag 2019 live für den WDR an der Zugstrecke und den Wohnungen in der Severinstraße im Einsatz, um das karnevalistische Treiben zu beobachten.
Guido Cantz: „Sabine hat Konfetti im Blut“
„Ich habe es sehr geliebt, bei Wind und Wetter als Reporterin am Zugweg zu stehen, direkt am Puls des großen Karneval-Glücks“, sagt Heinrich. Aber auch die neue Aufgabe werde bei ihr für einen „sehr hohen Karnevals-Glücks-Puls“ sorgen. Auch Guido Cantz, der schon seit 2015 den Kölner Rosenmontagszug für den WDR kommentiert, freut sich auf die Zusammenarbeit mit Heinrich: „Nach Jahren als Reporterin am Zugweg, hat Sabine definitiv Konfetti im Blut. Wenn sich jemand damit auskennt, morgens live am Mikrofon zu sitzen, dann sie. Mein Motto: Heinrich – Cantz!“
Ab 9.30 Uhr läuft am 12. Februar die Übertragung des Rosenmontagszugs im WDR. Radio Köln berichtet ab dem Morgen vom Zugweg mit Livesschalten zu eigenen Reporterinnen und Reportern. Traditionell spielt der Sender ein Non-Stop-Karnevalsprogramm von Weiberfastnacht bis Karnevalsdienstag.
Wicky Junggeburth fährt auf Zugleiterwagen mit
Wicky Junggeburth hatte sich im vergangenen Jahr als WDR-Kommentator verabschiedet. Der Prinz Karneval von 1993 wird aber trotzdem beim Rosenmontagszug 2024 zu sehen sein: Auf Einladung von Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn fährt er auf dem Zugleiterwagen mit. Moderatorin Anna Planken ist ebenfalls dabei und wird in Live-Schalten vom Wagen berichten. Svenja Kellershohn ist als Reporterin entlang der Zugstrecke für den WDR unterwegs und Martina Kratz in der Severinstraße.
Im Ersten wird der Kölner Rosenmontagszug erneut von Monika Salchert und Thorsten Schorn kommentiert. Dort läuft die Übertragung von 14 bis 15.30 Uhr, vorher wird der Rosenmontagszug in Mainz begleitet und im Anschluss der Rosenmontagszug in Düsseldorf. (anm)
Proklamation des Kinderdreigestirns erstmals auch in Gebärdensprache
Die Proklamation des Kölner Kinderdreigestirns wird 2024 erstmals vor Ort in Gebärdensprache übersetzt. Am Sonntag, dem 7. Januar, werden im Theater am Tanzbrunnen Julius Kürten, Severin Rombach und Benedikta von Stülpnagel als Kinderprinz Julius I., Kinderbauer Severin und Kinderjungfrau Benedikta proklamiert.
Die Übersetzung in Gebärdensprache kommt nicht zufällig erstmals in dieser Session: Der designierte Kinderbauer kommt aus den Reihen der Jecken Öhrcher und ist selbst gehörlos. Der designierte Kinderprinz ist Mitglied der KG Elf Jungfrauen und die designierte Kinderjungfrau tanzt bei der Ehrengarde. Neben Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn wird auch das Kölner Dreigestirn bei der Proklamation des Mini-Trifoliums anwesend sein. Zum Programm gehören außerdem etwa Auftritte von Cat Ballou und den Höhnern. (anm)
Prinzen-Garde-Präsident bei Korpsappell geehrt
Vor vollem Haus mit mehr als 500 Mitgliedern und Ehrengästen startete die Prinzengarde am 4. Januar im Maritim-Hotel mit ihrem Generalkorpsappell in die Session. Präsident Dino Massi lobte die Gardisten für ihren Einsatz im Ehrenamt bei dem Traditionskorps. Massi selbst bekam für 25 Jahre Engagement den Verdienstorden in Silber. Frank Pömpeler, Vizepräsident des Bund Deutscher Karneval, zeichnete Massi aus.
Der habe in den dem vergangenen Viertel-Jahrhundert keine Sitzung seines Vereins verpasst, sagte Pömpeler. Alexander Freiherr von Chiari, ehemaliger Zugleiter des Rosenmontagszugs und Nestor im Festkomitee, erhielt außerdem die höchste Auszeichnung der Prinzen-Garde: Den Gardestern Nummer Fünf. Für die Prinzen-Garde geht es am 10. Januar mit der Damen-Sitzung weiter. (lcs)
3. Januar 2024: Nippeser Bürgerwehr ernennt Tanzmariechen
Beim Korpsappell der Nippeser Bürgerwehr wurde Svenja Klupsch zum neuen Tanzmariechen ernannt – vor den stolzen Augen des Prinzen und Bruders Sascha, Onkel Bauer Werner und Vater Jungfrau Frieda. Gemeinsam mit Tanzoffizier Niklas Wilske begeisterte sie beim ersten gemeinsamen Tanz vor Publikum den Saal im Maritim-Hotel. Außerdem dürfen sich Christian Joisten von der Kölner SPD und Christopher Landsberg nun Ehrenleutnant der Nippeser Bürgerwehr nennen. (lcs)
Altstädter zeichnen Herbert Reul aus
NRW-Innenminister Herbert Reul ist jetzt Ehrenmitglied der Altstädter. Präsident Hans Kölschbach ernannte Reul beim Korpsappell des Vereins am Mittwochabend im Gürzenich zum Leutnant der Reserve. Nebst Urkunde erhielt Reul außerdem standesgemäß ein grün-rotes Krätzchen. Das Tanzkorps des Vereins präsentiere zu seinem 100. Geburtstag einen bejubelten Jubiläumstanz. (lcs)