Der deutsch-ukrainische Verein „Blau-Gelbes Kreuz“ hat am Samstag zum Protest gegen den russischen Angriffskrieg aufgerufen.
Kundgebung des „Blau-Gelbes Kreuzes“Schulranzen vor dem Kölner Dom lenken Blick auf ukrainische Kinder
Mehr als 150 Schulranzen stehen am Samstagmittag in Reihen auf dem Roncalliplatz am Kölner Dom. Zwischen Touristenmassen bei strahlendem Sonnenschein haben sich einige hundert Menschen – viele davon in blau-gelbe Flaggen gehüllt – eingefunden, die dem Aufruf des deutsch-ukrainischen Vereins „Blau-Gelbes Kreuz“ (BGK) gefolgt sind. Dessen Mitglieder haben anlässlich der Sprengung des Staudamms in Nowa Kachowka und der damit verbundenen ökologischen und humanitären Katastrophe eine Kundgebung in Köln organisiert. Mit den Ranzen samt Ausstattung für Schulanfänger soll die Aktion den Verantwortlichen zufolge auf das Schicksal jener Kinder aufmerksam machen, die aufgrund des Krieges ihre Schule nicht beginnen oder abschließen können. Kinder, die den Krieg nicht überlebt hätten, die nach Russland verschleppt worden seien und die aufgrund ständiger Bombenangriffe keine Schule besuchen könnten.
Linda Mai, Vorsitzende von BGK, ruft den Menschen zu: „Wir wollen gemeinsam ein Zeichen setzen und zeigen, dass uns das Schicksal dieser Kinder nicht egal ist.“
Ukraine: 487 Kinder bislang durch Krieg getötet, fast 20.000 deportiert
Nach Angaben der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft wurden seit Beginn der Invasion Russlands 487 Kinder getötet, 1009 verletzt und mehr als 19.500 nach Russland deportiert. „Kinder in der Ukraine sind täglichen Beschüssen ausgesetzt, die bleibende physische und psychische Schäden hinterlassen“, führt Iryna Shum aus, Generalkonsulin der Ukraine in Düsseldorf.
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„Die kürzliche Zerstörung des Kachowka-Staudamms, die katastrophale Folgen für zehntausende Menschen nach sich zieht, war ein Kriegsverbrechen und zeigt klarer denn je, zu welchen beispiellosen Gräueltaten Russland fähig ist“, hebt auch Mona Neubaur (Grüne) am Samstag in Köln hervor. Laut der Wirtschaftsministerin und stellvertretenden Ministerpräsidentin von NRW sei es auch nach 16 Monaten des Krieges in der Ukraine nun mehr denn je notwendig, „der Hässlichkeit des menschenverachtenden Grauens die Schönheit der Solidarität entgegenzusetzen“, skandierte sie. Auch
Kölns Bürgermeister Ralf Heinen (SPD) ist am Samstag vor Ort und versichert den Anwesenden, ein Großteil davon Menschen aus der Ukraine, „die volle und ungebrochene Solidarität der Stadt“ zu.