Sülz – Haltung zu zeigen, hat sich für einen Sportverein im Kölner Westen am Ende bezahlt gemacht. Vor wenigen Wochen hat sich der Kölner Tennis- und Hockeyclub Blau-Weiss (KTHC) von seinem bisherigen Sponsor, Wolfgang von Moers, Geschäftsführer des Immobilienunternehmens WvM getrennt, weil er in den vergangenen Jahren mehrfach fünfstellige Beträge an die AfD gespendet hat. Für die beherzte Trennung seitens des Vereins gab es viel Lob. Und mittlerweile ist es ihm auch gelungen, gleich mehrere neue Unterstützer zu finden.
Die Alsco Berufskleidungs-Service GmbH ist nunmehr Hauptsponsor der 1. Hockey-Damen- und der 1. Hockey-Herren-Mannschaft. Der Safthersteller Copeo vom Niederrhein ist ab sofort offizieller Jugendsponsor der Hockeyabteilung. Und auch das gerade eröffnete Restaurant „Bagatelle im alten Steinbüchel“ an der Zülpicher Straße zählt zu den neuen Unterstützern.
Gastronom Daniel Rabe ist beeindruckt von Jugendarbeit
Die Vereinsmitglieder und deren Eltern hatten den Verzicht auf ihren ehemaligen Sponsor damit begründet, dass das Bekenntnis zu der rechtspopulistischen Partei nicht zu den Werten passe, für die Blau-Weiss stehe. Daher sollte auch das Logo des Unternehmens keinen Platz auf den Trikots haben. Diese Einstellung beeindruckte den Gastronom Daniel Rabe, Inhaber der „Bagatelle im alten Steinbüchel“.
„Uns hat es gefallen, dass sich der Verein öffentlich von rechtem Gedankengut distanziert“, schildert er. „Zudem haben wir festgestellt, dass er wirklich gute Jugendarbeit macht. Man verbindet mit Hockey und Tennis immer eine gewisse Exklusivität, aber der Club hat ein Finanzierungssystem, das auch Kindern mit weniger vermögenden Eltern ermöglicht, dort Tennis und Hockey zu spielen.“ In diese Jugendarbeit fließe auch die finanzielle Unterstützung der „Bagatelle“.
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Die Restaurantinhaber Daniel und Reja Rabe betreiben mehrere Restaurants unter dem Namen „Bagatelle“ mit demselben Konzept - und unterstützen mit ihren Betrieben an deren jeweiligen Standorten auch immer einen Sportverein. So ist die „Bagatelle“ in der Südstadt Sponsor der Fortuna Köln, in Hoffnungstal unterstützt die Filiale des dortigen Vereins.
Teilweise liegt dem Engagement auch eine persönliche Verbundenheit zugrunde: „Meine zehnjährige Tochter spielt bei der Fortuna“, erzählt Rabe. Die Hauptgründe seien aber andere. „Man darf nicht unterschätzen, welche wichtige Arbeit die Sportvereine in den Vierteln leisten“, sagt Rabe. Außerdem sei es immer gut sich mit anderen Kräften im Viertel zu vernetzten, um gemeinsam größere Projekte zu stemmen, wie beispielsweise eine große Party an Karneval.
Der KTHC freut sich jedenfalls sehr über die neue Unterstützung. „Willkommen im Team, Bagatelle im Steinbüchel!“, ist auf der Facebook-Seite des Clubs zu lesen. „Wir freuen uns, Euch als Partner an unserer Seite zu haben!“