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Kölner RömerturmEdelstahlanker sollen das Bauwerk stabilisieren

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Die Sanierung des historischen Römerturm ist gestartet. Außenansicht des historischen Bauwerks in der Zeughausstraße.

Köln – Die „Blase“ am Römerturm in der Zeughausstraße soll bis Jahresende mit Metallankern stabilisiert werden. Dies bestätigte die Vorsitzende des Fördervereins „Römische Stadtmauer Köln“, Barbara Schock-Werner, bei einer Besichtigung des Turms. Das knapp sechs Meter hohe Bauwerk bildete die Nordwestecke der römischen Stadtmauer, die ab dem 1. Jahrhundert ein Gebiet von rund einem Quadratkilometer umschloss.

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Prof. Dr. Barbara Schock-Werner (links) und Diplom-Restauratorin Susanne Heym begutachten Punkte für den Einbau der Stützanker am Römerturm in der Zeughausstraße.

Bereits vor drei Jahren war entdeckt worden, dass sich an der Nordseite des Turms die etwa 20 Zentimeter starke Außenschale vom inneren Mauerwerk gelöst hat. Die Ursache ist weiterhin unklar. Fachleute vermuten einen Zusammenhang mit dem Bau der U-Bahn-Strecke direkt vor dem Römerturm in den 1960er-Jahren.

U-Bahn-Bau verursachte vermutlich Schaden

Die gut 15 Quadratmeter große Ausbuchtung wurde 2020 mit Gewichten gesichert und untersucht. „Wir haben mehrere Reparaturoptionen durchgespielt - vom Abtragen und Neumauern bis zum Verfüllen“, erklärte Schock-Werner. Letztlich habe man sich in Abstimmung mit dem Römisch-Germanischen Museum und der Denkmalpflege für Stützanker aus Edelstahl entschieden. Diese fixieren die Außenschale in ihrer jetzigen Position. Der bis zu 16 Zentimeter tiefe Hohlraum zur inneren Mauerschale bleibt bestehen.

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In den kommenden Monaten werden rund 90 Anker eingebaut - substanzschonend in die Fugen zwischen den Steinen. Den äußeren Abschluss bildet eine unauffällige kreisrunde Bronzeplatte. „Vorher müssen die Steine rund um den Anker gereinigt und gefestigt werden“, erläuterte die mit der Voruntersuchung beauftragte Diplom-Restauratorin Susanne Heym. Dies geschieht etwa durch Entfernen von Rußkrusten, Schließen von Haarrissen und Nacharbeiten der Oberflächen, damit das Wasser gut ablaufen kann.

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Für Voruntersuchung und Bauplanung wurden bereits 218.000 Euro ausgegeben - der überwiegende Teil aus Zuschüssen des Landes und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie rund 66.000 Euro vom Förderverein. Die nun beginnende Sicherung der Mauerschale lässt sich die Stadt Köln rund 506.000 Euro kosten.

All dies ist Voraussetzung für die Sanierung der Turm-Außenmauer, die im Anschluss daran angepackt werden soll. Die rund 9.300 Steine aus 23 Sorten - vorwiegend Grauwacke, aber auch Sandstein und Ziegel - müssen mittels Sandstrahl- und Lasertechnik von Gipskrusten und Rußablagerungen befreit werden.

Römerturm war „Schutz und Schmuck“ der Stadt

Marcus Trier, Direktor des Römisch-Germanischen Museums, verwies auf die Doppelfunktion des Römerturms als „Schutz und Schmuck“ der antiken Stadt. Stephan Charles, Kölns Kunst- und Kulturbeigeordneter, dankte dem Förderverein Römische Stadtmauer für sein Engagement: „Bis heute prägt der Römerturm das kulturelle Gedächtnis“. Umso wichtiger sei es, dass die Sanierung weitergeht.