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Nach Vandalismus-Vorfall an der Uni KölnFeministisches „Solange“-Kunstwerk wird um Regenbogenfarben erweitert

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30.11.2022, Köln:Reparatur des SOLANGE-Kunstwerks an der Uni Köln. Foto: Uwe Weiser

30.11.2022, Köln:Reparatur des SOLANGE-Kunstwerks an der Uni Köln. Foto: Uwe Weiser

Unbekannte haben das Wort „Feministin“ aus dem politischen Kunstwerk „Solange“ an der Universität zu Köln entfernt. Jetzt hat die Künstlerin es erneuert – diesmal in den Regenbogenfarben der LGBTIQ-Community.

Eigentlich sollte das großformatige Kunstwerk „Solange“ an der Rückseite des Uni-Hauptgebäudes zum friedlichen Dialog und Nachdenken anregen. „Solange wir uns Beulen an gläsernen Decken holen, bin ich Feminist:in“ stickte die österreichische Künstlerin Katharina Cibulka im Juni dieses Jahres in 80 Zentimeter hohen Buchstaben aus Tüll auf ein Baustellennetz.

Damit wollten Hochschulleitung und Gleichstellungsbeauftragte Annelene Gäckle auf die unsichtbaren Hürden aufmerksam machen, mit denen es Frauen auch an der Uni noch immer auf ihrem Karriereweg zu tun bekommen. Die gestickte Botschaft wurde wahrgenommen und stieß auch überregional auf Resonanz.

Künstlerin Katharina Cibulka

Katharina Cibulka ist für die Reparatur ihres Kunstwerks erneut nach Köln gereist.

Doch bei Diskussionen blieb es nicht: Vor wenigen Wochen sorgte ein fünf Meter breites und ein Meter hohes Loch im Staubfangnetz für Aufregung. Der oder die Täter hatten wohl nachts mit Werkzeugen das Wort „Feminist:in“ verstümmelt, die Universität erstattete Anzeige. Um die Fehlstelle zu füllen, reiste Katharina Cibulka am Mittwoch erneut aus ihrer Heimatstadt Innsbruck nach Köln.

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Im Gepäck hatte die 47-Jährige einen „Flicken“, der das zerstörte Wort wieder sichtbar macht, diesmal aber in den Regenbogenfarben der LGBTIQ-Community. Damit werde das Kunstwerk auf andere Gruppen erweitert, so Cibulka, deren feministische Stick-Kunst im öffentlichen Raum mittlerweile international gefragt ist. Ohnehin habe „Solange“ sämtliche unterdrückte Gruppen zum Thema, es gehe nicht nur um Frauen.

Die Zerstörungsaktion mache sie traurig, sagte Cibulka, während zwei Gerüstbauer und ein Uni-Mitarbeiter das Kunstwerk unter ihrer Aufsicht reparierten: „Jemand hat die Intention des Projekts nicht verstanden, in einen Dialog zu treten.“ Das Wort Feminismus sei offenbar für manche Menschen noch ein Reizwort: „Es ruft sofort bestimmte Bilder hervor von einer kämpfenden Frau, die den Männern etwas wegnehmen will.“

Laut Annelene Gäckle ist die gläserne Decke an der Uni belegbar. Zwar gebe es 60 Prozent Absolventinnen, aber nur 29 Prozent Professorinnen. Dabei machten Frauen im Schnitt die besseren Abschlüsse. Die gestickte Botschaft bleibe etwa noch ein Jahr an der Fassade hängen. Solange das Baustellengerüst stehe jedenfalls. „Und wenn es nicht wieder kaputt gemacht wird.“