Köln – Eine Überraschung ist es nicht mehr: Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach scheidet im August dieses Jahres nach Ablauf ihrer achtjährigen Amtszeit aus dem Amt aus. Stimmen, die für eine (theoretisch mögliche) zweite Amtszeit der Dezernentin warben, waren in der Stadt schon lange nicht mehr zu hören – weder aus der Kultur noch aus der Politik.
Er habe Laugwitz-Aulbach darüber informiert, dass eine Wiederwahl nicht zur Debatte stehe, sagte CDU-Parteichef Bernd Petelkau, der sich in den Verhandlungen um das Ratsbündnis das Vorschlagsrecht für die Nachfolge im Kulturdezernat gesichert hatte, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Am Samstag hatte Petelkau bereits die CDU-Mitglieder auf dem digitalen Parteitag über die Personalie in Kenntnis gesetzt.
In Laugwitz-Aulbachs Amtszeit fällt das Desaster der Opernsanierung
Die Amtszeit der Dezernentin war keine Erfolgsstory. Laugwitz-Aulbach, zuvor Leiterin des Stuttgarter Kulturamtes, war im April 2013 als Nachfolgerin von Georg Quander nach Köln gekommen, sie wurde mit den Stimmen von SPD, Grünen und FDP ins Amt gewählt. Bereits im Sommer 2015 musste sie das krachende Scheitern der Opernsanierungspläne bekanntgeben.
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Ihre eigene Rolle bei dem Debakel redete sie stets klein, obwohl die Kulturbauten zu ihrem Ressort gehörten – sie sei schließlich keine Baufachfrau. „Ich trage hier doch nicht den Oberverantwortungshut“, sagte sie damals launig – ein Satz, der sie fortan verfolgen sollte.
Als sich danach auch noch die Generalsanierung des Römisch-Germanischen Museums erheblich verzögerte, entzog ihr OB Henriette Reker kurzerhand die Zuständigkeit für die Kulturbauten. Im Jahr 2017 wollten CDU, Grüne und FDP die Dezernentin bereits abwählen. Doch die SPD stellte sich quer und hielt Laugwitz-Aulbach im Amt.
Besser wurde es jedoch auch fortan nicht: In der Theaterszene blamierte sich die Dezernentin Anfang 2019 gründlich, als sie im Alleingang Carl Philip von Maldeghem, den Intendanten des Salzburger Landestheaters, zum Chef des Schauspiels machen wollte. Maldeghem sagte wenig später ab. Seitdem wurde Laugwitz-Aulbach auch von der Oberbürgermeisterin immer weiter an den Rand geschoben.