Sujet jiddet nur in Kölle! Warum der Einbruch ins Museum für Ostasiatische Kunst im dritten Anlauf endlich erfolgreich war.
Satirischer WochenrückblickSujet jiddet nur in Kölle


Entsetzt über den Einbruch: Kölns Kulturdezernent Stefan Charles und Museumsdirektorin Shao-Lan Hertel
Copyright: Jan Wördenweber
Selbst wenn die genauen Umstände des spektakulären Einbruchs ins Museum für Ostasiatische Kunst noch im Dunkeln liegen, eine Erkenntnis drängt sich auf: Sujet jiddet nur in Kölle.
Wenn es, wie Kunstexperten vermuten, Profis waren, die dem Markt chinesischer Porzellan-Kunstsammler auf Bestellung frische Ware zuführen wollten, werden sie mit ihrem Auftraggeber wohl mächtig Stress kriegen, weil sie in der Hektik beim Einpacken eines Lotustopfes der Qing-Dynastie in der Qianlong-Periode den Deckel vergessen haben.
Und dass, obwohl einer von ihnen sogar eine Art gepolsterter Kunst-Lieferando-Kiste auf dem Rücken getragen haben soll. Damit die hochempfindliche Ware nicht schon beim Transport zerdeppert wird. Dass bei einem solch alten Schätzchen die Originalverpackung vorhanden ist, wird kein noch so zahlungskräftiger Sammler ernsthaft erwarten. Aber ein Topf ohne Deckel? So etwas findet sich selbst auf dem Billigflohmarkt an der Rennbahn in Weidenpesch nur in der Wühlkiste wieder.
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Kein Stress nach zwei Einbruchsversuchen
Stress dürften wohl auch die für die Sicherheitstechnik Verantwortlichen kriegen. Den ersten Einbruch über den Innenhof im Januar haben sie lieber verschwiegen, weil der Alarm gerade noch rechtzeitig losging, bevor die Täter mit dem Abtransport der Porzellankisten loslegen konnten. Dass beim zweiten Versuch Ende Juni eine Seitenscheibe zu Bruch ging, hat sie offenbar nicht sonderlich beunruhigt. Holzplatte davor genagelt, neue Scheibe bestellt, fertig.
Was, wenn diese Holzplatte zwei Kleinkriminellen beim Entenfüttern am Aachener Weiher aufgefallen ist, die sofort gecheckt haben, dass sie das Museum auf diesem Weg auch außerhalb der normalen Öffnungszeiten besichtigen können? Jetzt stehen sie da, mit neun wertvollen Porzellanstücken, eines davon ohne Deckel, und wissen nicht einmal, ob die Sachen spülmaschinenfest sind. Falls ein Kunde mal fragen sollte.
Und die Museumsdirektorin? Die kann jetzt an den Wochenenden mit dem Deckel in der Hand über die Flohmärkte tingeln und nach dem dazu passenden Lotustopf suchen, bis sie ihn gefunden hat. Dat is minge Pott! Ich han d’r Deckel!