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Kölner OsterpredigtenWoelki ruft angesichts von „Krieg, Terror und Gewalt“ zu Einsatz für Frieden auf

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Rainer Maria Woelki, Kardinal von Köln, predigt im Dom.

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hielt am Sonntag die Osterpredigt in Köln. (Archivbild)

Zu Ostern betonten sowohl Kardinal Rainer Maria Woelki als auch Stadtsuperintendent Bernhard Seiger die Kraft des Glaubens.

Zu Ostern riefen die Kölner Vertreter der katholischen wie der evangelischen Kirche zum Einsatz für den Frieden auf und blickten auf die Krisen dieser Zeit. Die Welt sei „von Angst und Resignation, Krieg, Terror und Gewalt gekennzeichnet“, sagte der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki in seiner Osterpredigt am Sonntag im Kölner Dom.

„Neben dem völkerrechtswidrigen Krieg Russlands gegen die Ukraine unmittelbar vor unserer Haustür ist auch das Land betroffen, in dem der Auferstandene seine Jünger am Ostermorgen mit den Worten begrüßt: ‚Friede sei mit euch‘.“

Mit Krieg, Terror und Gewalt lasse sich kein Konflikt lösen, sagte der Erzbischof. „Kriege, Terror und brutale Gewalt schaffen kein neues Leben, machen die Menschen nicht glücklich, sondern zerstören sie. Sie lassen die Welt nicht neu werden. Das allein vermag der Friede, der am Ostermorgen vom Auferstandenen ausgeht.“ Ostern fordere deshalb die Christen dazu heraus, für eine bessere, gerechtere und friedlichere Welt einzustehen. „Ostern schenkt Hoffnung für eine Zukunft, die ewiges Leben, ewiges Glück bei Gott ist.“

Stadtsuperintendent Seiger betont kleine Glücksmomente

Auch Stadtsuperintendent Bernhard Seiger blickte in seiner Predigt nach vorab verbreitetem Redetext in der Osternacht in der Trinitatiskirche auf die Kriege in der Welt. Würde sich Jesus heute auf den Weg nach Emmaus machen, wie er es nach seiner österlichen Auferstehung tat, er käme dort wohl gar nicht erst an, sagte Seiger. Denn die Stadt läge im von Israel besetzten Palästinensergebiet und sei mit einer hohen Mauer abgetrennt.

Doch Seiger hob auch den Charakter Osterns als Zeit der Freude und Hoffnung hervor und rief dazu auf, auch die vermeintlich kleinen und unbedeutenden glücklichen Erlebnisse des Alltags – zum Beispiel eine beendete Ausbildung oder eine neue Liebe – als Ostereignisse zu feiern und wertzuschätzen: „Es gibt nicht nur laute, sondern auch viele leise Ostergeschichten.“ Die Menschen sollten sich deshalb selbst fragen, worüber sie sich freuen und welche Lasten von ihnen abgefallen sind.

Und auch außerhalb des eigenen Alltags gebe es noch so vieles, über das man sich freuen sollte. So erinnerte er an die erfolgreiche Bewältigung der Pandemie oder den Fall der Berliner Mauer vor mehr als 30 Jahren. Heute gelte es, weiter zu hoffen auf noch mehr solcher Ereignisse des Friedens und die Beendigung der Kriege in der Welt: „Ostern ist der mal sichtbare und mal stille Sieg des Lebens über den Tod.“ (red)