Die Demonstranten forderten ein öffentliches Gespräch mit dem Rektor der Universität, Joybrato Mukherjee.
Polizei räumt HaupteingangPro-Palästinensische Demonstranten blockieren Uni Köln
Rund 40 pro-palästinensische Demonstranten haben sich am Donnerstagmorgen (4. Juli) zu einer unangemeldeten Demonstration vor der Universität zu Köln versammelt. Etwa zehn von ihnen blockierten den Haupteingang der Hochschule mit einer Sitzblockade. Nach mehreren Stunden räumte die Polizei den Haupteingang und nahm die Personalien der Blockierer auf. Gegen 11.30 Uhr war die Demonstration beendet.
Laut einer Sprecherin der Polizei standen bereits seit 7.45 Uhr mehrere Personen am Albertus-Magnus-Platz, hielten Plakate hoch und riefen Parolen. Per Eilverfahren sei dort dann eine Demonstration angemeldet worden. „Zur Durchsetzung des Hausrechts wurden dann zehn Personen vor dem Hauptgebäude entfernt. Wir haben ihre Personalien aufgenommen und ihnen ein Platzverweis erteilt“, so die Sprecherin.
Pro-Palästina-Demo lehnt Gespräch mit Uni-Rektor Mukherjee ab
Die Demonstranten hatten den Haupteingang mit Absperrband beklebt und mehrere Zelte vor dem Eingang aufgebaut. „Wir sind hier, um die Uni dazu zu bringen, ihren Einfluss auf die deutsche Regierung zu nutzen. Kurzfristig wollen wir ein öffentliches Gespräch mit dem Rektor der Uni über den Völkermord in Gaza erreichen“, sagte ein Sprecher der Demonstranten dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Rektor Joybrato Mukherjee habe einem halbstündigen Gespräch in seinem Büro zugestimmt. Das aber sei für die Demonstranten zu wenig, sie lehnten deshalb ab: „Wir wollen, dass das Gespräch für die Öffentlichkeit zugänglich stattfindet und nicht auf eine halbe Stunde begrenzt ist.“
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Eine Sprecherin der Universität bestätigte das Gesprächsangebot. Sie sagte: „Die Versammlung ist zwar angemeldet, aber die Blockade vor dem Hauptgebäude ist sicherheitskritisch, es werden Notausgänge blockiert.“ Deswegen müsse die Blockade aufgelöst werden.
Pro-Palästina-Demonstranten stellen 14 Forderungen an die Uni Köln
Ein Großaufgebot der Polizei baute sich auf dem Albertus-Magnus-Platz vor dem Hauptgebäude auf und bereitete sich auf die Räumung vor. Um 10.45 Uhr begann die Polizei schließlich damit, die Blockierer wegzutragen. Gegen 11.30 Uhr hatte die Polizei schließlich die letzten Demonstranten entfernt. Einige von ihnen ließen sich freiwillig abführen.
Im Gespräch mit dem Rektor wollten die Demonstranten aus dem Umfeld des pro-palästinensischen Camps an der Universität zu Köln, das bis vor Kurzem neben der Mensa stand, ihre 14 Forderungen an die Universitätsleitung diskutieren. Die Aktivisten fordern die Uni Köln unter anderem dazu auf, „vorhandene diplomatische, finanzielle und akademische Unterstützung Israels“ einzustellen. Außerdem solle die Hochschule den „fortlaufenden Genozid in Palästina anerkennen und sich öffentlich für dessen Beendigung auszusprechen“.
Insgesamt rund zwei Monate lang haben pro-palästinensische Aktivisten an der Uniwiese der Universität kampiert. Ende Juni lösten die Demonstranten das Camp freiwillig auf. Nach einem Führungswechsel unterstützten auch linksradikale Gruppen wie „Young Struggle“ und „Migrantifa“ das Camp. Kölner Bündnisse wie „Kölner und Kölnerinnen gegen Antisemitismus“, „Bündnis gegen Antisemitismus Köln“ und „Klare Kante Köln“ fordern einen Stopp des Camps und warfen den Teilnehmern Antisemitismus vor. Die Camp-Leitung wies dies zurück und betonte, sich gegen Antisemitismus auszusprechen.