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Baugebiet in Köln-NippesWann der letzte Wohnungsbau im Clouth-Quartier beginnt, ist unklar

Lesezeit 3 Minuten
Das Clouth-Quartier in Köln-Nippes.

Schon bald soll das Clouth-Quartier in Nippes fertig sein.

Baudezernent Markus Greitemann und Bauministerin Ina Scharrenbach haben sich ein Bild über die Fortschritte gemacht. Ein Bau dauert noch an.

Die Arbeiten zum letzten Bauabschnitt im Clouth-Quartier in Nippes laufen auf Hochtouren. Mit dem Umbau des sogenannten „Clouth.Tor 2“, das nach dem Pförtnerhäuschen am Tor 2 benannt ist, soll das Kölner Bauprojekt bald ein Ende finden.

Bevor jedoch der geplante finale Wohnungsbau beginnt, beginnen zunächst die Arbeiten für den gewerblichen Teil. Am Donnerstag macht sich die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, Ina Scharrenbach (CDU), ein eigenes Bild und übergibt dem Chef der Projektentwickler SiebersPartner, Klaus Braß, zwei Förderbescheide.

Köln: Denkmalgeschützte Bereiche wurden mit neuen Ideen verbunden

Auf dem ehemaligen Gummiwarenfabrikgelände, das nach dem Gründer der Fabrik, Franz Clouth, benannt ist, wird im Zuge nachhaltiger Quartiersentwicklung Platz für Kultur, Arbeit, Studieren und Wohnen geschaffen und eng vernetzt. Dafür kaufte SiebersPartner im April 2020 das Grundstück für „Clouth.Tor 2“ der Stadtentwicklungsgesellschaft „Moderne Stadt“ ab.

Alles zum Thema Ina Scharrenbach

Diese hatte die Umwandlung geplant und einzelne Baufelder an Investorinnen und Investoren übergeben. Das spanische Architekturbüro Nieto Sobejano konnte sich Ende 2020 in einem Wettbewerb um den Auftrag, die denkmalgeschützten Bereiche mit neuen Ideen zu verbinden, durchsetzen. Nach 13 Monaten erteilte die Stadt Köln dem Projekt Ende 2022 die Baugenehmigung.

Klaus Braß, Ina Scharrenbach, Ershade Shahangi und Markus Greitemann.

Ministerin Ina Scharrenbach hat das Clouth-Gelände besucht. Klaus Braß, Ina Scharrenbach, Ershade Shahangi und Markus Greitemann. (v.l.)

Ministerin Scharrenbach zeigt sich begeistert von dem Projekt und dem Fortschritt: „Seit 2009 wurden über 1000 Wohneinheiten hier auf diesem Gelände schon fertiggestellt. Mit dem Clouth.Tor2 wird der Schlussstein hinzukommen.“ Denn mit der Fertigstellung von „Clouth.Tor2“ findet die gesamte Umwandlung des Clouth-Quartiers durch die „Moderne Stadt“ ein Ende.

Auf der Fläche von etwa 12.500 Quadratkilometern entstehen neben Büroflächen und Gastronomien eine Tanz- und Gesangsakademie sowie ein Theater, das Platz für rund 300 Menschen bietet. Außerdem sind neben 56 frei finanzierten auch 40 öffentlich geförderte Wohnungen in Planung. Von den geförderten Wohnungen stehen 16 künftig ausschließlich Studierenden zur Verfügung.

Wir haben nun mit den langfristigen Folgen der Pandemie sowie den Auswirkungen des Ukraine-Krieges zu kämpfen.
Klaus Braß, Chef der Projektentwickler SiebersPartner

Doch bevor der abschließende Bau der Wohneinheiten beginnt, soll im Laufe dieses Jahres zunächst der gewerbliche Teil gebaut werden, erklärt Klaus Braß. Dieser ziehe sich voraussichtlich bis Anfang des Jahres 2025. Braß rechnet Mitte 2025 mit dem gewerblichen Einzug. Wann der Wohnungsbau beginnen soll, ist noch unklar.

„Wir haben nun mit den langfristigen Folgen der Pandemie sowie den Auswirkungen des Ukraine-Krieges zu kämpfen“, sagt Braß. Lieferschwierigkeiten, explodierende Baukosten und steigende Zinsen seien der Grund dafür, dass sie zurzeit keinen Zeitraum für den Baubeginn der letzten Wohneinheiten angeben können.

Bauministerin Scharrenbach übergibt Förderbescheide an „Clouth.Tor 2“

Scharrenbach unterstützt die Entscheidung von SiebersPartner, öffentlich geförderte Wohnungen in das Projekt miteinzubeziehen. „Wohnen ist soziale Daseinsvorsorge. Dies ist Auftrag und Verantwortung zugleich“, so Scharrenbach.

Deshalb übergibt sie Klaus Braß und dem Kölner Baudezernent Markus Greitemann im Namen der Landesregierung Nordrhein-Westfalen zwei bewilligte Förderbescheide. Diese sichern dem Projekt eine Unterstützung von 6,7 Millionen Euro aus der öffentlichen Wohnraumförderung zu. Zwei Millionen Euro für das Projekt stammen von den Steuerzahlenden. SiebersPartner investiert laut eigener Aussage mehr als hundert Millionen Euro.

Die Verbindung von denkmalgeschützten Bauteilen und moderner Architektur ist nach Bauministerin Scharrenbach beispielgebend. Zusätzlich zu der hohen Quote von 40 Prozent an gefördertem Wohnraum legt das Projekt auch Wert auf Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit.

So wird beispielsweise das Areal an die Fernwärme angeschlossen und historische Bestandsgebäude werden aufwendig saniert. Braß schließt: „Dieses Quartier mit seinen unterschiedlichen Nutzungsarten aus Wohnen, Arbeiten und Kultur wird eine echte Bereicherung für Nippes und seine Menschen.“