Am Wochenende haben die Arbeiten zum Anschluss der neuen Brücke begonnen, auf der Lkw dann wieder fahren dürfen.
A1 gesperrtLkw-Schrankenanlage vor der Leverkusener Rheinbrücke ist Geschichte
Seit Freitagabend, 22 Uhr, ist die Leverkusener Rheinbrücke Geschichte. In der Nacht zum Samstag haben die Arbeiten zum Anschluss des neuen Bauwerks begonnen, das auf der Nordseite der alten Brücke errichtet wurde.
Die Sperrung der Autobahn 1 zwischen den Kreuzen Leverkusen und Köln-Nord steht und das wird sich bis in die Abendstunden des 4. Februar auch nicht ändern.
A1 zwischen Leverkusen und Köln gesperrt
An diesem Sonntag wird Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zusammen mit seinem NRW-Amtskollegen Oliver Krischer (Grüne) die neue Brücke um 13 Uhr offiziell freigeben. Ab 20 Uhr kann sie befahren werden.
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Die Vorarbeiten zum Anschluss der neuen Brücke laufen am Samstag schneller als erwartet. Die Schrankenanlage auf der Autobahn in Fahrtrichtung Dortmund vor der Ausfahrt Köln-Niehl ist am Mittag bis auf die Ampelanlage abgebaut, mit Spezialfahrzeugen entfernen Bauarbeiter die gelben Fahrbahnmarkierungen, die Tempo-40-Schilder sind verschwunden.
Die Niehler Schranke war, wie die anderen Sperranlagen auf der Industriestraße in Köln und auf der Leverkusener Seite, im September 2016 errichtet wurden, um zu verhindern, dass Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen trotz Fahrverbot die Brücke nutzen. Versuche vor allem von ausländischen Lkw-Fahrern hat es seitdem nahezu täglich gegeben.
Die mit Abstand längste Autobahnausfahrt Deutschlands
Dass die Anschlussstelle Niehl offenbleibt, ist vor allem für die Unternehmen wichtig. Ab Montagfrüh müssen die Gewerbegebiete im Kölner Norden vom Autobahnkreuz Köln-Nord aus über die A1 über die Abfahrt Niehl und die Industriestraße wieder erreichbar sein. Für 14 Tage bis zum 4. Februar ist dieser einspurige Abschnitt auf der A1 dann die mit Abstand längste Autobahnausfahrt Deutschlands.
Was so einfach klingt, ist in Wahrheit das Ergebnis einer ausgeklügelten Planung und eine logistische Meisterleistung. „Wir haben hier viele unterschiedliche Gewerke, die genau aufeinander abgestimmt arbeiten müssen“, sagt Sandra Kieback, Sprecherin der Autobahn GmbH Rheinland.
Wetter behindert Ablaufplan
Dabei hat das Wetter den Ablaufplan schon zu Beginn durcheinander gewirbelt. Zwar scheint am Samstag die Sonne, es ist ein Wintertag wie aus dem Bilderbuch, doch für Asphaltarbeiten ist es viel zu kalt. Die Temperaturen liegen am Mittag am Gefrierpunkt.
Frischer Asphalt, weiß Kieback, kann erst ab fünf Grad plus aufgebracht werden. „Besser sind zehn Grad. Und es darf nicht zu stark regnen.“ Beide Bedingungen, so verspricht es zumindest die Wetterprognose, dürften in der kommenden Woche erfüllt sein.
Auf der neuen Brücke gilt bis Ende 2027 Tempo 80
Bis zum 4. Februar müssen Fahrbahnen, Leitplanken, Lärmschutzwände und Beschilderungen hergerichtet werden, damit der Verkehr einschließlich der Lkw auf eingeengten Fahrstreifen mit Tempo 80 freigegeben werden kann.
Ursprünglich sollte die Vollsperrung der A1 zwischen den Kreuzen Köln-Nord und Leverkusen nach den Plänen der Autobahn GmbH nur eine Woche bis zum 30. Januar dauern. Dieser Plan wurde im Dezember 2023 jedoch als zu ambitioniert aufgegeben.
„Die Erfahrungen mit dem Anschluss der neuen Rheinbrücke Neuenkamp in Duisburg, die mit Leverkusen ja baugleich ist, haben uns gezeigt, dass wir einen zeitlichen Puffer brauchen“, sagt Kieback. Dort haben man die vorgegebenen zehn Tage Sperrung bis zur Freigabe zwar eingehalten, aber das sei am Ende doch schon eng gewesen. „Bei Neuenkamp ging es nur um die Brücke. Wir sprechen hier von einer Brücke zwischen zwei Autobahnkreuzen.“
Die Vollsperrung nutzt die Autobahn GmbH Rheinland auch zu weiteren Arbeiten. So wird die Fahrbahndecke auf der sogenannten Megastelze zwischen Leverkusen-West und dem Leverkusener Kreuz, die in Fachkreisen „Hochstraße B“ heißt, bis zum 4. Februar von Grund auf erneuert. Auch die Lampenmasten auf der Autobahn, die seit Jahre außer Betrieb sind, werden demontiert.
Pendler zwischen Leverkusen und Köln müssen noch zwei Wochen Geduld mitbringen
„Für die nächsten 14 Tage heißt es für die Pendler, die täglich über den Rhein fahren müssen, nochmal Zähne zusammenbeißen. Das wird für sie eine Leidenszeit sein. Aber danach steht ihnen der komplette Kölner Autobahnring wenn auch mit Einschränkungen wieder zur Verfügung“, so Kieback.
Die ersten Baufahrzeuge sind schon am Samstag auf der neuen Brücke unterwegs, sechs eingeengte Fahrstreifen markiert, der provisorische Fahrbahnteiler, der die Fahrtrichtungen Koblenz und Dortmund voneinander trennt, ist eingerichtet.
Das wird bis Ende 2027 so bleiben. Dann soll der zweite Neubauteil des Bauwerks an der Stelle stehen, wo sich noch die alte Brücke befindet. Deren Abbruch beginnt Mitte Februar.