Zuletzt gingen dem Kölner Zoll mehrere Schmuggler ins Netz. Am Mittwoch waren Beamte mit der Kölner Polizei auf der A57 unterwegs.
Sieben StrafverfahrenNach Großfunden – Kölner Zoll führt Schwerpunktkontrollen auf der Suche nach Drogenschmugglern durch
Ein Fall, erzählt Jens Ahland, Sprecher des Kölner Zolls am Mittwochabend auf einer Raststätte an der A57, ist ihm besonders im Gedächtnis geblieben: „Vor kurzem haben wir einen 68-jährigen Niederländer kontrolliert, der schon bei unserer Ansprache extrem nervös wirkte.“ Mithilfe eines Drogenschnelltests konnte dem Mann der Konsum von Drogen nachgewiesen werden. Bei der Kontrolle des Autos stießen die Beamten auf eine besonders raffinierte Schmuggelmethode. „Erst als der Heckscheibenwischer zusammen mit einem speziellen Magnetschalter betätigt wurde, kam eine Vorrichtung zum Vorschein, in der 30 Kilogramm Kokain versteckt waren“. Der Fall zeige: „Wir können uns nicht auf eine bestimmte Klientel beschränken. Wir haben unsere Augen und Ohren überall.“
Es sind Funde wie diese, die sich in den vergangenen Monaten häuften und wegen denen der Zoll gemeinsam mit der Kölner Polizei, der Autobahnpolizei und Polizisten aus den Niederlanden am Mittwoch eine Großkontrolle auf einer Raststätte auf der A57 nach Köln durchgeführt haben.
Kölner Zoll findet Drogen im Wert von sechs Millionen Euro in den vergangenen Monaten
„Der Drogenschmuggel ist für den Zoll ein absolutes Schwerpunktthema und wir müssen feststellen, dass er seit Anfang des Jahres deutlich zugenommen hat“, sagt Ahland, „deswegen sind wir heute hier.“
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Die Bilanz der vergangenen Monate: Neun Schmugglerfahrzeuge aus Belgien und den Niederlanden mit Drogen im Wert von mehr als sechs Millionen Euro, rund 70 Kilogramm Kokain, mehr als sieben Kilogramm Crystal-Meth, fast 31 Kilogramm Marihuana, knapp fünf Kilogramm Amphetamin sowie fast vier Kilogramm Heroin zogen die Zöllner aus dem Verkehr. Was früher mal ein halbes Kilo Kokain war, sind heute schnell mal 30 Kilogramm“, so Ahland.
Am Mittwoch zogen Schleppfahrzeuge der Autobahnpolizei gezielt verdächtig erscheinende Autos aus dem Verkehr und führten sie auf die Raststätte an der A57. Dort warteten mehr als 40 Einsatzkräfte von Kölner und Niederländischer Polizei und Zollbeamte mit Spürhunden und einem mobilen Röntgengerät auf sie.
Von 14 bis 20.30 Uhr kontrollierten die Beamten 70 Fahrzeuge und 100 Personen. Einen weiteren großen Drogenfund machten Zoll und Polizei diesmal nicht. Sie leiteten aber drei Ordnungswidrigkeiten und sieben Strafverfahren ein. Darunter waren zwei Personen, die unter Drogeneinfluss Auto fuhren, bei einem weiteren Mann wurde wegen drogentypischer Ausfallerscheinungen eine Blutentnahme veranlasst.
Im VW Touran eines 57-Jährigen fanden die Zöllner rund 200 mutmaßlich gefälschte Kleidungsstücke, Handtaschen und Sonnenbrillen. Außerdem stellten sie elf Packungen eines in Deutschland nicht zugelassenen Potenzmittels sicher. Den Mann erwarten zwei Verfahren: eines wegen Verstoßes gegen das Markenschutzgesetz und eines wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz.