AboAbonnieren

Glosse zur Kölner VerwaltungWenn die Arbeitsgruppe zu Überstunden Überstunden macht

Lesezeit 2 Minuten
Köln Stadtverwaltung

Das Stadthaus (Technische Rathaus) der Stadt Köln in Deutz

  1. Bei der Kölner Stadtverwaltung sollen Überstunden unrechtmäßig vergütet worden sein.
  2. OB Reker hat nun eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die klare Rahmenbedingungen schaffen soll.
  3. Aber was, wenn dort wieder Mehrarbeit geleistet würde?

Geht Ihnen das auch so? Plötzlich taucht ein Wort auf, das man noch nie gehört hat. Für Menschen wie mich, die ihr Geld mit einer möglichst sinnvollen Aneinanderreihung von Buchstaben verdienen, ist das peinlich. Zu meiner Ehrenrettung kann ich nur sagen: Häufig sind das von der Bürokratie erschaffene Ungetüme, die dazu dienen, eine simple, aber unangenehme Sache so kompliziert zu beschreiben, dass es kein Mensch versteht.

Das kölsche Wort der Woche heißt Vergütungsfähigkeit. Hinter diesem Gebilde versteckt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Skandal, den man klar benennen könnte. Überstunden, die nicht geleistet wurden, dürfen nicht bezahlt werden. Punkt. Das ist eine Selbstverständlichkeit. Offenbar nicht in Kölle.

Das könnte Sie auch interessieren:

Alles zum Thema Henriette Reker

Falls es in der Stadtverwaltung doch jemanden gibt, der anderer Meinung ist, müsste die Oberbürgermeisterin ihm klarmachen, dass er nicht alle Tassen im Schrank hat. Doch was macht Henriette Reker?

Sie habe die Dezernenten im Hinblick auf einen rechtskonformen Umgang mit Mehrarbeit sensibilisiert und eine Arbeitsgruppe gebildet, um klare Rahmenbedingungen zu schaffen, heißt es in einer Erklärung. Und dass Überstunden an sich nichts Schlechtes oder gar Verbotenes seien.

Das hat zwar niemand behauptet, aber jetzt wird die Arbeitsgruppe lange darüber nachdenken, unter welchen Rahmenbedingungen die Vergütungsfähigkeit von Mehrarbeit gegeben sein könnte. Und dabei viele Überstunden anhäufen. Die werden natürlich alle bezahlt. Weil sie schließlich geleistet wurden. Auch wenn sie vollkommen sinnlos sind.