Mehrere Vereine und Initiativen demonstrierten in Holweide für mehr und sichere Radwege im Stadtbezirk Mülheim.
Radleraktion in HolweideSo soll das Fahrradfahren in Mülheim sicherer werden

Beim Fahrradfest auf der Vischeringstraße gabe es Info- und Aktionsstände.
Copyright: Uwe Schäfer
Lange Staus gab es für mehrere Stunden auf der Bergisch Gladbacher Straße in Holweide und darüber hinaus. Doch dieses Mal waren weder der Berufsverkehr noch die gesperrte Leverkusener Brücke schuld. Vielmehr richteten mehrere Vereine und Initiativen zwischen der Steyler Straße und der Buschfeldstraße einen Pop-up-Radweg ein und veranstalteten ein Fahrradfest auf der Vischeringstraße.
„Wir wollen mit unserer Aktion darauf aufmerksam machen, dass es für Radfahrende gefährlich ist, sich auf der Bergisch Gladbacher Straße zu bewegen“, berichtet Horst Kriebeler vom Arbeitskreis Verkehr des Runden Tischs Holweide (RTH), einer der Organisatoren. So gebe es auf dem beschriebenen Abschnitt keinen Radweg. Kriebeler: „Das ist umso bedauerlicher, weil die Steyler Straße ein Geschäftszentrum mit viel Einzelhandel ist und viele Holweider Einwohner mit dem Fahrrad dorthin gelangen wollen.“ Überhaupt gebe es im Stadtteil zu wenige Radwege. Besonders die Wohngebiete nördlich der Bergisch Gladbacher Straße seien sehr benachteiligt.
Köln: So soll Mülheim sicherer für Radfahrende werden
Zu den Organisatoren gehörten neben dem RTH der ADFC, der Verkehrsclub Deutschland VCD, Kidical Mass, die Initiativen „Freie Wege Dellbrück“, „Sicher durch Dünnwald“, „Muslime für den Frieden“, „Fahrradentscheid Köln“, Fridays for future und andere. Sie alle waren auf der Vischeringstraße vertreten und informierten über ihre Ziele. Die Aktiven der Initiative Kidical Mass führten zwei Fahrraddemonstrationen zur Vischeringstraße durch – vom Dellbrücker Marktplatz und vom Bahnhofsvorplatz Mülheim aus. Bei der Kidical Mass demonstrieren Kinder zusammen mit ihren Eltern für bessere und sichere Schulwege.
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Zum Fahrradfest informierten die beteiligten Initiativen an Ständen über ihre Arbeit.
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„Wir fordern, dass auf allen Hauptrouten der Stadt die bestehenden Lücken im Radwegenetz geschlossen werden“, erklärt Gerd Riesselmann vom ADFC Köln. Er ist unter anderem beim Runden Tisch Radverkehr Mülheim aktiv. Im Stadtbezirk Mülheim hätten dabei die Frankfurter Straße und die Bergisch Gladbacher Straße oberste Priorität. Als Vorbild solle dabei die Innenstadt dienen, in der man schon viel weiter sei.
Tim Schanze von der vor einem Jahr gegründeten Initiative Fahrradentscheid Köln berichtet, dass er und seine Mitstreiter ab April einen Bürgerentscheid für eine fahrradfreundliche Stadt auf den Weg bringen wollen. „Wir fänden es schön, wenn sich mehr Menschen aufs Fahrrad trauen würden. Doch dafür ist es an vielen Stellen einfach noch viel zu gefährlich“, begründet er.