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Projekt am Wiener PlatzContainer sollen Kölner Obdachlosen als Aufenthaltsort dienen

Lesezeit 2 Minuten
Obdachlose am Eigelstein

Ein Obdachloser auf der Straße

Köln-Mülheim – Die Container sind aufgestellt, bald soll es losgehen. Der Verein Arche für Obdachlose will am 14. Februar ein neues Beratungsangebot für wohnungslose und arme Menschen im Einzugsbereich des Wiener Platzes schaffen. Mit dem Konzept lasse sich „der soziale Hotspot ohne erneute harte Vertreibungspolitik entschärfen“, heißt es in einem Konzeptpapier, dass Sozialarbeiter Franco Clemens für die Arche geschrieben hat. Arche-Vorstand Bram Gätjen ist zuversichtlich, dass die ausstehenden Bau- und Betriebsgenehmigung rechtzeitig erteilt werden.

Auf und um den Wiener Platz seien zahlreiche Menschen unterwegs, die teils wohnungslos, arm, drogen- oder alkoholabhängig seien oder von psychischen Erkrankungen betroffen wären, sagte Arche-Vorstand Bram Gätjen. Mit dem neuen Hilfsangebot wolle man die Menschen vom Platz ziehen und ihnen ein Angebot machen, auch um Konflikte mit Anwohnern zu reduzieren. Dies sei zielführender, als wenn man Obdachlose mithilfe von Ordnungsamt und Polizei vertreibe. „Die Menschen ziehen dann nur von einem Platz zum nächsten“, so Gätjen, der freilich auch betont, dass natürlich auch obdachlose Menschen das Recht haben, sich auf öffentlichen Plätzen aufzuhalten.

Konflikte mit Anwohnern sollen entschärft werden

Die neuen Container befinden sich auf einem Schotterparkplatz am Bergischen Ring 40. Dort gebe es weder Anwohner noch Geschäftstreibende, die gestört würden. In den Containern können sich die Besucher aufhalten, bekommen Mahlzeiten und können die Toiletten nutzen. Es gibt Schließfächer und ein Büro, in dem Sozialarbeiter die Besucher unterstützen können. Dieses Büro stünde auch Sozialen Diensten, Streetworkern, Ärzten oder Mitarbeitenden vom Jobcenter oder des sozialpsychiatrischen Dienstes generell offen. Zunächst soll das Angebot täglich vier Stunden lang verfügbar sein, bei Bedarf könne das Angebot erweitert werden, so Gätjen.

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Das Team von Mark Oette vom Verein Caya will die Besucher, die oftmals über keine Krankenversicherung verfügen, medizinisch behandeln. Oette ist zugleich Chefarzt im Severinsklösterchen und hat im vergangenen Jahr eine Studie zum Thema Obdachlose und Erkrankungen verfasst. Die medizinische Versorgung sei wichtig, weil Obdachlose wegen des extremen Lebens auf der Straße medizinisch unterversorgt sind und eine niedrigere Lebenserwartung als andere Kölner haben.

Die Container sollen letztlich nur als Interim dienen. Langfristig will die Arche das Projekt in den Bahnbögen unter der Mülheimer Brücke unterbringen. Das wird aber aller Voraussicht nach nicht vor 2025 gelingen, weil an der Brücke derzeit gebaut wird.